Aus Salmrohr berichtet Stephen Weber
Der FSV Salmrohr schlug am Samstagmittag den SV Alemannia Waldalgesheim mit 2:1 (2:0). Der Sieg rückte jedoch in den Hintergrund, als Präsident Helmut Meeth im Anschluss an die Partie verkündete, dass sich der Verein am Morgen von Trainer Patrick Klyk getrennt hatte.
Während sich die Salmrohrer Spieler für das Spiel warmmachten, suchte man ein Gesicht in ihren Reihen vergebens: Trainer Patrick Klyk fehlte an diesem Mittag an der Seitenlinie. Die überraschende Mitteilung wurde im Anschluss an die Partie bekanntgegeben, als Präsident Helmut Meeth auf der Pressekonferenz verkündete: „Wir haben heute früh den Vertrag mit Patrick Klyk in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Er ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Trainer des FSV Salmrohr.“ Über die genauen Gründe der Trennung wollte Meeth indes keine öffentlichen Angaben machen. Aller Voraussicht nach wird Co-Trainer Uwe Schüller übergangsweise das Amt des Coaches bis zur Winterpause ausfüllen. Und danach? „Wir sind derzeit in Gesprächen, um auszuloten, wie es weitergeht.“ Auf die Frage, ob sich Schüller ein Trainerengagement über die Winterpause hinaus vorstellen könnte, sagte der frühere Co-Trainer: „Theoretisch ist alles vorstellbar.“
Bei so einer Nachricht geriet das vorangegangene Duell fast in Vergessenheit. In einer zerfahrenen Anfangsphase gelang es keiner Mannschaft, sich einen eindeutigen Feldvorteil zu erspielen. Waldalgesheim versteckte sich zwar nicht, aber viele Fehlpässe auf beiden Seiten verhinderten ein frühes Tor in der Begegnung. In der zwölften Minute war es schließlich Tobias Baier, der einen Schritt schneller als Gäste-Keeper Georg Borschnek war und den Ball knapp am Tor vorbei spitzelte (12.). Die Initialzündung in der Partie.
Salmrohr cleverer
Salmrohr agierte nun sicherer, mit dem Ergebnis, dass Daniel Petersch nach einem piekfeinen Doppelpass mit Robin Mertinitz zur 1:0 Führung abschloss (20.). Glück für den Schützen, dass der Ball von SVA-Verteidiger Felix Pauer unhaltbar für den Schlussmann abgefälscht wurde. Die Gäste vom Mittelrhein kamen auf der gegenüberliegenden Seite durch Niklas Schneider zur ersten Möglichkeit, als der Stürmer einen Schuss nur knapp neben das Gehäuse setzte (25.).
Die Gastgeber bestimmten zwar in der Folge bis zum Pausenpfiff das Spielgeschehen, die große Gelegenheit auf den nächsten Treffer hatten allerdings die Waldalgesheimer. Pauer setzte einen Kopfball im Fünfmeterraum hauchdünn über das Tor (34.). Baier sollte es für den FSV zwei Minuten später besser machen, als er erfolgreich auf 2:0 erhöhte (36.). Großer Jubel auf der Tribüne, als sich die abgeklärtere Mannschaft kurz darauf in die Halbzeitruhe verabschiedete.
Salmrohr wollte im zweiten Durchgang die vorzeitige Entscheidung herbeiführen, aber Baier scheiterte aus aussichtsreicher Position vor dem gegnerischen Tor (48.). In der 57. Spielminute wurde die Begegnung dann auf einmal wieder spannend, als die Gäste den Druck erhöhten und prompt zum 1:2-Anschluss trafen. Marcel Fennel köpfte zunächst nach einem Freistoß an die Latte, ehe Axel Neumann den Abstauber zum Torerfolg verwertete (57.). Gäste-Trainer André Weingärtner sagte über die Leistung seines Teams: „Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten gespielt. Während die erste Hälfte katastrophal war, war die zweite besser. Wir haben den verdienten Ausgleich erzielt, aber gute 45 Minuten reichen in der Oberliga nicht, um Punkte zu holen.“
Schulz gibt Comeback
Nach dem Gegentreffer gelang dem Tabellenzweiten nur noch wenig Konstruktives im Angriff und er sah sich immer wieder mit anrollenden Sturmläufen der Gäste konfrontiert. Ein Distanzschuss von Andreas Rudolf verfehlte sein Ziel nur um wenige Zentimeter (65.). Trotz anhaltender Unsicherheit konnte Waldalgesheim keinen Ertrag aus dem spielerischen Vorteil erzielen, auch weil Schiedsrichter Thorstein Rock mit seinem Gespann einen aussichtsreichen Angriff mit einer falschen Abseitsentscheidung abpfiff (73.). Applaus auf Salmrohrer Seite brandete im zweiten Spielabschnitt lediglich in der 79. Minute auf, als Mittelfeldspieler Gustav Schulz nach langer Verletzungspause nach einer Einwechslung für Tobias Baier sein Saisondebüt gab.
Es blieb nach 92 gespielten Minuten beim 2:1-Sieg für den FSV über Waldalgesheim, wodurch die Salmtaler den zweiten Tabellenrang in der Oberliga zementieren konnten. Übergangstrainer Schüller gab nach der Begegnung zu Protokoll: „Ich war mit der ersten Halbzeit überdurchschnittlich zufrieden. In der zweiten Halbzeit waren wir leider unkonzentrierter und haben zu viele Räume geboten. Ich bin jedoch glücklich, dass die Mannschaft mit der schwierigen Situation umzugehen wusste.“
[statistik]
Statistik:
FSV Salmrohr: Grub – Petersch, T. Schäfer, Meschak, Hartmann – Schraps, Adrian – Adigüzel (70. S. Schäfer), Mertinitz, Bidon – Baier (79. Schulz)
Tore: 1:0 Daniel Petersch (20.), 2:0 Tobias Baier (36.), 2:1 Axel Neumann (57.)
Schiedsrichter: Thorsten Rock
Zuschauer: 238
[/statistik]
Am Punktgewinn vorbei geschrammt
„Wir waren drauf und dran, hier zu punkten. Unterm Strich hat nicht viel gefehlt.“ Das sagte Dino Toppmöller, Spielertrainer des SV Mehring, nach der 0:2 (0:0)-Niederlage am Samstag Nachmittag beim SC 07 Idar-Oberstein. Durch die sechste Niederlage im siebten sieglosen Match ist der SVM auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar abgerutscht.
„Idar hat eine richtig gute Qualität, wir konnten aber super dagegen halten“, betonte Toppmöller in seiner Analyse. Vor 387 Zuschauern im Sportzentrum „Haag“ ließ der Gast in der ersten Hälfte kaum einmal eine echte Torchance der von den früheren Bundesligaprofis Thomas Riedl und Olaf Marschall trainierten Nahestädter zu. Auf der anderen Seite war es der von Toppmöller klug frei gespielte Ting, der vor Nico Adami auftauchte, am guten Idarer Keeper aber scheiterte.
In der zweiten Hälfte verstärkte der Regionalligaabsteiger den Druck, brauchte aber einen individuellen Fehler der Mehringer, um zum 1:0 zu kommen. Andrew Riemer zog aus 16 Metern ab und ließ Torwart Philipp Basquit keine Abwehrmöglichkeit. Heftige Proteste gab es von SVM-Seite in der 87. Minute: Dino Toppmöller schwor Stein und Bein, im gegnerischen Strafraum einen Schubser erhalten zu haben: „Das war ein klarer Elfmeter. Leider hat der Schiedsrichter nicht nur in dieser Situation falsch gelegen und uns benachteiligt.“ Toppmöller und Co. warfen in der Schlussphase alles nach vorne, Idar boten sich Räume. In der 88. Minute machte dann Eugen Vetter alles klar und traf zum vorentscheidenden 2:0.
„Trotz des dritten Spiels innerhalb von sechs Tagen konnten wir bis zum Ende Vollgas geben und waren kräftemäßig auf der Höhe“, merkte der Spielertrainer positiv an. Weiter sagte Toppmöller: „Wir haben die Qualität und werden auch auswärts in Kürze wieder punkten. Vor Wochen haben wir noch in Burgbrohl und Mechtersheim klar verloren. Jetzt mussten wir uns erst kurz vor Schluss endgültig geschlagen geben – und das bei einer richtig, richtig guten Mannschaft.“
Hoffnung fürs sehr wichtige Kellerduell gegen den bisherigen Letzten SV Röchling 06 Völklingen (Sonntag, 27. Oktober, 15 Uhr, auf der Lay) macht Toppmöller auch die Rückkehr von Achmed Boussi. Der nachverpflichtete Offensivmann ist nach seinem Kahnbeinbruch wieder fit und brennt auf sein Comeback, nachdem er den SVM im Sommer verlassen hatte, sich aber keinem anderen Verein anschloss.
„Jetzt kommen die Wochen der Wahrheit. In Spielen wie gegen Völklingen müssen wir Flagge zeigen“, schwor Toppmöller sein Team schon kurz nach der Niederlage von Idar-Oberstein auf die nächsten Aufgaben ein.
[statistik]
Statistik:
SV Mehring: Basquit – Eifel, Cordier, Hesslein, Diederich – Bradasch (60. Alsina-Fonts), Meyer (78. Tommy Toppmöller)– Schottes, Ting, Weinberg (60. Monzel)- Dino Toppmöller.
Tore: 1:0 Andrew Riemer (60.), 2:0 Eugen Vetter (88.)
Schiedsrichter: Stephan Spengler (Bilsdorf)
Zuschauer: 387
[/statistik]
Kommentar verfassen