In einer kleinen Serie blickt 5vier auf die neue Saison der Regionalliga Südwest…
Trier. Am Wochenende des 5./6. August beginnt in der Regionalliga Südwest die neue Saison für Eintracht Trier. Trotz oder gerade wegen der EM kommt einem die Sommerpause dieses Jahr recht lang vor. Die verbleibenden zwei Wochen werden wir daher dazu nutzen, Euch auf den neuesten Stand zu bringen, was sich in der Regionalliga Südwest und bei Eintracht Trier getan hat. Heute in der Saisonvorschau: Eintracht Trier und Auftaktgegner SV Elversberg.
Treffen mit Parallelen
In der vergangenen Saison Zweiter mit 72 Punkten, im Jahr zuvor Dritter mit 65 Punkten nachdem der SVE im Jahr davor (2013/14) noch in der dritten Liga spielte. Die Entwicklung beim SV Elversberg ist enorm und die Tendenz zeigt nach oben – Richtung Liga 3. Das liegt unter anderem an den richtigen Leuten auf den richtigen Positionen: Mit Michael Wiesinger hat der andere SVE einen Trainer auf der Bank sitzen, der in die moderne Kategorie „Fußballintellektueller“ fällt. Der Bayer, der unter anderem bei 1860 München, Bayern München und dem 1. FC Nürnberg aktiv war, hat sich seine Sporen als Trainer in Ingolstadt sowie beim „Club“ verdient. In Elversberg hat er sich eine junge, erfolgreiche Mannschaft geformt – gemeinsam mit Roland Seitz (als sportlicher Leiter), den man in Trier sicherlich niemandem vorstellen muss.
Jener Roland Seitz hat mit Till Hermandung vor kurzem auch einen weitern ehemaligen Trierer vom SC Freiburg II an die Kaiserlinde gelotst. Auch aus Trier gekommen: Innenverteidiger Matti Fiedler. Ein herber Verlust für den anderen SVE ist dagegen der Abgang von Top-Torjäger Mijo Tunjic, der mit dem erfahrenen Edmond Kapplani mindestens gleichwertig ersetzt werden soll. Mit Steffen Bohl (Duisburg) und Milan Ivana (Darmstadt) kommen weitere erfahrene Spieler an die Kaiserlinde, um der jungen erfahrenen Truppe weiterzuhelfen. Vielleicht auf dem Weg in die Dritte Liga. Die Vorbereitung der Elversberger lief jedenfalls nicht schlecht: Siege gegen Dudelange, Grevenmacher, Fortuna Köln und die Würzburger Kickers sowie ein Remis gegen den FC Karbach.
Viele Transferbewegungen bei der Eintracht
Ob Eintracht Trier die guten Leistungen der Vorsaison bestätigen kann, muss derzeit noch kritisch hinterfragt werden. Die Transferbilanz von 14 Abgängen (darunter viele Leistungsträger) und 16 Neuzugängen spricht jedenfalls dafür, dass sich die Truppe erst noch einspielen muss. Insbesondere die Abwehr muss neu aufgestellt werden und die gewinnt einer alten Fußballweisheit zufolge bekanntlich Meisterschaften. Aus Pirmasens, Elversberg, Wattenscheid und dem Nachwuchs des SC Paderborn kommen potenzielle Neu-Leistungsträger, die sich erst noch beweisen müssen. Aus höheren Ligen kommen mit Sebastian Szimayer (ST, RW Erfurt) und Lukas Bilick (DMF, Würzburger Kickers) gute Leute und auch der Kader ist auf jeder Position mindestens doppelt besetzt, doch ob das allein die Abgänge aufwiegt ist fraglich.
Dennoch: Die Vorbereitung lief bisher gut. Mit Siegen über Pirmasens und Hoffenheim II, sogar einem knappen 1:0 Erfolg über den VfL Bochum beim Stadionfest stehen vielversprechende Ergebnisse auf der Haben-Seite. Unter den Testspiel-Ergebnissen waren aber auch weniger schmeichelhafte Resultate gegen unterklassige Gegner dabei (z.B. ein 0:1 gegen Völklingen). Zuletzt gewann die Eintracht gegen den FV Diefflen 3:2 nach drei Testspielen innerhalb einer Woche.
Fazit: Bei der Eintracht wird alles darauf ankommen, wie lange es dauert bis sich die neue Mannschaft aufeinander eingespielt und einen ähnlichen Team-Charakter entwickelt hat, wie er sie in der Vergangeheit ausgezeichnet hat. Der Pokal-Fight gegen Dortmund, bei dem die Eintracht als Außenseiter nur gewinnen kann, könnte zusammenschweißen. Knackpunkt kann aber auch ein möglicher Systemwechsel hin zum 4-3-3 sein, der auch selten von heute auf morgen klappt. Der knackige Saisonauftakt mit vier Spielen in zwei Wochen ist in jedem Fall eine große Herausforderung für das Team von Peter Rubeck.
5vier wünscht der Eintracht viel Erfolg!
Im ersten Teil haben wir schon auf TuS Koblenz, den 1. FC Saarbrücken, Astoria Walldorf und Kickers Offenbach geschaut. Der TSV Steinbach, der FC Nöttingen und der FC Homburg 08 waren im zweiten Teil unserer Saisonvorschau dran. Teil 3 blickte auf Waldhof Mannheim, Kaiserlautern II, Worms und Pirmasens.
Redaktion meint
Welch ein Fauxpas, das ist natürlich korrekt, Statistiker. Dennoch zeigt die Tendenz des SVE – seit Abstieg wieder – nach oben. Danke für den Hinweis!
Statistiker meint
Elversberg hat in der Saison 2013/14 noch in der 3. Liga gespielt und war somit nicht eine Klasse unter, sondern eine Klasse über der Regionalliga Südwest.