Trier. Der Psychologe Prof. Dr. Roland Pfister hat zum 1. April die erste Heisenberg-Professur an der Universität Trier übernommen. Roland Pfister erforscht menschliches Verhalten und verstärkt die experimentell ausgerichtete Forschung zu Handlungssteuerung und Handlungsentscheidungen.
Der Psychologe Prof. Dr. Roland Pfister hat zum 1. April die erste Heisenberg-Professur an der Universität Trier übernommen. In diesem Programm fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft
herausragende Nachwuchskräfte in der Wissenschaft. Für die Universität Trier ist die Vergabe der
prestigeträchtigen Heisenberg-Professur an den mit mehreren Preisen ausgezeichneten Wissenschaftler eine besondere Auszeichnung.
„Ich freue mich sehr, dass wir Herrn Kollegen Pfister für den Standort Trier gewinnen konnten, der seine besondere Stellung in der Psychologie damit sichtbar und deutlich ausbauen kann. Gerade haben wir zum dritten Mal die internationale Tagung im Bereich der Experimentellen Psychologie in Trier durchführen können. Fast zeitgleich nun diesen wichtigen Schritt zu gehen, beflügelt“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel.
Mit der Universität Trier ist Roland Pfister bereits über langjährige Forschungskooperationen verbunden, aktuell etwa als Mitglied der Forschungsgruppe „Binding and Retrieval in Action Control“. Dieser von dem Trierer Psychologie-Professor Christian Frings koordinierte Verbund untersucht, wie Menschen ihre Handlungen steuern und effiziente Handlungsentscheidungen treffen. An der Universität Trier wird Roland Pfisters Arbeitsgruppe künftig diesen hochkarätigen, experimentell ausgerichteten Fokus des Fachs verstärken.
Seine Forschung
Professor Pfisters wissenschaftliches Interesse gilt dem menschlichen Verhalten. An der Universität
Würzburg ergründete er über mehr als zehn Jahre die komplexen, vom Gehirn gesteuerten Mechanismen, die für die Steuerung scheinbar einfacher Körperbewegungen erforderlich sind. Ein wenig erforschtes Feld hat er zudem im menschlichen Umgang mit Regeln erschlossen, insbesondere in Bezug auf das Begehen absichtsvoller Regelverstöße. Darüber hinaus interessieren ihn angewandte Statistik, Forschungsmethoden und Wissenschaftsgeschichte. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf transparente und reproduzierbare Forschungsansätze (Open Science), sodass seine Arbeitsgruppe
konsequent alle erhobenen wissenschaftlichen Daten offen zur Verfügung stellt.
Für seine innovative wissenschaftliche Arbeit wurde Roland Pfister 2016 mit dem Heinz-Heckhausen-
Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), 2020 mit dem „Early Career Award“ der US-
amerikanischen Psychonomic Society und im gleichen Jahr mit dem Paul Bertelson Award der
European Society for Cognitive Psychology (ESCoP) ausgezeichnet. Zuletzt hat ihn die Association for Psychological Science in ihre Jahresliste 2021 der „Rising Stars“ aufgenommen. Mit diesem Titel wird
ihm bescheinigt, als junger Forscher sein wissenschaftliches Fachgebiet maßgeblich vorangebracht zu
haben und großes Potenzial für die Zukunft erkennen zu lassen.
Die Heisenberg-Professur
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgelegte Heisenberg-Professur dient der individuellen Förderung herausragender Nachwuchskräfte. Sie wird von der DFG über maximal fünfJahre finanziert. Nach einer erfolgreichen Evaluation wird sie von der Universität in eine unbefristete
Professur umgewandelt und weiterfinanziert. Mit der durch Dr. Roland Pfister besetzten Stelle wurde
erstmals seit der Einrichtung im Jahr 2005 eine Heisenberg-Professur an die Universität Trier vergeben.
Für die Universität stellt sie aufgrund des hohen Renommees des Programms eine Auszeichnung dar
und fördert die eigene strukturelle Entwicklung und Profilierung.
PM – Universität Trier
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