Dem Trierer Profibasketball bleibt eine zehnte Zweitklassigkeits-Saison in Folge nicht erspart: Das zuletzt alleine und endgültig über den Aufstieg entscheidende Spiel ging mit 85:76 an die Frankfurter Skyliners, die sich in ihrer Halbfinal-Serie sehr dicht vor einem 1:3 befanden, jedoch einen 3:2-Endstand erarbeiteten und die Gladiators-Fans ins Tal der Tränen stießen.
Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton
Gedanken zum Ende des Trierer Erstliga-Traums
Trier. Konkret: 48 Stunden nach ihrem 89:68-Heimsieg hatten die Römerstrom Gladiators fünf Nettosekunden vor Schluss mit 73:71 geführt, als ein Dreier von Aiden Warnholtz ihnen den Garaus machte. Zu Beginn der drittletzten Minute hatte es sogar 69:62 zu TR-Gunsten geheißen.
Die Folge jenes Dramas in Frankfurt-Hoechst für den Showdown in Trier war außer einem 2:2, dass das psychologisch wichtige sogenannte Momentum auf die Frankfurter Seite wechselte. Dazu passte, dass die 307. sämtlicher 308 Heimspiel-Halbzeiten der Gladiators-Historie mit 31:51 die schlechteste sein sollte. Hauptgrund dafür war ein Krisenviertel mit der Tages-Nummer 1: Ein 0:12-Start und ein Viertel mit einer abschließenden Negativ-Differenz 13. Schon in diesem Auftakt-Quartal gelangen den Frankfurtern fünf Dreier, den Trierern kein einziger. Letzteres galt auch fürs zweite Viertel. Die Nummern 161 und 162 der 200 Nettominuten mit denselben Serienhelden waren für die Gladiators und ihr Umfeld alptraumhaft.
Doch noch Reichweite
Auch weil die Skyliners erst in der dritten Minute nach der Halbzeitpause trafen, kamen die Gladiators bis auf zwei Korbpunkte heran (33.). Und womöglich hätte es mit dem vier Tage zuvor extrem effektiven Jordan Livingston Barnes sogar für die ganz große Wende gereicht, doch der Mann aus Missouri empfing schon im dritten Viertel die übliche Disqualifikation wegen fünf Fouls.
Völler: „Trier insgesamt besser“
Die Relation der Summen aus vier Trier-Gastspielen 2023/2024 der Skyliners war nur 18 Prozentpunkte besser als die Längenrelation von Main (527 km) und Mosel (775 km) und lautete 280:325. Diese Zahlenspielerei passt zu einer noblen Einschätzung von Schlussaktsieger-Spieler Marco Völler (35): „Eigentlich war Trier die bessere Mannschaft unserer Halbfinalserie.“ Eine Aussage, die als Trostpflaster für die Gladiators-Fans wohl ungeeignet ist, den Sohn von Fußball-Weltmeister Rudi Völler jedoch nicht davon abhielt, sich an der Spielertraube zu beteiligen, die sich über Aiden Warnholtz bildete. Grund: Der schmächtige erfolgreichste Akteur des Abends (25 Korbpunkte inklusive sechs Dreier) hatte zwei Tage zuvor ja das vorzeitige Ende des Frankfurter Wiederaufstiegstraums verhindert (siehe oben). Völler ergänzte: „Natürlich sind wir überglücklich, da wir auch heute wieder geackert und am Ende den Aufstieg perfekt gemacht haben. Trier hat uns das Leben sehr schwer gemacht und kam ran. Doch wir haben mehr Energie gehabt, aggressiv verteidigt und uns mehr Rebounds gegriffen.“
Statistik des Tages
🏀 Die Zuschauerzahl 5400 bedeutete die Einstellung des nur vier Tage alten absoluten Rekordes für Basketball in Trier und steigerte den dortigen Durchschnitt 2023/24 auf 4215. Exakt die Hälfte der 22 Saisonspiele hatte mehr als 4500 Zeugen
🏀 Die Viertel-Separation vom 26. Mai: 19:32, 12:19, 26:18, 19:16 🏀 Führungswechsel: keine 🏀 Größte Vorsprünge: TR Fehlanzeige, Gäste 51:31 🏀 Detaillierte Gegenüberstellung aus der siebten Zweitliga-Konfrontation von Trierern (4 Siege) und Frankfurtern (3 Siege): Dreier 4:16 (Erfolgsquoten 15:52 %), Freiwurf-Treffer 22:7, Freiwurf-Flops 8:6, Rebounds 39:34, Steals 3:3, Fouls 19:23
🏀 Die größten fünf Einsatzzeiten auf Gladiators-Seite in Sekunden (Spieldauer 2400): Yakhchali 2268, Mann 2023, Guillozet 1808, Krimmer 1604, Zirbes 1309
🏀 Clayton Thomas Guillozet war einen Tag nach seinem 27. Geburtstag mit insgesamt 16 Zählern zum fünften Mal Topscorer des Teams
🏀 Die erfolgreichsten zehn Gladiators-Korbschützen nach 42 Saisonspielen (Spieleanzahl unberücksichtigt): Yakhchali 599, Krimmer 487, Mann 468, Zirbes 450, Guillozet 366, Barnes 343, Graves 275, Linßen 259, Bacak 183, Rapieque 171
🏀 Die erfolgreichsten fünf im Playoff 2024 (acht Spiele): Yakhchali 126, Barnes 110, Krimmer 103, Mann 79, Guillozet 73
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