
Gedanken zur ersten Heimniederlage der Gladiators seit dem 29. April / Ein Krisenviertel
Von Bernd Schneider (Text) und Nicole Schmitz (Fotos)
Der Medipolis SC Jena fabrizierte seinen sechsten Saisonsieg, die Römerstrom Gladiators blieben auf ihrem sechsten Saisonsieg sitzen. Das 83:95 war die erste Heimniederlage des Trierer Zweitliga-Klubs seit dem 64:84 gegen Nürnberg am 29. April.
Der Rückschlag für den bisherigen Tabellendritten, dessen Chefcoach Don Beck (70) in der letzten Minute einen bedeutungslosen Viertels einen Hallenverweis erlebte, weil er angeblich beim Reklamieren zweimal über die Stränge schlug, hatte drei Hauptursachen:
Erste Ursache
Erstens eine extreme Wandlung der Thüringer bei ihrer Treffsicherheit: zunächst miserabel, was einen 3:13-Rückstand begünstigte. In der zweiten Halbzeit hingegen hätten die Jenaer wohl sogar einen Schornstein der Titanic mit Basketbällen gefüllt, von dessen Basis bzw. deren Deck aus werfend. Fünf Dutzend Korbpunkte in einer Spielhälfte – das ist schon riesig. Der erste Treffer gelang dem SC-Team erst 171 Sekunden nach Match-Beginn. Wenig später folgte ein erstes Warnsignal für die Trierer per 11:0-Lauf. Sieger-Trainer Björn Harmsen sagte dazu später nur lapidar, man habe den eigenen Rhythmus gesucht und gefunden.
Zweite Ursache
Zweite Hauptursache für die zweite Gladiators-Niederlage nach jener in Hagen war ein Krisenviertel mit Abend-Nummer 3. Wer sich in einer bis dahin engen Partie in zehn Spielminuten ein Minus von 21 leistet, hat die Siegchance natürlich in die Mülltonne geworfen. In diesem Fall ging es mit einer 52:70-Hypothek ins letzte Viertel. Die Hoffnung war zwar besonders bei 71:80 noch nicht tot, lag jedoch im Koma.

Dritte Ursache
Dritte Hauptursache war der große Unterschied bei den bis zur November-Mitte jeweils erfolgreichsten Spielern beider Mannschaften: Blake Martin Francis erzielte sogar doppelt so viele Korbpunkte wie Marcus Graves (22:11) und übertraf als die Teamkameraden Mitreißender den eigenen Durchschnitt um 3,3.
Statistik des Tages
🏀 Die Zuschauerzahl 3523 lag um 181 oberhalb des Spitzenwertes (!) der vorigen Saison. Der Durchschnitt 2023/24 beträgt nunmehr 3474
🏀 Die Viertel-Separation vom 18. November: 20:16, 17:18, 15:36, 31:25
🏀 Führungswechsel: 7 🏀 Größte Vorsprünge: TR 13:3, Gäste 73:52 .
🏀 Detaillierte Gegenüberstellung aus der 13. Zweitliga-Konfrontation von Trierern und Jenaern: Dreier 7:15, (Erfolgsquoten 24:52 Prozent), Freiwurf-Treffer 20:16, Freiwurf-Flops 4:8, Rebounds 37:34, Steals 6:7
🏀 Die größten fünf Einsatzzeiten auf Gladiators-Seite in Sekunden (Spieldauer 2400): Yakchali 1989, Graves 1857, Zirbes 1556, Mann 1533, Guillozet 1331
🏀 Der iranische Nationalspieler Behnam Yakchali war mit seinen insgesamt 20 Zählern zum zweiten Mal in dieser Saison Topscorer des Teams.
🏀 Die Bilanz aus sämtlichen Zweitliga-Begegnungen TR-J und umgekehrt lautet nunmehr 4:9, in Trier 2:5 🏀 Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach acht Saisonspielen: Graves 109, Zirbes 106, Yakchali 86, Guillozet 83, Krimmer 74.
Fotos: Nicole Schmitz
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