Es war bis zum Schluss eine Partie auf Augenhöhe, doch den entscheidenden Run hatten die Tigers aus Tübingen. Gegen Ende des letzten Viertels erspielten sie sich mehrere freie Dreier gegen die Zonenverteidigung der TBB Trier und netzten diese eiskalt ein. Am Ende stand eine 76:85(35:35) Niederlage und man muss wieder einmal ohne Punkte die Heimreise antreten. Bester Punktesammler bei der TBB Trier war Rückkehrer Ricky Harris mit 19 Punkten.
Tübingen/Trier.Ricky Harris stand nach überstandener Rückenverletzung wieder im Kader der Moselstädter, Laurynas Samenas musste zuschauen. Nach den bescheidenen Leistungen des Litauers sicherlich keine Überraschung.
In den ersten zehn Minuten bestimmte die Defense beider Teams das Spielgeschehen. Während Tübingen wie erwartet große Probleme mit der Zonenverteidigung der TBB Trier hatte, hatten die Gäste auch Schwierigkeiten mit der aggressiven Defense der Tigers. Immer wieder leistete man sich Ballverluste. So war es kein Wunder, dass der Score nach dem ersten Spielabschnitt sehr niedrig ausfiel. Mit 15:12 ging es aus Trierer Sicht in die erste Besprechung. Vitalis Chikoko und Adin Vrabac blieben blass, waren aber jeweils mit zwei Fouls auch schon zum Zuschauen verdammt.
Auch im zweiten Durchgang zeigte Triers Zonenverteidigung die gewünschte Wirkung. Die Moselstädter hatten sogar die Gelegenheit, bis auf acht Punkte davonzuziehen, doch Ricky Harris, der mit elf Punkten in der ersten Halbzeit sofort wieder zeigte, wie wichtig er für das Trierer Team ist, fand sein Ziel nicht. Anschließend bekam man Athlet Augustine Rubit nicht in den Griff. Der US-Amerikaner fand immer wieder Lücken in der Trierer Zone und wurde von Ratkovica und Co. perfekt in Szene gesetzt. Außerdem sicherten sich die Tigers immer wieder zweite und dritte Wurfchancen – ingesamt sieben Offensivrebounds fielen in die Hände der Mannen von Igor Perovic. Eine Schwäche im Trierer Spiel, die Henrik Rödl schier verzweifeln lässt. So ging es mit einem leistungsgerechten 35:35 in die Halbzeitpause.
Besser aus der Pause kamen die Trierer, die mehrfach die Chance hatten, die Führung von zwischenzeitlich fünf Punkten (52:47) auszubauen. Doch entweder man leistete sich Ballverluste (Harris) oder Mönninghoff traf den Wurf, stand dabei aber auf der Außenlinie. Dass der Score nach der Halbzeit nach oben ging, lag auch an der verbesserten Wurfquote der Tübinger, die nun auch von Außen gefährlicher agierten. Sowohl McKinney, als auch Cuffee und Ratkovica waren aus der Distanz erfolgreich. Bei Trier zeigte sich Chikoko stark verbessert, auch Anderson und Mönninghoff hatten großen Verdienst daran, dass man beim 57:57 vor dem letzten Viertel noch alle Siegchancen hatte.
Dann wurde es verrückt.Trier startete mit zwei Dreiern in das letzte Viertel, schien das Momentum endgültig auf die eigene Seite zu ziehen (64:59), doch Tübingen antwortete mit einem 8:0-Lauf . Ausgerechnet Routinier Aleksandar Nadjfeji läutete den Lauf der Hausherren ein, indem er einen Dreier traf und stark reboundete. Bei Trier machte Harris bei zwei Ballverlusten eine unglückliche Figur, die seine ansonsten starke Leistung etwas trübten. Henrik Rödl war zu einer Auszeit gezwungen, denn Triers Zone wurde zunehmend löchriger. Die Emotionen kochten hoch, die Partie wurde immer hitziger. In den Korb, der zuvor wie vernagelt schien, regnete es jetzt förmlich Drei-Punkte-Würfe. Bei Trier trafen Harris und Bucknor, bei Tübingen zweimal McKinney und der stärker werdende Cuffee, dem mit seinem Treffer zum 74:80 eine kleine Vorentscheidung gelang. Rödl reagierte noch einmal mit einer Auszeit, doch seine Mannen konnten das Ruder nicht noch einmal herumreißen. Am Ende musste man sich den Tigers, die in der Crunch-Time nervenstärker und bissiger agierten, mit 76:85 geschlagen geben.Stimmen zum Spiel
Henrik Rödl: „Vor allem in der Endphase hat Tübingen besser und mit viel Herz gespielt. So konnten sie das Spiel nach einem harten Kampf für sich entscheiden. Auch wir sind über 35 Minuten sehr beherzt aufgetreten, doch am Ende haben wir leider zu viele Fehler gemacht, um als Sieger vom Platz zu gehen.“
Igor Perovic (Tübingen): „Das war heute ein sehr hartes Spiel für uns, besonders da Trier immer sehr gut vorbereitet ist. Insgesamt war die Partie über 39 Minuten lang offen, in der letzten Minute haben McKinney und Cuffee zwei sehr wichtige Drei-Punkte-Würfe verwandelt und das Spiel so entschieden. Wichtig war für uns Aleksandar Nadjfeji, der uns in der zweiten Halbzeit durch seine Erfahrung viel Sicherheit gegeben hat.“
[statistik]
Zuschauer: 3132
Zwischenstände: 12:15 | 35:35 | 57:57 | 85:76
Walter Tigers Tübingen: Cuffee (14), Rubit (16), McKinney (19), Jönke (2), Albus (0), Radosavljevic (9), Mihailovic (4), Kashirov (0), Nadjfeji (13), Ratkovica (7)
TBB Trier: Canty (5), Lukovic (4), Schmidt (6), Mönninghoff (8), Harris (19), Chikoko (8), Vrabac (5), Bucknor (5), Kramer (2), Anderson (12)
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