Jeden Tag eine gute Tat. Dieses Sprüchlein nahmen sich vier Musiker zu Herzen. Immer ein Jahr lang eine gemeinnützige Organisation zu unterstützen war ihr Ziel. Nun unterstützen diese Vier, besser bekannt als „Jupiter Jones“, den Trierer Verein Nestwärme.
Am gestrigen Donnerstag gab es hohen Besuch im Mehrgenerationenhaus Trier, wo neben anderen auch der Verein Nestwärme seinen Sitz hat. Die Band „Jupiter Jones“ kam vorbei und brachte ein paar Geschenke und gute Nachrichten mit. Die vier aus der Eifel stammenden Musiker, die gerade mit ihrer ersten Single „Still“ die deutschen Charts eroberten, haben es sich ans Herz gelegt jedes Jahr eine wohltätige Sache zu unterstüzen.
Gemeinsam mit dem Verein „Herzenssache“, der vom SWR, SR und der Spardabank getragen wird, suchten sie sich Nestwärme aus und boten ihre Unterstüzung bei der Zusammentragung von Spendengeldern an. Sie rechneten mit euphorischen Zusagen und waren überrascht als sie erstmal zu einem „Kennenlernen“ eingeladen wurden. Schlagzeuger Marco findet das im Nachhinein sogar sehr bewundernswert. „Wir rechneten damit, dass unsere Hilfe sofort angenommen wird, statt dessen wollte man uns erstmal kennenlernen und schauen ob eine Zusammenarbeit überhaupt gut wäre, für uns wie für den Verein. Das hat uns imponiert.“
Vor der Zusammenarbeit kommt das Kennenlernen
Petra Moske erklärte uns im Gespräch: „Wir wollen die Leute immer erst kennenlernen bevor wir so eine intensive Zusammenarbeit angehen. Wenn die Chemie nicht stimmt, kann auch kein positives Ergebnis für beide Parteien rauskommen. Menschen müssen auch hinter dem stehen, was sie tun, ansonsten ist es nicht authentisch.“ Man traf sich also neben Kaffee und Kuchen zu einem Gespräch, schnell war eines klar: die Chemie stimmte. Nun war also Nestwärme der Verein, der ein Jahr lang von Jupiter Jones gefördert wurde. Doch wie darf man sich eine solche Förderung vorstellen?
„Wir haben zum Beispiel auf jedem Konzert eine Gästeliste, manchmal stehen dort über hundert Leute drauf, die meistens umsonst zusehen dürfen. Mittlerweile bitten wir jeden dieser Gäste um eine Spende von fünf Euro an den jeweiligen Verein, den wir gerade unterstüzen. Fünf Euro tun keinem weh, können aber am Jahresende ein schönes Sümmchen ergeben, das wir dann der guten Sache zukommen lassen können“, erklärt Marco.
Damit war die Spendensache also geklärt, doch was machten die Musiker nun am 9. Februar im Mehrgenerationenhaus? „Wir finden es wichtig, dass man weiß, was wir machen und wofür die Leute Geld sammeln“, so Moske. Deshalb entschloss man sich vor ein paar Wochen mehr oder weniger spontan zu einem Treffen mit ein paar Nestwärmemitgliedern und deren Familien.
Nachdem Schlagzeuger Marco, Bassist Andreas und Gitarrist Sascha; Sänger Nicholas konnte leider nicht dabei sein, den Tag mit Besuchen bei Nestwärmefamilien verbracht hatten, kamen sie abends ins Vereinsbüro um ein paar Nestwärme-Jugendliche kennen zu lernen. Corinna (17) war mit ihrem Vater Frank da, sie ist ein ausgesprochener Musikfan und mag laut eigenen Worten sowieso alles was „gut abgeht“.
„Ich freue mich total und lasse einfach alles auf mich zukommen.“
Von Jupiter Jones hatte sie schon gehört, allerdings nur aus dem Radio. „Ich freue mich total und lasse einfach alles auf mich zukommen.“ Dabei hat Corinna durchaus schon Promierfahrung sammeln können. Mit Thomas Kiessling, dem Sänger aus Trier, ist sie über Nestwärme schon bekannnt geworden, mit Jörg Knör, dem Comedian, der auch schon die Zeichentrickpausenfüller fürs ZDF gestaltet hat, hat sie bereits einen Spot für den RTL- Spendenmarathon 2001 gemacht. Da kann sie selbst die Anwesenheit für Fernsehen und Radio nicht mehr schrecken.
Auch Daniel (13) hat schon Bekanntschaft mit Künstlern machen dürfen. Als es ihm wieder einmal sehr schlecht ging und er in der Freiburger Uniklinik liegen musste, hat ihm „Herzenswünsche“ einen Traum erfüllt. Er durfte den Graf von Unheilig höchsselbst bei einem privaten Konzert treffen.
Trotzdem weiß nicht nur Petra Moske, dass dieses Treffen etwas ganz besonderes für alle Beteiligten ist. „Ich weiß von ihrem Vater, dass Corinna die ganze Nacht nicht schlafen konnte und meine eigene Tochter ist auch hier und ganz aufgeregt. Es ist einfach toll, Menschen so im Privaten begegnen zu können, die man sonst nur aus der Ferne sieht.“
„Jeder muss nur ein bisschen was geben“
Auch für die Musiker war dieser Tag etwas ganz Besonderes: „Zu sehen, was für Kämpfernaturen diese Kinder und ihre Familien sind und zu wissen, dass Nestwärme selbst auch immer kämpfen muss und praktisch aus dem Nichts heraus entstanden ist, verbindet uns auf eine besondere Weise damit. Denn wir mussten auch immer wieder kämpfen und haben uns aus dem Nichts heraus hoch gearbeitet.“ Die Vier selbst schwimmen noch nicht im Geld, ganz im Gegenteil. Trotzdem sind sie sich sicher: „Wenn jeder ein bisschen gibt und ein bisschen was macht, dann kommt am Schluss bestimmt etwas tolles dabei heraus.“
5vier.de wünscht Jupiter Jones, Nestwärme e.V. und den anwesenden Familien alles Gute und hoffentlich eine schöne Summe an Spenden.
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