Von Stephen Weber (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Eintracht Trier besiegt den SV Roßbach/Verscheid im Halbfinale des Rheinlandpokals mit 3:0 (2:0). Es war ein souveräner Auftritt des Regionalligisten, dem trotz fahrlässiger Chancenverwertung ein ungefährdeter Sieg gelang. Nun trifft die Seitz-Elf im Traumfinale auf den Nachbarn aus Salmrohr.
Es ist geschafft. Trier steht im Endspiel des Rheinlandpokals. Dank eines routinierten Auftritts der Moselstädter erspielten sie sich einen nie ernsthaft gefährdeten Auswärtserfolg in Roßbach. Coach Roland Seitz hatte dementsprechend nach Abpfiff nur eine Kleinigkeit zu bemängeln: „Wir haben sehr gut gespielt. Es war nicht so einfach, wie es vielleicht aussah. Es gab brenzlige Situationen, die wir gekonnt gemeistert haben. Eigentlich kann ich nur unsere Torausbeute heute wirklich kritisieren. Da haben wir ja echt einiges liegen lassen.“
Lengsfeld hält Elfmeter
Der Trainer hatte im Vorfeld gemahnt, dass sein Team das Spiel gegen den Oberligisten und noch amtierenden Pokalsieger annehmen müsse – und das taten seine Schützlinge. Von der ersten Sekunde an hellwach, belohnte sich die Eintracht erstmals in der 8. Minute: Nach einer energischen Balleroberung von Steven Kröner im Mittelfeld flankte Maximilian Watzka in die Mitte, passgenau auf Alon Abelski, der aus spitzem Winkel in das Tor zum 1:0 lupfte.
Wichtig: In der Folge war Trier stets dem zweiten Treffer näher als Roßbach dem Ausgleich. Lediglich SVR-Stürmer Gordon Addai prüfte Schlussmann Andreas Lengsfeld mehrfach nach ruhenden Bällen (13., 15.). Kurz vor der Halbzeit dann zwei Paukenschläge: Zunächst erhöhte Christoph Anton nach feinem Zuspiel von Abelski auf 2:0 (38.), ehe darauf Michael Dingels unglücklich in einem Zweikampf im eigenen Sechzehner agierte und Maycoll Canizalez von den Beinen holte. Ein Pfiff. Elfmeter für die Hausherren (44.).
Das Duell hieß Addai gegen Lengsfeld, bei dem der Trierer Keeper Sieger blieb. Mit einem prima Reflex lenkte der Weidener den gut geschossenen Strafstoß über die Latte. Ein Schlüsselmoment in der Partie, laut Lengsfeld: „Wenn der reingeht, wird es natürlich ein anderes Spiel. Aber zum Glück hab ich ihn gehalten und wir haben verdient gewonnen.“
Viele Chancen, ein Tor
Im zweiten Spielabschnitt hätten die Blau-Schwarz-Weißen dann frühzeitig den Pokalschlager für sich entscheiden müssen. Zwar hatte man weiterhin die Partie im Griff, Roßbach blieb harmlos, doch der vorentscheidende Einschuss blieb aus. Ob nun Abelski (47., 70.), Fahrudin Kuduzovic (64., 65.), Erdogan Yesilyurt (81.) oder Maximilian Watzka (84.) – vor dem gegnerischen Gehäuse versiegte bei allen das Zielwasser. Auf der anderen Seite wäre es beinahe durch einen abgefälschten Ball durch Torge Hollmann (51.) und einen Schussversuch durch Raphael Bernhard (68.) für Trier noch gefährlich geworden – aber Lengsfeld wusste an diesem Tag, jede Option des Gegners zu entschärfen.
In der Nachspielzeit der Partie ereilte Trier dann doch noch das Tor zum 3:0: Der eingewechselte Steven Lewerenz musste freistehend vor SVR-Keeper das Spielgerät nur noch über die Linie schießen. Ein starker Auftritt der Eintracht, auf die nun im Endspiel der FSV Salmrohr wartet. SVE-Vorstandsvorsitzender Ernst Wilhelmi lobhudelte seinen Verein nach dem Abpfiff: „Die Mannschaft hat mir heute sehr gut gefallen. Sie hat das Spiel angenommen, ihren Job gemacht und von der ersten Sekunde an Willen gezeigt. So muss man hier auftreten.“
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Statistik
Eintracht Trier: Lengsfeld – Spang, Dingels, Hollmann, Brighache – Kröner – Watzka, Abelski, Kuduzovic – Anton (75. Yesilyurt), Quotschalla (60. Lewerenz)
Tore:
1:0 Alon Abelski (8.)
2:0 Christoph Anton (38.)
3:0 Steven Lewerenz (90.+)
Besondere Vorkommnisse: Andreas Lengsfeld hält Strafstoß von Gordon Addai (44.)
Schiedsrichter: Benedikt Kempkes (Urmitz)
Zuschauer: 604
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Björn meint
Hi, gibt’s kein Video zum Spiel?
Anmerkung der Redaktion: Nein, zu dieser Partie leider nicht. Am Samstag wird unser Kamerateam aber wieder beim Spiel gegen Großaspach im Einsatz sein. (alg)