„Aufbruch zu neuen Klangwelten“ ist der Titel einer Ausstellung mit überlebensgroßen Skulpturen, Kleinplastiken, Objekten, Reliefs, Collagen und Gemälden der Künstlerin Gaby Kuhn im Mehrgenerationenhaus Saarburg – der ehemaligen Glockengießerei.
Zur Vernissage am 1. April hatten sich viele Kunstinteressierte, Freunde und Bekannte im neuen Mehrgenerationenhaus der Stadt Saarburg eingefunden. Dort und in den beeindruckenden Räumlichkeiten der ehemaligen Glockengießerei präsentiert die Künstlerin Gaby Kuhn einige ihrer imposanten Werke.
Das Spektrum ihres künstlerischen Schaffens, dem sie sich seit 1974 intensiv widmet, ist vielfältig. Stile, Materialien und Techniken sind nicht in eine Schublade zu packen. Man muss sich mit ihren Werken auseinandersetzen und in dieser Ausstellung gibt sie uns einen tiefen Einblick in ihr breites künstlerisches Schaffen. (Dr. Anette Barth)
Musikalisch untermalt wurde die Ausstellungseröffnung von Dr. Richard Bauer (Piano) und Ingo von Wenzlawowicz (Drums). Jürgen Dixius, Bürgermeister der Stadt Saarburg, hielt eine kurze Begrüßungsansprache, bevor Dr. Anette Barth, Kulturbeauftragte der Stadt Saarburg, eine Einführung in das Ausstellungsthema „Aufbruch zu neuen Klangwelten“ gab.
Zentral im Mittelpunkt steht der Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen und seinen Spuren, die er hinterlässt: im fassbaren, materiellen (Leben-ein Würfelspiel, Computermensch, Mensch und Technik, der Zeitgeist) wie im immateriellen Sinne (Klangwelten). Traditionelle Materialien der Bildhauerkunst wie zum Beispiel Ton oder Schamottmasse kommen in ihren Werken ebenso zur Anwendung wie die neuen Materialien Edelstahl, Glas, Kunststoffe oder Abfallprodukte unserer Gegenwart und erhalten so eine völlig neue Bedeutung und damit einen ganz eigenen Wert. (Dr. Anette Barth)
Es ist ein interessanter Rundgang voller Kontraste. Zum einen beeindruckt die einzigartige Atmosphäre der alten Glockengießerei mit all ihren Werkzeugen und besonderen Orten. Zum anderen ist da der neue, sehr moderne Anbau, der den Ort in das Mehrgenerationenhaus, einem Netzwerk, welches sich für die Institution Familie einsetzt, verwandelt. In dieser Kulisse stellt Gaby Kuhn ihre vielseitigen Werke aus. Ob riesige Skulpturen, Collagen oder Gemälde – der Künstlerin gelingt es, durch ihre Vielseitigkeit eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen.
Die Werke der Künstlerin werden geprägt durch Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse ihrer Lebensphasen. Zum schnelllebigen, hektischen Alltag setzt sie einen Gegenpol. Sie blickt tiefer, hinter die Fassade, hinein in den Kern, weg von allem Oberflächlichen! Mit Kraft und Seele stellt sie das Innenleben eines Gegenstandes oder auch des Menschen dar. Es fordert ihre ganze Kraft, unter die Oberfläche zu gehen, die Wahrnehmung zu schärfen und künstlerisch wiederzugeben. Oftmals geht sie hier physisch wie psychisch an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Dies wiederum erfordert vom Betrachter Zeit, Toleranz und Respekt, um sich vorurteilsfrei mit ihrem künstlerischen Schaffen auseinanderzusetzen. (Dr. Anette Barth)
Alle Besucher waren begeistert von dem gelungenen Event, welches sein Motto „Klangwelten“ eindrucksvoll in Bild, Ton und Kommunikation umsetzte. Die stimmungsvolle Musik, gepaart mit den einfühlsamen Worten von Dr. Anette Barth gaben dem Abend eine ganz besondere Note, von der sich die Zuschauer/-hörer sichtlich beeindruckt zeigten. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Gaby Kuhn bei ihrem Auftritt mit kurzer Ansprache großen Applaus erntet. „Es war wirklich ein toller Abend voller Kunst und Musik – es hat einfach alles gepasst“, so die Künstlerin nach der Vernissage. Die Erleichterung war ihr anzusehen, hatte die Konzeption der Ausstellung doch viel Kraft gekostet. „Um so mehr freut es mich, dass es allen so gut gefällt. Ich hoffe, dass noch viele Besucher den Weg in diese tollen Räumlichkeiten hier finden werden.“
Schon an diesem Wochenende können sich Interessierte auf den Weg nach Saarburg machen – immerhin findet am Sonntag der internationale Museumstag 2011 statt. Selbstverständlich sind hier auch die Museen aus Saarburg beteiligt. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Juli in der Glockengießerei Saarburg zu bewundern.
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