Die Trierer Miezen treffen am Mittwochabend (19:30 Uhr, Arena Trier) im letzten Heimspiel der Saison auf die HSG Bad Wildungen Vipers. Das Spiel gegen den derzeit Tabellenletzten ist nach dem verpassten Klassenerhalt zugleich das letzte Heimspiel in der Bundesliga. Dennoch sehen die Miezen und ihr Umfeld den Abstieg vielmehr als Aufbruch, denn als trauriger Abschied.
Nach 13 Jahren Erstligahandball in Trier wird sicherlich etwas Wehmut durch die Arena schweben, doch der Verein sieht sich mit der neuen Aufgabe für die kommende Saison durchaus mit einer interessanten Lage konfrontiert. Denn für die Miezen bedeutet die Teilnahme an der 2. Frauen-Handball-Bundesliga zum einen mehr Spiele, da sich mehr Mannschaften in der Spielklasse befinden. Zum anderen wechselt die Rolle in den Partien vom Außenseiter zum Mitfavoriten: Mehr Siege sind quasi sicher. Und sportlicher Erfolg ist sicher nichts unattraktives.
Neuaufbau in der zweithöchsten deutschen Spielklasse
Möglich wäre diese Teilnahme an der 2. Liga noch vor Jahren wohl nicht gewesen. Doch durch radikale Einsparungen im Haushalt, für die letztlich die geringere sportliche Konkurrenzfähigkeit in der ersten Liga in Kauf genommen werden musste, sowie die konsequente Umsetzung des Semiprofi-Konzepts, welches Sport und Beruf vereint, wurden wichtige Weichenstellungen in dieser Frage zur Zukunft des Trierer Spitzenhandballs vorgenommen. Gerne hätten die Verantwortlichen den Kurs im Oberhaus fortgesetzt, doch nun wird der Neuaufbau in der zweithöchsten deutschen Spielklasse stattfinden.
Das Saisonziel direkter Wiederaufstieg zu proklamieren, wäre angesichts noch fehlender Budgetklarheit und ausstehender Vertragsverhandlungen mit Spielerinnen unseriös. Klar ist dennoch, dass die Miezen zumindest mittelfristig den Weg zurück in die Liga 1 schaffen wollen.
Von Seiten der Sponsoren gibt es dazu bereits wegweisende Entscheidungen: So haben die ersten Unterstützer mitgeteilt, ihr Engagement in unverändertem finanziellem Umfang weiterzuführen, sodass die Miezen die Region Trier mit bestmöglichen Bedingungen weiter in ganz Deutschland vertreten werden können. Der Verein hofft, dass möglichst viele Geldgeber diesem Beispiel folgen. Dann wäre die sportliche Ausgangsposition für die Mission Wiederaufstieg sicher optimal.
Mit einem Sieg im letzten Heimspiel in die Zukunft
Die Partie gegen Bad Wildungen hat indes zwar wenig sportlichen Wert. Besonders angesichts der Tatsache, dass beide Vereine im kommenden Jahr in der 2. Liga – wenn auch personell verändert – wieder aufeinandertreffen werden, wäre ein Sieg im letzten Heimspiel jedoch ein gutes Zeichen für den Aufbruch.
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