Von Florian Schlecht
Christoph Eifel hat während der Verletzung von Sebastian Ting die Kapitänsbinde beim SV Mehring getragen. Der 22-Jährige trifft mit dem Fußball-Oberligisten am Samstag auf Alemannia Waldalgesheim. Der FSV Salmrohr will dagegen bei der SV Elversberg II ein Tief überwinden.
Als Winzersohn hat Christoph Eifel alle Hände voll zu tun. Jeden Tag, wenn der 22-Jährige von seiner Arbeit nach Hause in den elterlichen Betrieb nach Trittenheim fährt, steht er meistens noch einige Stunden in den Weinbergen. Dann setzt er sich wieder ins Auto und frönt seiner Fußball-Leidenschaft im Training beim SV Mehring, mit dem er zum Weinfest in den 2.300-Einwohner-Dorf am Samstag auf Alemannia Waldalgesheim trifft (16 Uhr). „Wir wollen gewinnen – und uns dann am Abend als Mannschaft gemeinsam im Ort präsentieren“, ist das Ziel, das der Linksverteidiger vor Augen hat.
Abgehakt ist für ihn die bittere Niederlage beim SV Gonsenheim am Dienstag, wo Mehring in der 80. Minute mit 2:1 in Führung lag – und dann mit 2:3 als Verlierer vom Platz schlich. „Natürlich saß die Enttäuschung tief, ansonsten wären wir schlechte Fußballer. Wir haben aber gegen einen starken Gegner sehr, sehr gut mitgehalten. Am Wochenende werden wir es besser machen. Daheim sind wir eine kleine Macht mit unseren Zuschauern und dem Kunstrasen.“
„Hier läuft ein Rädchen ins andere“
Ob Eifel dabei wieder die Kapitänsbinde tragen wird, ist offen, da der etatmäßige Spielführer Sebastian Ting nach einer Muskelverletzung vor seinem Comeback steht. Das Amt in der Übergangsphase zu bekleiden, hat Eifel aber viel bedeutet.
„Ich will eine Führungsrolle übernehmen, den Jungs weiterhelfen und auf dem Platz aktiv sein“, sagt das Mitglied des Mannschaftsrates, das in der C-Jugend nach einem Doppelpack gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Rheinlandmeisterschaft von den „Roten Teufeln“ abgeworben wurde, später zu Eintracht Trier ging und seit Sommer 2011 wieder in Mehring spielt. „Ich habe hier schöne Zeiten erlebt, Verwandtschaft in dem Ort und eine tolle Truppe um mich. Hier läuft einfach ein Rädchen ins andere.“
Zukunft in Mehring steht in den Sternen
Die Zukunft beim Oberligisten steht für Eifel aber in den Sternen. Ab Oktober beginnt er in Geisenheim ein Studium in Weinbau und Önologie, 150 Kilometer von Mehring entfernt. „Ich habe meinen Stundenplan noch nicht, weiß nicht, ob ich die Trainingseinheiten in der Woche wahrnehmen kann und wie sich das auf die Spiele auswirkt“, sagt er. „Wenn alles klar ist und ich die genauen Zeiten habe, werde ich mich mit den Trainern zusammensetzen und Gespräche führen.“ Bis dahin, das stellt der kampfstarke Defensivspieler und Elfmeter-Spezialist aber heraus, „sind noch einige Spiele zu bestreiten, in denen wir punkten wollen“.
So wie gegen Waldalgesheim. Besonders für Eifel wäre das ein besonderer Tag. Denn wenn die Mannschaft ausgeht, trinken die Kollegen meistens eher ein Bier. „Und ich einen Wein“, lächelt der Winzersohn. Dazu sollte beim Weinfest in Mehring ja die Gelegenheit bestehen. Und mit einem Sieg feiert es sich bekanntlich besser.
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FSV Salmrohr reist nach Elversberg
Elf Punkte aus sieben Spielen: Die Ausbeute stellt Patrick Klyk nicht zufrieden – und soll im Auswärtsspiel des FSV Salmrohr bei der SV Elversberg II (Sonntag, 15 Uhr) dringend aufpoliert werden. Das jüngste 0:0 gegen Borussia Neunkirchen war ein Rückschlag, zumal die erste Halbzeit unterirdisch war. „Wir müssen uns in diesem Jahr mit der Favoritenrolle auseinandersetzen. Mit der Leistung bisher sind wir aber meilenweit davon entfernt, dieser gerecht zu werden. Da müssen wir eine Schippe drauflegen“, forderte der Trainer, der mit Gustav Schulz, Fabio Fuhs, Dominik Zwick, Mathias Fischer und Tobias Baier auf einige Kräfte verzichten muss.
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