Von Holger Görgen (Video) und Florian Schlecht (Text und Interviews)
Der FSV Salmrohr hat seine Titelansprüche in der Oberliga untermauert. Wie berauscht spielte die Mannschaft gegen den SV Mehring auf und siegte mit 4:1. FSV-Trainer Patrick Klyk beklagte die Chancenverwertung – und lobte Matchwinner Christian Schroeder.
Wenn Christian Schroeder in den nächsten Tagen zum Bäcker geht, darf er sich wahrscheinlich einige Sprüche gefallen lassen. Der Angreifer kommt aus Mehring, wohnt nur 50 Meter von der dortigen Sportanlage entfernt und hat von den Bambini bis zur A-Jugend für seinen Heimatverein gespielt. Doch beim Oberliga-Derby war der 19-Jährige der Matchwinner für den FSV Salmrohr. Beim deutlichen 4:1-Sieg war ausgerechnet Schroeder der strahlende Held nach einer starken Vorstellung und einem Doppelpack. „Ich habe mir in den letzten Wochen Selbstvertrauen angearbeitet“, jubelte der angehende Abiturient, den Trainer Patrick Klyk nach vier Spielen wieder in der Anfangsformation aufgeboten hatte. „Ich hatte irgendwie ein Gefühl, dass ich ihn spielen lassen soll“, grinste der Coach. Schroeder führte die Vorahnung von Klyk aus. „Er hat mir Glück gewünscht – und gesagt, dass ich zwei Tore schießen soll.“
Gesagt, getan. Für Salmrohr war der Sieg die richtige Antwort auf die schwache Leistung beim 1:2 in Gonsenheim und ein Beleg dafür, dass sie im Meisterschaftsrennen mehr als nur ein ernster Kandidat sind. „Ohne die Mannschaft hätte ich die Tore nicht machen können“, sagte Schroeder und unterstrich mit der Aussage den unbedingten Willen, der an diesem Tag in den Gesichtern seiner Mitspieler lag. Von der ersten Minute an attackierte die Heimelf bei frostigen Temperaturen früh, spielte elanvoll nach vorne und kam zu Chancen gegen verhaltene, ersatzgeschwächte Mehringer. Nach sieben Minuten waren die Weichen für den weiteren Verlauf des Derbys gelegt. Ein feiner Pass von Adrian erreichte Schroeder, der den Abschluss suchte und zum 1:0 ins lange Eck traf. Wenig später war es Robin Mertinitz, der auf 2:0 erhöhte und mit acht Treffern nun die vereinsinterne Torjägerliste gemeinsam mit dem suspendierten Dino Toppmöller anführt. Der Offensivspieler zog aus 16 Metern ab. Vom Innenpfosten trudelte der Ball über die Linie (15.). Schroeder ließ die Herzen der Anhänger noch höher schlagen, als er eine Flanke von Mathias Fischer zum 3:0 in die Maschen drückte (27.).
„Wo der Weg hinführt, steht in den Sternen“
Mehring meldete sich kurz darauf zurück, aber der Anschlusstreffer durch Stephan Schwarz schockte die galligen Platzherren nicht (29.). Sie verpassten es vor der Pause, noch deutlicher nachzulegen. Gustav Schulz lief nach einem Konter frei auf Hank zu und scheiterte am Torhüter (36.), der kurz darauf auch gegen Schroeder (37.) und Bauer (44.) glänzend parierte. Salmrohr dominierte, fand nach Ballverlusten schnell die Ordnung und spielte aggressives Pressing. „Sie haben exzellenten Fußball gespielt“, gestand Mehrings Trainer Robert Jung bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte neidlos ein.
Was die Platzherren vermissen ließen, war Effektivität, denn Chancen verbuchten sie beinahe im Minutentakt. Schulz (52.) und Adrian (58.) gelang es nicht, feine Vorarbeiten von Mertinitz zu verwerten. Bestraft wurde die Fahrlässigkeit im Umgang mit den Möglichkeiten auch nicht, als Andreas Hesslein gar per Elfmeter an Hank scheiterte, nachdem Bauer von Palm gelegt wurde (62.). „Ich bin eigentlich stocksauer“, frohlockte Klyk daher unmittelbar nach dem Abpfiff nicht über die Leistung. „Wann gibt es schon mal ein Derby, bei dem man zehn Tore schießen kann? Das wäre heute so eins gewesen.“ Zumindest zum vierten Treffer reichte es noch durch das Zusammenspiel zweier Einwechselspieler. Sebastian Schäfer bediente per Ecke den Joker Tobias Baier, der per Kopf den 4:1-Endstand erzielte (87.).
Es war auch für Schroeder die letzte Gewissheit, dass er in der kommenden Woche in Mehring sicherlich mit breiter Brust durch die Straßen gehen kann. „Der Trainer hat uns noch im Kreis gesagt, dass er mit der Verwertung unzufrieden war. Da hat er recht. Aber die drei Punkte sind drei Punkte“, strahlte das junge Talent, das mit Salmrohr noch große Ziele hat. „Wo der Weg hinführt, steht in den Sternen. Aber ich hoffe natürlich, er geht möglichst weit nach oben.“
Statistik
FSV Salmrohr – SV Mehring 4:1 (3:1)
Salmrohr: Grub – Petersch, Hesslein, Hohns, Fischer – Kühne (83. Mehrfeld), Schulz – Mertinitz, Adrian, Bauer (76. Schäfer) – Schroeder (74. Baier).
Mehring: Hank – Kön, Becker (74. Wagner), Palm, Eifel – Diederich – Schwarz (78. Scholtes), Alsina, Ting (46. Weber), Kohlei – Boussi.
Tore: 1:0 Schroeder (7.), 2:0 Mertinitz (15.), 3:0 Schroeder (27.), 3:1 Schwarz (29.), 4:1 Baier (87.).
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Hallo, ich war Augenzeuge dieses sehr einseitigen Derbys.
Glückwunsch an Salmrohr, ihr habt eine super Truppe und mit
Christian Schroeder ein Riesentalent. Mehring hat mich sehr
enttäuscht und die wollen mit Salmrohr auf Augenhöhe sein.
Hoffe ich kann Euch nächste Saison in der Reginalliga sehen!
fan meint
welche fans?
da waren doch nur 300 insgesamt.
was ein kick!
henry meint
habe mir das spiel salmrohr – mehring angesehen.das mehring in diesem spiel chancenlos war ist schon vorher klar gewesen.was mich am meisten gestört hat ,sind einige fans auf der tribühne gewesen.sehr große schnauze.wünsche mehring den klassenerhalt.in mehring wird so viel dafür getan u sie geben alles dafür.(man weiss nie wie man sich mal braucht)wünsche salmrohr viel glück für die meisterschaft.