Am Freitag, den 20. September feierte das diesjährige Tufa-Musical „Jekyll & Hyde – The Musical“ Premiere im Großen Saal der Tufa Trier. Zum Erfolg führte die talentierte und hochmotivierte Truppe dieses Mal das Musical „Jekyll & Hyde“, der Klassiker wurde von Steve Cuden, Frank Wildhorn und Leslie Bricusse für die Bühne konzipiert.
Robert Louis Stevenson hätte wohl im Traume nicht daran gedacht, dass sein Roman „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hide“ mal auf der Bühne zu sehen sein würde. Und schon gar nicht vertont und choreographiert. Die Komponisten Steve Cuden, Frank Wildhorn und Leslie Bricusse waren von der Bühnentauglichkeit des Klassikers jedoch felsenfest überzeugt und schufen mit „Jekyll & Hyde – The Musical“ ein Erfolgsmusical, welches seit 1990 rund um den Erdball inszeniert wird.
Nun kann man dieses Musical in der Tufa Trier sehen und hören, gespielt und inszeniert von den jungen Talenten der Tufa-Musical Gruppe. Stephan Vanecek übernahm, neben seiner Rolle als Sir Danver Carews, die Regie; für die Choreographie sorgte Angelika Bucks, die „ganz nebenher“ auch die Lady Beaconsfield gab. Vocalcoach Katharina Scherer brillierte auch als Lucy Harris. Mehrere Rollen und Funktionen zu übernehmen spricht Bände, nicht von Unprofessionalität oder minderer Qualität, sondern von besonderem Engagement, brennendem Feuer und viel Herzblut. Das spürt man in jeder Minute, bei jedem Tanzschritt, in jeder Note. Die jungen Darsteller setzen die tragische Geschichte um den zwiegespaltenen Dr. Jekyll mit soviel Detailfreude um, dass die fast 2 1/2 Stunden wie im Flug vergehen. Da verzeiht man gerne den einen oder anderen (klitzekleinen!) Patzer. Angesichts des schwierigen Stoffes, sowohl musikalisch als auch schauspielerisch, haben sie sowieso ein ganz schönes Paket zu stemmen gehabt. Alleine der „Dialog“, den Dr. Jekyll mit seinem zweiten Ich, Mr. Hyde führt, jagt manchem Profi einen Schauer über den Rücken. Dietmar Kruppert als Dr.Jekyll/Mr. Hyde leistet hier als Semi-Professioneller schon verdammt gute Arbeit. Geschickt zeichnet er den körperlichen, geistigen und seelischen Verfall des Dr. Jekyll weiter und weiter hin zum Monster Mr. Hyde, der letzten Endes zum Mörder, auch an seiner Geliebten der Prostituierten Lucy wird.
Das zweite Gesicht
Die Hure mit dem Herzen aus Gold ist, wie Mr. Hyde das zweite Gesicht von Dr. Jekyll ist, das passende Gegenstück zur unschuldigen Verlobten Lisa Carews. Die eine mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen, die andere froh, wenn sie mal einen Abend nicht in einem fremden Bett verbringen muss. Beide verbindet die Liebe zu einem Mann; zu ein und demselben Mann. Die eine verlobt mit der tagestauglichen Variante, die andere ausgeliefert und hörig der nächtlichen. Beide Frauen sind unglücklich, denn während Dr. Jekyll durch seine Selbstversuche immer weiter in die dunklen Sphären des Mr. Hyde abrutscht, entfernt er sich unweigerlich von seiner Lisa und wendet sich mehr und mehr der glücklosen Lucy zu. Wenn sich wenigstens die glücklich schätzen könnte. Doch auch sie leidet unter Liebeskummer und unter ihren widrigen Lebensumständen. Während Dr. Henry Jekyll also weiter in seinen Forschungen versinkt, zieht er unweigerlich die beiden Frauen mit sich, die ihn lieben und die er liebt.
Gesanglich und schauspielerisch stechen besonders die beiden Damen der Produktion hervor: Großes Lob an Hannah Schabio für ihre gesangliche Leistung der nicht ganz einfachen Partie der Lisa und an Katharina Scherer für ihre schauspielerische Darbietung der abgeklärten und doch von einem besseren Leben träumenden Lucy. Selbstverständlich gilt dies auch Vice Versa. Stephan Vanecek weiß als ergrauter Vater der Lisa so zu überzeugen, dass man vergisst, dass er in derselben Altersstufe wie seine Ensemblekollegen ist.
Natürlich sind dies nur wenige der vielen Mitwirkenden in dem diesjährigen Musical, daneben gibt es natürlich noch weitere Darsteller auf der Bühne und Musiker hinter der Bühne, das Tufa-Orchester: Bestehend aus Diana Lenertz, Pia Langer, Markus Stoll, Matthias Nieß, Anne Kröninger, Julian Langer, Dominik Nieß, Johannes Still, David Eckes und Klaus Berlingen. Gemeinsam schaffen sie ein sehens- und hörenswertes Bild, welches man noch an folgenden Terminen in der Tufa sehen kann:
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Weitere Vorstellungen:
26.09. um 20:00 Uhr; 27.09. um 20:00 Uhr; 28.09. um 20:00 Uhr; 29.09. um 19 Uhr; 04.10. um 20:00 Uhr; 05.10. um 20:00 Uhr; 06.10. um 19:00 Uhr
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