Wieder einmal auf der Suche nach einem schönen Ausflugsziel in der Region, das eine Auszeit vom Alltag und Erholung für die Seele verspricht? 5vier-Reporterin Anna-Lena Hees führt euch zu den schönsten Flecken Erde in der Region Trier und ihrer Umgebung. Die heutige Reise eignet sich für Wanderer, Naturverbundene und Höhlenforscher. Es geht durch schattige Wälder zur Genovevahöhle bei Kordel.

Die Genovevahöhle
Die Genovevahöhle ist den meisten von euch sicherlich ein Begriff. Und vielleicht wart ihr sogar schon dort. Schließlich ist die südsüdöstlich von Kordel gelegene Genovevahöhle wohl der Inbegriff aller Höhlen, die sich rund um Trier finden lassen. Davon gibt es einige. Um die Genovevahöhle (früher: Kuttbachhöhle) ranken sich einige Sagen und Mythen. Tatsächlich bezieht die Genovevahöhle ihren heutigen Namen aus der Genoveva-Legende.
Man munkelt, dass Genoveva, Tochter des Herzogs von Brabandt und Ehefrau des Pfalzgrafen Siegfried, der Untreue bezichtigt worden und daher mitsamt ihrem Sohn verstoßen worden sei. Mit ihrem Kind floh sie in den Ardennenwald, in dem sie von Waldfrüchten lebten. Erst nach einigen Jahren fanden Genoveva und Siegfried mitsamt Sohn wieder zueinander. An eben diese Legende erinnerte sich im 19. Jahrhundert ein nach Pfalzel versetzter Beamter aus Mayen, als er auf die Höhle bei einer Wanderung traf.
Genutzt wurde die Höhle wahrscheinlich schon in der Altsteinzeit. Einst hat man in einer Schutthalde einen Scharber gefunden, der diese Vermutung zulässt. Außerdem waren römische und fränkische Scherben zu finden. Während der Nutzungszeit der Höhle befanden sich in ihr kleine Hütten, wobei die Terrasse nur mit Leitern, Stricken oder Steighölzern erreicht werden konnte.

Der Weg zur Genovevahöhle
Zur Genovevahöhle führen mehrere Wanderwege. Eine Route führt sowohl über Teile des Moselsteigs als auch über den Eifelsteig. Sie beginnt direkt an den Gleisen der Eifelstrecke. Ein guter Startpunkt ist dabei der Bahnhof Ehrang. Der Weg führt also zunächst einmal zum Radweg nach Kordel. Unmittelbar hinter dem Blankenheimer Kreuz, einem Steinkreuz, zweigt ein schmaler Pfad links ab und führt dann in Serpentinen den Berg hinauf bis zu einer Schutzhütte.
Wenige Schritte von der Hütte entfernt bietet sich dem Wanderer ein toller Ausblick auf den Meulenwald, Quint, Ehrang, Pfalzel, die Mosel und andere Dörfer. Eine Wellenliege sowie eine Sitzbank laden zum Verweilen ein. Und bei dem schönen Blick rastet es sich doch gleich doppelt so gut. Nach der Pause geht es weiter; wir folgen zunächst der Beschilderung des Moselsteigs und des Moselhöhenwegs.
An einer Wegkreuzung verlassen wir den Moselsteig und laufen geradeaus weiter. Einmal zweigt die Route zur Genovevahöhe rechts ab; ansonsten geht es um ein paar Kurven und an den Weggabelungen überwiegend geradeaus. Dann treffen wir auf den Eifelsteig, der uns direkt zur Genovevahöhle bringt. Es geht am Eifelkreuz Dicke Buche vorbei, an dem man ebenso wunderbar rasten kann, und über Stock und Stein zum Kutbach. Nachdem wir den Bach passiert haben, sehen wir uns dem steilen Aufstieg zur Höhle gegenüber. Hier können Kletterfans ihr Können beweisen.
Ankunft an der Höhle
Nachdem der Aufstieg bewältigt wurde, kann nun endlich das Ziel erkundet werden. 1910 hat die Ortsgruppe Kordel des Eifelvereins Stufen in den Sandstein gehauen, sodass man das Innere der Höhle besichtigten kann. Heute ist die Genovevahöhle viel mehr ein Hohlraum; die Balkenlöcher sieht man allerdings heute noch. Auf den Felsvorsprüngen in der Höhle kann man gut sitzen, und wer sich in luftiger Höhe bis zum Höhlenausgang wagt, kann sogar die Beine baumeln lassen und den Ausblick in den Wald genießen. Da lässt es sich doch auch in dieser sagenumwobenen Höhle ganz toll rasten.
Um die Höhle herum gibt es ebenso einige interessante Orte und Plätze zu entdecken. Seitlich der Höhle befindet sich eine in Stein gehauene Treppe. Und ein Wegweiser zeigt die Richtung zur 500 Meter entfernten Hochburg, einem Berg, auf dem sich die Überreste einer keltischen Fliehburg befinden. Auf dem Weg dahin kann man weitere kleine und größere Höhlen entdecken. Oder aber man bleibt an der Genovevahöhle und genießt die Natur, in der sie sich befindet.
Impressionen rund um die Tour zur Genovevahöhle
Rückkehr nach Ehrang
Der Rückweg nach Ehrang führt nun weiter über den Eifelsteig und dabei auch über den Römerpfad. So kommt es, dass wir auf dem Weg an einer weiteren Höhle vorbeikommen: es ist die Klausenhöhle, in der einst ein Eremit gelebt haben soll. Von dem eigentlichen Weg zurück nach Ehrang zweigt alsbald ein Weg nach links ab und führt den Wanderer hinauf zu dieser zweiten Höhle. Auch die Klausenhöhle besteht aus Sandstein.
Direkt am Höhleneingang stehen eine Bank und ein Picknicktisch. Außerdem gibt es auch hier Balkenlöcher und Auskragungen. Die Auskragungen wurden als Schlafzimmer verwendet. Über Leitern kann man die Etagenräume der Klausenhöhle erreichen. Die Nische unter dem Etagenraum diente als Andachtsstätte. Genau wie die Genovevahöhle ist auch die Klausenhöhle einen Besuch wert.
Dann geht es den Weg wieder hinab, und wir folgen dem Hauptweg bis zu einer Weggabelung. Dort weist ein Wegweiser die Richtung nach Ehrang. Ab da geht es fast nur noch geradeaus, vorbei an den nächsten Wegweisern, die an einer Felswand stehen und dem Wanderer die Richtung zur Klausenhöhle bzw. Genovevahöhle anzeigen. Unser Weg geht den Berg hinab und stößt alsbald auf den Kylltalradweg. Entlang der Gleise der Eifelstrecke geht es durch das idyllische Kylltal zurück nach Ehrang.





Ausflug zur Genovevahöhle: ein Fazit
Die Wanderung zur Genovevahöhle ist absolut lohnenswert, sowie auch der Besuch ebendieser Höhle selbst. In der Natur lässt es sich ohnehin hervorragend abschalten. Man entdeckt immer wieder etwas neues und kann so ganz einfach den Alltag hinter sich lassen. Ich bin der Meinung: ein schöner Weg, und gleich zwei beeindruckende Höhlen, die man gesehen haben muss. In diesem Sinne: wandert mal hin! Die genaue Route findet ihr hier.
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