Anfang März qualifizierten sich die Trierer völlig überraschend für das Endturnier der besten acht Teams im diesjährigen Euro-Cup 3 (vergleichbar mit dem früheren Fussball-UEFA-Cup). Vom 26.-29. April im italienischen Rieti findet diese Endrunde seit gestern allerdings nun definitiv ohne die Trierer statt.
Seit Wochen hatte sich das Team auf dieses Saison-Highlight intensiv vorbereitet, allerdings blieben Rückschläge in Form von Verletzungen nicht aus. Zuerst ereilte es vor zwei Wochen die kanadische Nationalspielerin Jamey Jewells, die die erschütternde Nachricht von einem plötzlichen Sterbefall in der Familie erreichte, die sie zur Aufgabe und frühzeitigen Heimreise zwang.
Dem nicht genug, einige Spieler plagten sich seit Wochen mit Verletzungen herum, die sich mittlerweile als schwerwiegender herausstellten und nunmehr zu einem endgültigen Spielverbot führten.
Zuerst mussten so Dirk Schmitz und Tara Feser passen. Dann kam die völlige Ernüchterung in dieser Woche, als auch noch das Aus für Spielertrainer Dirk Passiwan kam, der sich seit England mit einer hartnäckigen Ellbogenentzündung herum plagte. Mit nur noch vier spielfähigen Aktiven, bekanntlich sind die beiden Center Florian Ewertz und Dirk Herrmann international nicht spielberechtigt, war so ein Start und die Teilnahme in Italien nicht mehr machbar.
Droht Dirk Passiwan das Karriere-Ende?
Dem nicht genug, beim Trierer Ausnahmespieler droht sogar momentan das Karriereende, da sich die Entzündungen im Ellbogen-Gelenk als weitere Knochinfarkte (wie bei seinen seit 2005 diagnostizierten Knieverletzungen) herausstellten.
Ein großer Rückschlag für den Spieler und das gesamte Team. Wäre es doch ein großer Schock für alle, wenn sich bewahrheiten sollte, dass einer der Weltbesten Spieler den Sportrollstuhl eventuell an den Nagel hängen müsste. Das ganze auf dem Höhepunkt seiner Karriere und auch noch vier Monate vor Beginn der Paralympics.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt allerdings, da weiterführende spezielle Untersuchungen und Behandlungen in den nächsten Tagen an der Uni Giessen Aufschluss darüber geben sollen, inwieweit für den Trierer Ausnahmeathleten eine Fortsetzung seiner Karriere unter sportärztlichen Gesichtspunkten und unter welchen Voraussetzungen noch möglich erscheint.
Verständlich, dass so im Lager der Trierer der Vorfreude auf das Highlight Euro-Cup schnell Tristesse wich: „Wir sind im Moment nur erschüttert sowie konsterniert und müssen unsere augenblickliche Situation erst einmal verarbeiten! Aufgrund der Hiobsbotschaften rückte die Absage des Euro-Cups auch bei unseren Spielern schnell in den Hintergrund. Nicht auszudenken, sollten sich die Befürchtungen um Dirk Passiwan bewahrheiten, denn dies hätte auch nachhaltige Auswirkungen auf unsere seit Wochen laufenden Planungen für die neue Spielzeit in der nächsten Bundesliga-Saison“, so Günter Ewertz vom Dolphins-Management.
Die Saison ist damit für die Dolphins jäh beendet, die meisten Spieler werden bereits nächste Woche in ihre Heimatländer zurückkehren und man darf gespannt abwarten, wie es in den nächsten Tagen und Wochen bei den Immovesta Dolphins weitergehen wird und kann.
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