Von Florian Schlecht (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Facebook-Glückwünsche und Freude auf allen Seiten: Christoph Anton hat sich mit seinem ersten Regionalliga-Tor für einen hohen Aufwand belohnt. Der mysteriöse Jubel des Talents bleibt aber ein Geheimnis zwischen ihm und Michael Dingels.
War es ein Kaninchen? Eine Fledermaus? Ein Hirsch? Oder gar ein Känguru? Der erste Torjubel von Christoph Anton war ein wenig rätselhaft, die Spekulationen über seine Bedeutung schossen wild ins Kraut. Nach seinem Treffer beim FSV Frankfurt II hielt der Offensivspieler beim Jubel beide Hände über die Stirn und lachte breit in Richtung Trainerbank. „Ich wollte ein Tier darstellen“, grinste der 21-Jährige, beendete dann aber flugs das fröhliche Rätselraten mit einem bestimmenden Ton und einem Pokerface.
„Welches, das verrate ich nicht. Das ist eine Wette, die ich mit Michael Dingels abgeschlossen habe.“ Das Duo von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier vereinbarte die außergewöhnliche Geste nach Toren im Trainingslager in Reutlingen. „Wir verstehen uns gut und haben uns da einen kleinen Spaß draus gemacht“, lacht Anton. Aufgelöst wird das Rätsel der beiden Eigengewächse erst, wenn auch Dingels trifft. „Fast wäre es so weit gewesen“, bedauerte der Innenverteidiger, dass ein Kopfball von ihm nur knapp das Ziel verfehlte. „Aber natürlich freue ich mich über das erste Tor vom Christoph.“
„Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen“
Alle freuten sich für den Christoph, an diesem herbstlichen Sonntag in Frankfurt. „Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen“, lächelte der Wirbelwind nach seinem ersten Tor in der Liga und dem wichtigen 3:0-Sieg am Main. Auf der Facebook-Seite des Youngsters wurde ein Foto vom Jubel verlinkt, vielen Freunden gefiel das, sie streckten den virtuellen Daumen nach oben. „Einige SMS habe ich auch auf das Handy bekommen“, erzählt der Junge aus Schoden mit einem Tag Verspätung. In den Chor der Erleichterung stimmte Trainer Roland Seitz ein. „Mich freut es, dass sich Christoph endlich für seinen Aufwand belohnt hat.“
Denn Anton war zunächst der Gewinner der vielen Intervallläufe, Testspiele und Einheiten im Sommer. Ohne Angst, dafür mit viel Herz und der nimmermüden Mentalität eines Straßenfußballers kämpfte er sich ganz dicht an die Startelf heran. Das war schon ein kleines Wunder. „Ich konnte in den drei Jahren davor nie eine Vorbereitung bestreiten.“ Verletzungen warfen ihn in der Vergangenheit zurück, er stand schon vor dem Absprung vom Traum des Profifußballs. Körperlich verkraftete Anton die anstrengenden Wochen erstaunlich gut, dennoch musste er sich zunächst mit der Jokerrolle begnügen. „Ich will ihn nicht verheizen“, war die Sorge von Seitz. Der Techniker entfachte bei seinen Kurzeinsätzen frischen Wind, vergab aber in Homburg (2:2) und bei seinem Debüt von Beginn an gegen Eintracht Frankfurt II (1:2) gute Möglichkeiten.
„Wir wollen daheim eine Macht werden“
„Einen großen Kopf habe ich mir nicht gemacht, auch wenn schon aus Flachs Sprüche kamen, ob man mich anschießen muss“, lächelt er. „Ich wusste, dass ich mich irgendwann belohnen werde, weil das keine Zufallschancen waren.“ Am Bornheimer Hang war es dann nach 23 Minuten so weit, als Chhunly Pagenburg einen Distanzschuss von Abelski mit der Hacke zu Anton verlängerte und der trocken ins linke Eck traf. „Ich habe gar nicht nachgedacht, sondern draufgehalten. Hoffentlich ist der Knoten nun geplatzt. Das gibt mir Schwung und positive Energie.“
Auch für das Worms-Spiel? Am Freitag wartet schon das brisante Derby, in dem es für die Eintracht auch darum gehen muss, das zuletzt alles andere als verwöhnte Publikum zu entschädigen. „Das wird ganz wichtig. Auswärts treten wir schon ziemlich gefestigt auf. Jetzt wollen wir auch daheim eine Macht werden“, meint Anton. Gerne auch mit weiteren Toren von ihm, bei dem weiter gerätselt werden darf, welches Tier er parodiert. Die nächste Runde der t(r)ierischen Torwette, sie ist eingeläutet. „Ich hoffe“, lacht er, „dass wir den Jubel noch ein paar Mal sehen werden.“
+++++Eintracht in Kürze+++++
Hollmann mit Gehirnerschütterung – Torge Hollmann hat im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt II eine Gehirnerschütterung erlitten. Der Kapitän wurde noch in der ersten Halbzeit behandelt und in der Pause ausgewechselt. Geschäftsführer Dirk Jacobs brachte ihn ins Krankenhaus, wo der Innenverteidiger über Nacht bleiben musste, weil er kurze Zeit bewusstlos war. Am Montag wurde er von Michael Palm aus Frankfurt abgeholt. „Ob es eine leichte oder starke Gehirnerschütterung ist, weiß ich nicht“, konnte Jacobs noch nicht absehen, ob Hollmann am Freitag gegen Worms (19.30 Uhr) wieder mitwirken kann.
5vier verlost Karten für das Worms-Spiel – VIP-Tickets, Sitz- und Stehplatzkarten: 5vier verlost wieder Karten zum kommenden Heimspiel von Eintracht Trier gegen Wormatia Worms (Freitag, 19.30 Uhr). Hier geht es zum Gewinnspiel.
Hier gibt es noch einmal die Videos zum Spiel:
Spielausschnitte und Tore
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Interviews
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sve-torsten meint
KLasse, Christoph! Mach‘ weiter so! Das hast Du Dir wirklich 1905% verdient!