Die Niederlage in Koblenz vor einer Woche und das Pokal-Aus unter der Woche in Wittlich sind vergessen. Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst ist wieder auf der Straße des Erfolgs und gewann sein Heimspiel am späten Freitagabend über die SG Schneifel verdient und deutlich mit 4:1.
Dabei waren es zunächst die Gäste die den Ton im Tarforster Wohnzimmer bestimmten. Ein schneller Start der Schneifel-Kicker – und gleich die erste Chance in der ersten Minuten, als Jan Pidde einen frechen Abschluss suchte, am Ende aber keinen Erfolg landete. Die großgewachsenen Kicker aus der „Schnee-Eifel“ gaben aber weiterhin Vollgas. So ließ auch die nächste Chance nicht lange auf sich warten – als Simon Reetz freies Schussfeld hatte, den Ball aber nur knapp am FSV-Gehäuse vorbei bugsierte (4.). Einen Wimpernschlag später war Reetz wieder frei vor dem Tor. FSV-Keeper Luca Merling spielte jedoch mit – lief dem Spieler entgegen, setzte an und klärte den Ball gerade noch so mit fairen Mitteln. Die Schneifel drückte – während der FSV bis dato noch in der Selbstfindung verweilte. Doch der Tarforster Ritt wurde besser. Denn nach sieben Minuten verbuchten auch die Trierer Höhenkicker ihre erste dicke Chance des Spiels – als Benjamin Arnold nach einer starken Flanke von Mohammad Rashidi das runde Leder nur knapp neben das Schneifel-Tor setzte (7.). Und doch waren es immer wieder die Gäste – die spielerisch, zumindest augenscheinlich, die besseren Akzente setzten. Immer wieder suchte man Jan Pidde und Simon Reetz – die beiden Spielmacher der Sportgemeinschaft, brandgefährlich und meist immer zur Stelle. Doch Tarforst hatte die beiden Stoßspieler defensiv im Griff – so wie auch den Rest der Schneifeler Truppe. In der eigenen Hälfte standen die Trierer Höhenkicker sicher – klärten gut und ließen nichts anbrennen. Nach gut zwanzig Minuten setzte man schließlich auch offensiv ein dickes Ausrufezeichen – als Arnold nach einer mustergültigen Flanke von Nico Neumann den Ball problemlos zur 1:0-Führung im Tor versenken konnte (22.). Der Platzhirsch war nun zur Stelle – und hatte wohl auch seine Selbstfindung gemeistert. Geheilt – wieder erwacht und stark im Vorwärtsgang, trafen die Tarforster zehn Minuten später sogar zum 2:0 (33.), als wieder Benjamin Arnold, der zuvor stark nach einem schnellen Angriff bedient wurde, mühelos den Spielstand aus linker Position heraus aufstocken konnte. Bis zur Pause hatte der FSV den Gegner mehr als nur im Griff. Eine spielerische Dominanz mit scharfer Kante – hätte Moritz Jost kurz vor dem Pausentee nach einer guten Flanke von Benedikt Decker fast noch das dritte Tor auf dem Fuß gehabt (40.). Es war die letzte Szene des ersten Durchgangs – den der FSV erst schleppend begann, anschließend aber das Kommando mit Leidenschaft und Stärke an sich riss.
Aber auch nach Wiederanpfiff erhaschten die Tarforster zunächst den besseren Start. Eine frühe Chance nach dem Seitenwechsel ließ Moritz Jost auf der Strecke liegen (48.). Vorausgegangen war eine gute Flanke von Faris Kssouri. Die SG Schneifel hatte nun mehrmals große Probleme. Die harte und schnelle Gangart der Tarforster schmeckte der Sportgemeinschaft nämlich überhaupt nicht. Gute Kombinationen – rasante Tacklings und ziemlich viel Druck. Nach knapp einer Stunde bekamen die Gastgeber sogar einen Elfmeter nach einem Foulspiel an Rashidi zugesprochen. Arnold wollte den Strafstoß versenken – scheiterte aber am Schneifel-Keeper Stephan Simon, der erst mit der Faust parierte, im erfolgreichen Nachschuss von Nico Neumann aber machtlos war, der keck zum 3:0 vollstreckte (54.). Neumann war es auch – der sich die nächsten beiden dicken Chancen auf sein Konto schrieb. Die erste Möglichkeit konnte Torwart Simon klären (56.) – die zweite Chance setzte der Stürmer nach einem tollen Solo an den Pfosten (62.). Zwischenzeitlich durften aber auch die Schneifel-Kicker wieder einen Versuch wagen – scheiterten aber jeweils immer an FSV-Schlussmann Merling, der mit Glanzparaden einen Gegentreffer prima unterbinden konnte. Eine Viertelstunde vor Schluss reihte sich schließlich auch Luca Herrig in die einseitige Liste der Torschützen ein – als er nach einer steilen Flanke von Faris Kssouri das 4:0 markierte (75.). Drei Minuten vor Ende versäumte auch Nicola Rigoni einen Treffer – der zuvor von Kssouri bedient wurde (87.). Einen sogenannten „Ehrentreffer“ erhaschten die Gäste aber dann noch – als Yannik Moitzheim in der Nachspielzeit mit dem1:4 leichte, aber erträgliche Ergebniskosmetik betrieb.
„Im Vergleich zum Mittwoch war es eine deutliche Steigerung unserer Leistung. Ich bin sehr stolz und froh über diesen Sieg. Meine Jungs zeigten ein komplett anderes Gesicht und konnten mit vier schönen Toren überzeugen. Anfangs taten wir uns zwar ein wenig schwer – sind aber dann immer besser ins Spiel gekommen. Möglicherweise hat das Pokal-Aus unter der Woche noch bei dem ein oder anderen Spieler eine Rolle im Kopf gespielt. Dennoch konnten wir dank einer leidenschaftlichen Leistung zurück auf die Erfolgsspur finden. Dieser Sieg tut uns sehr gut. Das einzige was man uns nachsagen kann – ist, dass wir diese Tore nicht viel früher gemacht haben“, unterstreicht Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Team am Samstag in einer Woche (10. September) um 16:00 Uhr bei der SG Malberg gastiert. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Toure – Weber (46. Herrig) – Rashidi (70. Daragmeh) – Neumann (67. Rigoni) – Gorges – Kssouri – Arnold – Decker (70. Kiesewetter) – Habbouchi – Jost
Tore: 1:0 (22. Arnold) – 2:0 (33. Arnold) – 3:0 (54. Neumann) – 4:0 (75. Herrig) – 1:4 (93. Moitzheim)
Schiedsrichter: Jason Lieser
Zuschauer: 200
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