Die Bundesrepublik Deutschland hat seit dem 1. Juli 2021 eine neue Gesetzgebung für das Glücksspiel, die mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat. Es war ein langer Weg, bis sich alle 16 Bundesländer auf eine einheitliche Glücksspielregulierung einigen konnten. Mehr als acht Jahre hatte es insgesamt gedauert, denn das Ringen um diesen neuen Staatsvertrag begann schon im Jahre 2012. In der Zwischenzeit ging ausschließlich das Land Schleswig-Holstein seinen eigenen Weg und stieg aus den bis dato existierenden Vereinbarungen aus. Im nördlichsten Bundesland wurden Lizenzen für Online Glücksspielanbieter vergeben, die jedoch nur die Bewohner Schleswig-Holsteins legal nutzen durften. Hörfunk- TV- und Printwerbung wurde dennoch bundesweit geschaltet.
Aktuell gilt ein Umlaufbeschluss
Seit Sommer letzten Jahres dürfen nun offiziell auch Online Sportwettenanbieter und Online Casinos in ganz Deutschland legal ihren Geschäften nachgehen. Allerdings nur, wenn sie eine entsprechende Lizenz haben, deren Erhalt mit strengen Auflagen verbunden ist. Derzeit gilt noch ein sogenannter Umlaufbeschluss, den die 16 deutschen Bundesländer verabschiedet haben. Er besagt, dass Online Glücksspielanbieter zunächst nur toleriert werden, sofern sie gewisse Vorgaben erfüllen. Diese Regeln, die von deutschen Online Casinos in Zukunft umgesetzt und eingehalten werden müssen, haben es allerdings in sich. Wir können hier nur einen kurzen Überblick geben. Wer mehr erfahren und beispielsweise das beste Mobile Casino finden möchte, kann auf einer der seriösen Vergleichsseiten im Netz die entsprechenden Informationen einholen.
Die neue Gesetzgebung im Einzelnen
Die neue Glücksspiel-Regulierung sieht eine Reihe von Punkten vor, die von den Online Glücksspiel-Anbietern beachtet werden müssen. U.a. dürfen keine Jackpots mehr angeboten werden. Auch Live Dealer Spiele sind untersagt. Wer demnach auf einen Live Croupier beim Online Roulette hofft, wird enttäuscht werden. Zudem entfällt auf den Bereich des verantwortungsvollen Spielens sehr viel Aufmerksamkeit. Dazu gehört ein monatliches Einsatzlimit von 1.000,- Euro. Nur, wer dem entsprechenden Anbieter einen Vermögensnachweis liefert, kann sein Einsatzlimit möglicherweise heraufsetzen. Hinzu kommt ein maximales Limit von 1,- Euro pro Dreh. Das heißt, dass jede Spielerin und jeder Spieler immer nur einen Euro pro Spielrunde einsetzen dürfen. Um das verantwortungsvolle Spielen zu fördern wurde zudem ein Selbstsperre-Button eingerichtet. Er muss auf den jeweiligen Websites jederzeit gut sichtbar sein und soll dem User die Chance bieten sich mit nur einem einzigen Klick für 24 Stunden vom Spielen selbst auszuschließen und somit einem drohenden Kontrollverlust vorzubeugen. Außerdem wurde eine sogenannte 5 Sekunden Regel eingeführt. Sie besagt, dass an einem Spielautomaten zwischen zwei Spins mindestens 5 Sekunden Pause liegen müssen. Zudem erhalten alle Spielerinnen und Spieler bei jedem neuen Einloggen eine Auflistung ihrer letzten Verluste und Gewinne, so dass es leichter fällt, den Überblick über das eigene Spielerkonto zu behalten. Etwas skurril klingt hingegen die Klausel, dass sich ein Online Casino mit deutscher Lizenz gar nicht Casino nennen darf, da diese Bezeichnung den Spielhallen und Spielbanken vorbehalten bleibt.
Neue deutsche Glücksspielaufsicht sitzt in Halle
Nach langem Hin und Her konnten sich die Bundesländer darauf einigen, dass der Sitz der neuen Glücksspielbehörde in Sachsen-Anhalt, genauer gesagt in der Stadt Halle an der Saale entstehen soll. Diese neue Behörde zeichnet sich in Zukunft für die bundesweite Überwachung der neuen Glücksspielgesetze verantwortlich. Bereits ab diesem Jahr wird erwartet, dass die ersten Aufgaben im Sinne des neuen Regelwerks bewältigt werden können und dass das unerlaubte Online Glücksspiel sowie die Werbung hierfür nicht nur verfolgt sondern auch bestraft wird. Ab 2023 geht der Gesetzgeber davon aus, dass die „Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder“ in der Lage sein wird, endlich alle ihre Aufgaben zu erfüllen.
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