Trier. Im Kulturspektrum im Palais Walderdorff im Herzen von Trier fand die letzten 2 Monate Pop-Up Theater für junge Menschen statt. Organisiert wurde das Ganze vom Kulturlabor Trier, das professionelle Theaterangebote für junges Publikum anbietet. Wir von 5vier wollten uns das nicht entgehen lassen und waren bei 2 Uraufführungen dabei.

Mitnehm-Theater ohne Ablenkung
„1984″: der weltbekannte Roman von George Orwell
1984 zählt zu den berühmtesten Dystopien der Weltliteratur: Winston Smith widersetzt sich der totalen Herrschaft des Staates Ozeanien. Hier wurde er in einer neuen Form dramatisiert: „Die Idee war, das Stück um das Seelenleben des Hauptprotagonisten zu entwickeln“ so Regisseur Alexander Ourth. Das große Äußere als Nebensächlichkeit zu inszenieren und den Fokus auf die Gedankenwelt des Hauptcharakters Winston Smith legen, das war Ourth’s Anliegen. „Mit in sein völlig manipuliertes Hirn eintauchen, das nicht mehr weiß, was real oder nicht real ist“ so beschreibt es der Regisseur. Sein Markenzeichen ist die Intermedialität, die er bei seinen Stücken einsetzt: So werden mithilfe von Beamer und besonderer Ton- Video- und Lichttechnik Spezialeffekte erzeugt. So wird Theater zum Erlebnis.
Mit Mario Schnitzer und Jessica Schultheis wurden 2 Schauspieler gefunden, die die Idee von Alexander hervorragend umgesetzt haben und die Zuschauer mit ihrer Leistung komplett nach Ozeanien mitnahmen. Chapeau!
„Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ von Michael Ende
Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch, in dem ein Rabe und ein Kater ihre bösen Halter, einem Zauberer und einer Hexe, vor der Ausübung böser Taten abhalten wollen, wurde als eine szenische Lesung in eigener Fassung inszeniert und sollte vor allem die Kleineren ab 8 Jahren begeistern.
Aber auch die Eltern hatten offensichtliche Freude an dem Werk. Eine vermeintlich schnöde Lesung wurde zum Abenteuer indem wir Zuschauer gefühlt mittendrin waren. Inszeniert von Judith Kriebel, Isabelle Bertges und Alexander Outh, die das gesamte Stück trugen und dabei in mehreren Rollen hin und her schlüpften.
Und das Beste: Im Keller gab’s kein Netz, somit konnte man sich voll und ganz auf die Stücke konzentrieren, was heutzutage wohl auch zur Seltenheit geworden ist.
2 Monate Theater mit KulturRAKETE – das sagt Mitglied und Regisseur Alexander Ourth
Nach zwei erfolgreichen Monaten endete das Projekt Kulturrakete vergangene Woche mit 1984. „Das Programm wurde sehr gut angenommen und die Stücke waren stets gut besucht“, so Alexander Ourth. Er ist einer der Gründer des seit 2010 existierenden Kulturlabores. Man könnte fast sagen, teilweise zu gut besucht: „So glücklich wir über die Nutzung des Raumes waren, gab es aufgrund seiner Größe und Beschaffenheit natürlich auch Herausforderungen“, resümiert er. Allerdings sei es sehr schwierig, passende Räume zu finden, deshalb war das Team damit schon mehr als zufrieden. „Wir ziehen eine durchaus positive Bilanz und hoffen auf ein baldiges Weitermachen“ freut er sich.

KulturRAKETE geht – Kulturkarawane zieht ein
Am Freitag hat der Trierer Verein Kulturkarawane mit der KulturRAKETE quasi abgeklatscht und den Keller eingenommen: Mit dem Kultur-Wintergarten startet ein buntes Programm aus Konzerten, Jam Sessions und Plattenabenden für Vinylfans. Für Kinder wird ein spannender Instrumentenkreisel sowie ein Zirkusworkshop stattfinden. Ein stimmungsvolles Ambiente rundet die ganze Geschichte ab.
Das Programm findet vom 03. – 26. März 2023 statt.
Infos dazu gibt es hier: https://kuka-trier.de/kultur-wintergarten/
Tickets bekommt ihr dort: www.ticket-regional.de

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