Noch acht Spiele haben die Trierer Bundesliga-Handballerinnen Zeit, um den Klassenverbleib zu sichern. Da die Konkurrenz zuletzt gepunktet hat, geraten die Miezen allmählich unter Zugzwang. In Oldenburg (Samstag, 18 Uhr) ist die Mannschaft allerdings nur Außenseiter. Zudem gab es hinter den Kulissen den nächsten Rückschlag: Nach Katrin Schneider verlässt auch Celine Michielsen die Moselstädterinnen zum Saisonende. Die holländische Junioren-Nationalspielerin wechselt zum Ligakonkurrenten Metzingen.
Trier. Überraschungen im Sport gibt es immer wieder. Auch die Frauenhandball-Bundesliga (HBF) ist derzeit ein großes Überraschungspaket. Da gewinnt Aufsteiger Berlin unter der Woche gegen den HC Leipzig und auch die Vulkan-Ladies überraschten mit einem Punktgewinn in Berlin. Ähnliches würde den Trierer Miezen auch gut zu Gesicht stellen, denn mit nur drei Saisonsiegen steht man nach wie vor am Tabellenende. Zwar beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer magere zwei Pünktchen, allerdings laufen den Miezen auch die Partien davon.
Hoffnungslos ist die Lage keinesfalls, denn in den Begegnungen gegen die direkten Konkurrenten kann der Rückstand wettgemacht werden, sich allerdings alleine auf die Abstiegsendspiele zu fokussieren, wäre fatal. „Für uns ist jedes Spiel überlebenswichtig und so müssen wir auch auftreten“, gibt Kapitänin Katrin Schneider die Richtung vor. Gegen den Tabellenfünften aus Oldenburg (Samstag, 18 Uhr) sind die Moselstädterinnen allerdings krasser Außenseiter. Die Norddeutschen spielen trotz großen Umbruchs vor Saisonbeginn eine starke Spielzeit und wollen sich fürs internationale Geschäft qualifizieren. Da will man sich im Heimspiel gegen Trier keinen Ausrutscher erlauben.
Die Miezen hingegen hoffen auf einen unkonzentrierten Kontrahenten und ihre Chance –ähnlich die Konkurrenz – beim Schopfe packen. „Im Sport ist alles möglich. Und genau diese Einstellung müssen wir an den Tag legen. Und auch wenn es am Ende vielleicht nicht reicht, ist es wichtig, dass wir uns für die anstehenden Aufgaben das nötige Selbstbewusstsein holen“, sagt Trainerin Cristina Cabeza, die ihrer Mannschafte nach der Niederlage gegen Metzingen ein paar Tage handallfrei gab, „um den Kopf frei zu bekommen.“
Unterdessen musste MJC-Vorstand Jürgen Brech den zweiten Abgang nach Katrin Schneider verkünden. Celine Michielsen, erst vor der Saison an die Mosel gewechselt und mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet, schließt sich in der kommenden Spielzeit den „Tussies“ aus Metzingen an. Die 21-jährige Niederländerin, seit Oktober mit einer Schulterverletzung außer Gefecht, machte von ihrer Option Gebrauch. „Da ist für uns natürlich sehr schade, dass ist aber auch das Geschäft“, so ein enttäuschter Brech, der allerdings auch deutlich machte, dass man mit potentiellen Neuzugängen in guten Gesprächen sei.
Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider, Linsey Houben, Andrea Czanik, Mégane Vallet, Judith Derbach, Jana Kordel, Maxime Struijs, Silvia Solic, Franziska Garcia
Schiedsrichter: Marco Piotraschke/René Ratzmer
Info: VfL Oldenburg – Miezen (Samstag, 18 Uhr, EWE Arena Oldenburg)
Von Franzi Garcia
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