Sie haben gekämpft, den vielen Verletzungen getrotzt, Berlin über 60 Minuten Paroli geboten und stehen am Ende wieder mit leeren Händen da. Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen warten nach dem siebten Spieltag und dem 18:22 in der Hauptstadt weiter auf den ersten Punktgewinn. Die Art und Weise der Niederlage gibt allerdings Anlass zur Hoffnung.
Berlin. Noch auf dem Spielfeld versammelte Trainerin Cristina Cabeza ihre Mannschaft und zog symbolisch den Hut. „Ich bin sehr stolz auf die Mädels. Ja, wir haben viele Fehler gemacht, wir haben wieder verloren und stehen weiter ohne Sieg da. Aber diese Rumpftruppe hat alles aus sich rausgeholt“, sagte Cabeza und ergänzte: „Wir werden uns irgendwann belohnen. Ich glaube an dieses Team.“
Kurz nach dem Abpfiff war aber auch die spanische Spielertrainerin leer. 60 Minuten hatten die Bundesliga-Handballerinnen aus Trier dem Aufsteiger Paroli geboten, gekämpft und gebissen. Allein, es reichte erneut nicht zu einem Punktgewinnen, weil an diesem Abend die Offensive nicht funktionierte. Der Rückraum kaum mit Wurfglück, die Außen überhaupt nicht im Spiel und zahlreiche Fahrkarten – der Grund für die siebte Saisonniederlage im siebten Spiel war schnell gefunden. „Wir haben es nicht geschafft Berlins Abwehr zu bewegen, haben falsche Entscheidungen getroffen und hatten auch nicht das Glück im Abschluss“, analysierte Co-Trainerin Jana Arnosova.
In einer niveauarmen Partie hatten beide Teams Mühe in die Partie zu finden, die Abwehrreihen dominierten das Geschehen. Der Hauptstadtklub konnte sich dabei auf die individuelle Klasse von Nationalspielerin Christine Beier verlassen, Trier setzte auf das Kollektiv und hatte mit Jessica Kockler einen starken Rückhalt im Tor. Cabeza war früh gezwungen ihre Abwehr neu zu formieren, da Franziska Garcia bereits nach einer Viertelstunde mit zwei Zeitstrafen belastet war. Beim 9:9 zur Halbzeit lag für die Moselstädterinnen, ohne Esther Mohr, Celine Michielsen (beide Schulter), sowie die Langzeitverletzten Megane Vallet und Marta Pilmayer (beide Kreuzbandriss) am Start, die Überraschung in der Luft.
Den Start in Halbzeit zwei verschlief die Cabeza-Sieben dann aber und lag schnell mit drei Treffern i Hintertreffen (9:12/35.). Ein Rückstand von dem sich die Miezen nicht mehr erholen sollten, auch weil nach und nach die Kräfte nachließen. Beim 15:17 (48.) durch Katrin Schneider war die Hoffnung auf einen Punktgewinn da, in der Offensive sollte anschließend aber nicht mehr viel gelingen. „Wir waren einfach platt. Wir wollten, es ging aber nicht mehr“, erklärte Franziska Garcia nach der Begegnung. Und so stand nach 60 aufopferungsvollen Minuten ein 18:22 auf der Anzeigetafel, auch die Anreise einen Tag vorher brachte kein Glück. Und so herrschte nach dem Abpfiff Tristesse, die eine oder andere Träne floss – bis Cabeza den Hut vor ihrer Rumpftruppe zog. Und so traten die Moselanerinnen die Heimfahrt erneut ohne Zähler, aber mit einem Funken Hoffnung im Gepäck an. „Wir werden punkten“, versprach MJC-Vorstand Jürgen Brech und verschwand im Bus.
Miezen: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Sanne Backhed, Katrin Schneider (9/7), Linsey Houben (1), Andrea Czanik (3), Jana Kordel, Judith Derbach (2), Maxime Struijs (1), Franziska Garcia (2)
Beste Werferinnen Berlin: Christine Beier (7), Natalie Augsburg (4)
Spielfilm: 3:3 (8.), 6:6 (13.), 9:9 (30.), 10:13 (37.), 13:15 (43.), 15:17 (47.), 16:20 (52.), 18:22 (60.)
Schiedsrichter: Jan Grell/Raphael Piper – Zuschauer: 450
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