Von Stephen Weber
Der SV Mehring unterlag am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken II mit 1:2 (1:0). Es war die erste Heimniederlage der Toppmöller-Elf seit März dieses Jahres. Bereits am Samstag trennten sich Salmrohr und Tabellenführer Hauenstein mit 1:1.
Mehrere Minuten nach Abpfiff saß SVM-Coach Dino Toppmöller noch auf der Trainerbank und redete mit seinen Spielern. Hinter ihnen lag eine 1:2-Niederlage in einer Begegnung, die man durchaus für sich hätte entscheiden können. Entsprechend deutliche Worte fand Toppmöller nach der ersten Heimniederlage seit März dieses Jahres: „Die Pleite ist extrem bitter, weil sie vermeidbar war. Wir haben zwar in der ersten Halbzeit nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, gingen aber trotzdem glücklich in Führung. Im zweiten Spielabschnitt waren wir dann teilweise zu egoistisch vor dem gegnerischen Tor und haben es abermals nicht geschafft, eine Partie zu Null zu beenden. Deshalb sind wir selbst Urheber der Niederlage.“
In einer fußballerisch überschaubaren Partie waren sehenswerte Strafraumszenen über 90 Minuten Mangelware. Beide Abwehrreihen standen kompakt und die Angriffsreihen offenbarten nicht die nötige Kreativität, um sie zu überwinden. Lediglich Arthur Schneider (26.) und Roman Hanschitz (38., 40.) erzeugten kurzzeitig Torgefahr. Als man allerorts dachte, dass die Partie torlos in die Halbzeitruhe ginge, fiel die überraschende Führung der Mehringer. Simon Monzel startete nach einem Saarbrücker Ballverlust in Richtung Tor und wurde auf dem Weg dorthin unsanft im Strafraum durch Julian Fricker von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Christoph Eifel abgeklärt zum 1:0 (45.).
Pfosten und Flatterball
Wer dachte, dass die Gastgeber mit der Führung im Gepäck nun selbstsicherer auftreten, der irrte. Das Spiel blieb auch nach dem Seitenwechsel zerfahren und geizte mit Torgelegenheiten. Erst in der 70. Minute wurde es wieder spannend: Zunächst verzog Sebastian Ting nach einer starken Soloaktion an den Pfosten (70.), kurz darauf scheiterte Tommy Toppmöller an FCS-Keeper Michel Gadomsky (73.). Es waren die großen Möglichkeiten zur Vorentscheidung, wie sich alsbald herausstellte. Auf der gegenüberliegenden Seite verwandelte Andreas Koch eine Flanke von Hassan Srour mit dem Oberschenkel zum 1:1-Ausgleich für die Saarländer (77.).
Während Ting im direkten Gegenzug beinahe die erneute Führung für Mehring bescherte – jedoch erneut am Aluminium scheiterte – kam es, wie es kommen musste. Jaron Schäfer zog kurz vor Spielende einfach Mal frech aus knapp 28 Meter ab und markierte mit einem Flatterball die 2:1-Führung seiner Farben (87.). Torhüter Philipp Basquit berührte das Spielgerät zwar noch, konnte es allerdings nicht mehr entscheidend ablenken. Der Siegtreffer für die Saarbrücker, der Trainer Bernd Eichmann zufriedenstellte: „Nach dem Rückstand hingen die Köpfe enttäuscht nach unten. Doch im Vergleich zu den Vorwochen haben die Jungs heute eine tolle Reaktion gezeigt und immer an den Erfolg geglaubt. Man hat gesehen, wie ein Ruck nach dem 1:1 durch die Mannschaft ging. Über 90 Minuten betrachtet war der Sieg vielleicht glücklich, aber nicht unverdient.“
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Statistik
SV Mehring: Basquit – Cordier, Hesslein, Ageman (82. Müller), Eifel – Schottes, Kohlei – Monzel, Ting, Alsina Fonts (72. Weinberg) – Fleck (60. T. Toppmöller)
Tore:
1:0 Christoph Eifel (45., Foulelfmeter)
1:1 Andreas Koch (77.)
1:2 Jaron Schäfer (87.)
Schiedsrichter: Marco Deyerling
Zuschauer: 400
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Ein Spiel, das man „unbedingt hätte gewinnen müssen“
92 Minuten waren in der Partie zwischen Tabellenführer Hauenstein und Salmrohr bereits verstrichen, als FSV-Abwehrspieler Daniel Braun über den Ball trat und SCH-Spieler Eric Veth die unerwartete Einladung mit dem Treffer zum 1:1 annahm. Bitter für die Salmrohrer, die nach dem Führungstor von Stürmer Murat Adigüzel früh in Führung gegangen waren (11.). An Trainer Patrick Klyk nagte der späte Einstand: „Bis zu dem Ausgleich haben wir überragend gespielt und uns bis wenige Sekunden vor Schluss keine Unkonzentriertheit geleistet. Wir haben gegen Hauenstein eine Partie abgegeben, die wir unbedingt hätten gewinnen müssen.“
Vielmehr vergaben die Gäste in der Schlussphase aussichtsreiche Konterchancen zum Sieg. „Wir wollten hinten kompakt stehen und wenig zulassen. Das ist uns auch gelungen. Wir waren die bessere Mannschaft, weshalb man enttäuscht sagen muss, dass wir gegen den Tabellenführer zwei Punkte liegen gelassen haben“, kommentierte Klyk das Ergebnis. Durch das Unentschieden rangieren die Salmrohrer weiterhin mit 16 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz.
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