Von Stephen Weber
13 Wochen lag der immergrüne Rasen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar brach. Ein kalter Entzug im schnellgetakteten Fußballgeschäft. Am Samstag startet endlich für die Mannschaften aus der Region die Rückrunde im neuen Jahr, wenn der SV Mehring zu Borussia Neunkirchen reisen muss und der FSV Salmrohr im eigenen Wohnzimmer den TuS Mechtersheim erwartet.
Borussia Neunkirchen – SV Mehring (Samstag, 14.30 Uhr)
Die Hiobsbotschaften ereilten den SV Mehring die Woche per Expressversand. Zunächst zog sich Torhüter Philip Basquit im Testspiel gegen den FSV Tarforst bei einem Zusammenprall eine Gehirnerschütterung zu, ehe es am nächsten Tag im Testspiel gegen Rheinlandligist TuS Mayen eine 0:3-Pleite bei der Generalprobe setzte. Während man dann unter der Woche auf die Ergebnisse der Röntgenuntersuchung bei Basquit wartete, verletzte sich auch noch Marc Willems im Training. Diagnose: Teilabriss des Außenbandes. Der Stürmer wird die kommenden Wochen ausfallen. Und damit nicht genug – zum Auftakt müssen die Mannen von Trainer Frank Meeth ausgerechnet in der Fremde beim VfB Borussia Neunkirchen gastieren.
Die Borussia schloss die Hinrunde auf dem fünften Tabellenrang ab und hat in der Winterpause hungrig am Personalbuffet zugelangt. Mit Felix Dausend (Elversberg) und Leotrim Gashi (Saarbrücken II) wurden gleich zwei namhafte Spieler engagiert, die die Saarländer zum Aufstieg führen sollen. Meeth über den Gegner: „Neunkirchen ist neben Pirmasens und Hauenstein der Topfavorit auf die Meisterschaft. Wir haben sie zwei Mal beobachtet und sind gut vorbereitet. Das ist eine unheimlich spielstarke Mannschaft ohne erkennbare Schwächen.“
Statistik hin, Statistik her
Die 0:3-Niederlage gegen Mayen möchte der Coach indes nicht überbewerten: „Die jüngsten Testspiele waren sicherlich die schlechtesten der gesamten Vorbereitung. Einige Spieler waren allerdings gesundheitlich angeschlagen. Im Meisterschaftsspiel werden wir die Sache wesentlich besser vorbereitet und konzentrierter angehen. Unser eingeübtes Spielsystem werden wir allerdings in Neunkirchen nicht ändern!“ Verzichten muss der Coach dabei neben Willems auf Simon Monzel, Domenik Kohl und Patrick Trampert. Bei Basquit wird sich hingegen kurzfristig entscheiden, ob er einsatzfähig ist.
Mehring ist nach 20 Spieltagen mit einem Punkt in der Fremde das schwächste Auswärtsteam der gesamten Liga. Eine Statistik, die die Spieler vor dem Aufgalopp in Neunkirchen am besten ausblenden sollten. Doch hoffnungslos wird die Reise ins Saarland nicht sein, denn eine andere Statistik besagt, dass die beiden letzten Spiele gegen Neunkirchen jeweils mit 2:0 gewonnen wurden. Ein psychologischer Vorteil? „Das glaube ich nicht. Im Gegenteil: Damit ist gewährleistet, dass der Gegner uns nicht unterschätzt. Sie haben was gegen uns gut zu machen. Uns gibt es allerdings auch die Gewissheit, dass wir mit dem Gegner mithalten können“, lässt Meeth wissen.
FSV Salmrohr – TuS Mechtersheim (Samstag, 15.30 Uhr)
Auf einer aussichtsreichen vierten Tabellenposition beendete Salmrohr das Fußballjahr 2013. Wären die Unruhen in der Winterpause nach dem Rückzug von Präsident und Hauptsponsor Helmut Meeth nicht gewesen, niemand hätte sich davor gescheut, den FSV zum Meisterschaftsfavoriten zu erklären. Doch der Verein musste sich in der fußballfreien Zeit neu positionieren: Eine Reise mit unbekanntem Ziel. Die effektivste Methode um solche Zukunftssorgen zu verwischen ist, auf dem Rasen positive Schlagzeilen zu schaffen.
Am Samstag beim ersten Heimspiel im neuen Kalenderjahr erwartet das Team um das Trainergespann Uwe Schüller und Jörg Stölben im heimischen Stadion mit dem TuS Mechtersheim eine Wundertüte. Trotz Tabellenplatz 13 mit nur zwei Auswärtssiegen weisen die Pfälzer eine positive Torbilanz auf. Ein Verdienst von Stürmer Julian Marc Scharfenberger, der mit zwölf Einschüssen derzeit die Torjägerliste der Oberliga anführt. Dennoch sieht sich laut Coach Stölben der FSV als Favoriten: „Wir wollen gewinnen, ganz klar. Ich gehe davon aus, dass der Gegner tief steht und erst einmal abwartet. Wir hingegen werden versuchen, das Spiel zu kontrollieren. Die Qualität dafür haben wir.“
Wer ersetzt Adrian?
Im Hinspiel konnte die Mannschaft von der Salm mit einem 3:0 überzeugen. Nach dem Abgang von Angreifer Murat Adigüzel und der Verletzung von Alexander Adrian (doppelter Bänderriss) muss das Trainerteam jedoch an gleich zwei zentralen Stellen umbauen. Sebastian Schäfer und Dominik Kinscher werden aller Voraussicht nach die entstandene Lücke schließen. Bei der Frage, wie letztendlich das taktische Konzept aussehen wird, hüllt sich Stölben jedoch in Schweigen: „Zu viel möchte ich noch nicht verraten, nur dass wir eine klare Vorstellung haben, wie wir den Gegner unter Kontrolle halten können.“
Einen zusätzlichen Dämpfer gab es in der Defensivreihe. Fabio Fuhs, der nach langer Verletzungspause wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen ist, erlitt einen kleinen Rückschlag. „Wir müssen bei ihm geduldig sein“, teilte Stölben diesbezüglich mit. Denn vor allem die Defensivleistung wird seiner Meinung nach am Samstag ausschlaggebend sein: „Wir denken, dass Mechtersheim immer wieder mit schnellen Tempogegenstößen versuchen wird, uns das Leben schwerzumachen. Darauf müssen wir vorbereitet sein und uns auf schnelles Umschaltspiel einstellen.“
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