Trier / Region. Ein beeindruckendes Naturspektakel hat in der Nacht von Freitag auf Samstag viele Frühaufsteher in Trier und der Region in Staunen versetzt: Polarlichter, die am Himmel schimmerten. Diese seltenen und magischen Lichterscheinungen wurden auf der Welt an verschiedenen Orten auch von Florida bis Wisconsin beobachtet. Es ist das erste Mal seit 2003, dass ein solch intensiver Sonnensturm auftritt, berichtet die US-Behörde NOAA. Und es wird erwartet, dass der Sonnensturm auch über das Wochenende hinaus anhalten wird.
![Bei Wasserliesch: Im weiteren Verlauf der Nacht traten unerwartet stärkere Polarlichter auf, mache davon waren sogar in südlicher Richtung zu sehen. Die Lichter verändern sich nun schneller und können vielfältig sein. Visuell ist die Farbe erkennbar, jedoch natürlich nicht ansatzweise so deutlich wie auf Fotos. Dieses Foto ist ein aus mehreren Einzelbildern zusammengesetztes Panoramabild. Foto: Boris Ruth](https://5vier.de/wp-content/uploads/2024/05/polarlicht-3-Kopie-960x641.jpg)
Überraschendes Naturphänomen: Polarlichter über Trier und Umgebung
„Die gestrige Nacht in Trier und der Region verlief ganz typisch für eine Polarlicht-Nacht: Zuerst war ein leichtes Glimmen am bzw. nach Ende der Dämmerung erkennbar, zunächst im Norden. Von Oberbillig aus gesehen gab es dort wenig Lichtverschmutzung, was die Beobachtung erleichterte. Im weiteren Verlauf der Nacht nahm das Licht langsam an Intensität zu und war spätestens ab Mitternacht sehr deutlich visuell zu erkennen. Zwischen ca. 1-2 Uhr bildeten sich zunehmend Strukturen aus, wie Vorhänge und zeitweise sogar ein angedeutetes Band über dem Zenit. Dies ist typisch für den Polarlicht-Gürtel in Island und Lappland, jedoch untypisch für unsere Breiten.
![Bei Oberbillig: Das erste Polarlicht war visuell nur als schwaches, diffuses, graues Glimmen flach über dem Horizont wahrnehmbar, doch bereits mit einer Ausbreitung von Nordwest bis Nordost, und noch teilweise versteckt hinter tieferen Dunstwolken, die von unten angestrahlt wurden. Es war zu dieser Phase schwierig, dies visuell zu differenzieren. Erst die Fotografie offenbarte die grüne Farbe und ermöglicht die eindeutige Identifizierung als Polarlicht. Der Mond (links) ging glücklicherweise gerade unter, denn ein heller, hoch stehender Mond würde dem Polarlicht etwas Kontrast nehmen. Hier war es weiteres, nettes Bilddetail. Das Foto ist eine HDR-Aufnahme (Belichtungsreihe aus drei Fotos), um die verschiedenen Helligkeitsbereiche in einem Bild festzuhalten. Foto: Boris Ruth](https://5vier.de/wp-content/uploads/2024/05/polarlicht-tier-oberbillig-am-anfang-boris-ruth-Kopie-960x640.jpg)
Bei Oberbillig waren die Polarlichter visuell zunächst als schwaches, diffuses, graues Glimmen flach über dem Horizont wahrnehmbar. Die Fotografie offenbarte jedoch die grüne Farbe und ermöglichte die eindeutige Identifizierung als Polarlicht. Bei Wasserliesch traten unerwartet stärkere Polarlichter auf, einige davon waren sogar in südlicher Richtung sichtbar. Die Lichter veränderten sich schneller und waren vielfältiger. Das Foto zeigt eine aus mehreren Einzelbildern zusammengesetztes Panoramabild.“ nach Boris Ruth.
![Bei Wasserliesch: Auf diesem Panoramabild habe ich versucht weite Teile des Vorhangs abzubilden, der gestern Nacht zur Hauptzeit sichtbar war. Sowohl Struktur wie auch Farben waren klar visuell erkennbar, und auch die umliegende Landschaft leuchtete ganz schwach violett, aber natürlich längst nicht so deutlich/stark wie auf dem Foto zu sehen. Unser Auge nimmt Farbe in Dunkelheit aufgrund der Rezeptorstrukturen nicht so gut wahr (“Nachts sind alle Katzen grau”). Erst eine Kamera bringt die ganze Farbenpracht zutage. Foto: Boris Ruth](https://5vier.de/wp-content/uploads/2024/05/polarlicht-wasserliesch-Kopie-960x406.jpg)
„Für diejenigen, die das Glück hatten, die Polarlichter über Trier zu erleben, war es sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Und während wir uns an der Schönheit dieses spektakulären Ereignisses erfreuen, sollten wir auch die Kraft der Natur und ihre Auswirkungen auf unsere moderne Welt nicht unterschätzen.“ nach Boris Ruth.
Doch was genau sind Polarlichter und wie entstehen sie?
Polarlichter, auch bekannt als Aurora, entstehen, wenn geladene Teilchen aus dem Sonnenwind auf die Erdatmosphäre treffen und mit den darin enthaltenen Gasmolekülen interagieren. Diese Teilchen werden entlang der Magnetfeldlinien der Erde zum Nord- und Südpol gelenkt. Wenn sie in die Atmosphäre eindringen, stoßen sie mit den Gasmolekülen zusammen und regen sie an. Dabei wird Energie freigesetzt, die als Licht sichtbar wird – in verschiedenen Farben, je nach Art der beteiligten Gase und ihrer Höhe in der Atmosphäre.
Obwohl Polarlichter ein atemberaubendes Schauspiel sind, können sie auch Auswirkungen auf moderne Technologien haben. Starke Sonnenstürme, die Polarlichter verursachen, können Kommunikationsverbindungen, Navigationssignale und Stromnetze beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass diese faszinierenden Naturphänomene nicht nur wunderbare visuelle Erscheinungen sind, sondern auch eine gewisse potenzielle Gefahr mit sich bringen können.
Es lohnt sich immer, Polarlichter zu beobachten, insbesondere wenn das Wetter mitspielt. Weitere Informationen zur Entstehung, Klassifizierung und Beobachtung von Polarlichtern findet ihr hier oder auf auf Wikipedia.
Besonderen Dank an Boris Ruth, der uns diese tollen professionellen Bilder dieses Jahrhundertereignisses zur Verfügung gestellt hat. Besucht doch mal seinen Blog, dort gibt es die Bilder in hoher Qualität und Auflösung zu sehen sowie noch mehr Interessantes über unseren Nachthimmel.
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Prakikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Schreibe einen Kommentar