Schon am zweiten Spieltag fand die erste „Englische Woche“ der Saison in der Rheinlandliga statt. Für den SV Morbach stand der erste Härtetest an, nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Emmelshausen musste die Elf von Neu-Trainer Dieter Müller gegen Rot-Weiß Koblenz ran. In einer packenden Partie sahen die Morbacher lange wie der sichere Sieger aus, ehe Koblenz durch eine starke Schlussphase ausgleichen konnte. Der U23 von Eintracht Trier siegte beim Heimdebüt gegen Burgbrohl mit 1:0.
SV Morbach – TuS Rot-Weiß Koblenz:
Manchmal können ganze Spielverläufe in nur zehn Minuten auf den Kopf gestellt werden, das Spiel SV Morbach gegen Rot-Weiß Koblenz war ein Musterbeispiel dafür. Über weite Strecken des gesamten Spiels beherrschten die Hausherren ihren Gegner, ehe in der 89. Minute Jan Hawel zum 1:1 Ausgleich für Koblenz einnickte. Morbachs Trainer war trotzdem zufrieden mit seiner Mannschaft: „Die Zuschauer haben hier ein tolles Spiel gesehen!“
Vor dem Spiel waren die Rollen anders verteilt. Rot-Weiß Koblenz geht als Aufstiegsanwärter in die neue Saison. Die TuS Rot-Weiß spielte in der abgelaufenen Spielzeit die Premierenrunde in der Rheinlandliga, der Neuling sorgte für Furore und verfehlte den Aufstieg in die Oberliga nur knapp. In dieser Saison will die Mannschaft rund um Trainer Michael Maur einen neuen Versuch starten, 70 Punkte sind das Ziel. Um das Vorhaben zu unterstreichen verpflichtete die rot-weiße TuS mit Paul Lauer und Jan Hawel zwei Spieler von der anderen Koblenzer TuS aus der Regionalliga.
Morbach hingegen war in der Außenseiterrolle, in der sich die Hunsrücker aber pudelwohl fühlten. Obwohl der Sportverein in der Anfangsphase leichte Probleme mit den Gästen vom Deutschen Eck hatte, bekam Morbach die Partie schnell in den Griff und spielte erfrischenden Offensivfußball. Für Aufsehen sorgte in erster Linie die rechte Außenbahn. Jan Lukas Weber machte mächtig Dampf und suchte in der Mitte seine Sturmkollegen Florian Galle und Marius Müllers. Ein dickes Chancenplus die Folge, Neuzugang Galle (SC Idar-Oberstein) und Millers begannen ein kleines Privatduell mit dem Koblenzer Torwart Jost-Henning Becker. Sei es mit einer Doppelchance in der 17. Minute oder nach einem Steilpass (20.), die Hausherren erspielten sich hochkarätige Möglichkeiten doch die Morbacher fanden in Keeper Becker ihren Meister. Der Koblenzer Trainer Michael Maur reagierte prompt, er nahm den Linksverteidiger Sascha Hachenthal aus dem Spiel und brachte Patrick Wagner-Galda. Fortan stand die Koblenzer Viererkette sicherer. Unglücklich: Florian Galle prallte bei einer Torchance im Strafraum mit den herauseilenden Becker zusammen und zog sich eine Wadenprellung zu, der Angreifer musste in der Halbzeit ausgewechselt werden.
Starker Galle musste verletzt ausgewechselt werden
Im zweiten Durchgang kamen die Koblenzer gefestigter aus der Kabine. Der SV Morbach hatte Probleme den Offensivdrang der ersten Hälfte zu entfalten, behielt aber weiterhin die Feldüberlegenheit. Folgerichtig markierten die Hunsrücker den verdienten ersten Treffer des Spiels. Die Ironie: Es war ausgerechnet eine Standardsituation, die die spielerisch guten Morbacher nutzten. Nach einem Foul nah an der Strafraumgrenze nahm sich Andre Thom den Ball und schoß ihm mit viel Gefühl in die linke Torecke. Ein unhaltbarer Ball für den sonst fehlerfreien Jon Henning Becker (60.)
Thoms Freistoß passte haargenau
Fortlaufend ließ das Niveau des Spiels leicht nach, stattdessen wurde eine härtere Gangart auf dem Feld eingeschlagen. Der traurige Höhepunkt war eine Tätlichkeit des Koblenzer Abwehrspielers Jan Buehrmann gegen den eingewechselten Florian Knöppel, welche der Schiedsrichter zum Unmut der Morbacher nur mit der gelben Karte bestrafte. In der Schlussphase wurde die Luft für die Hausherren dünner. Koblenz zeigte Moral und brachte Morbach merklich in die Bredoulie. Hierbei rückte Patrick Wagner-Galda ins Rampenlicht. Der eingewechselte Abwehrspieler zirkelte jeden Freistoß gefährlich vor das Tor von Georg Borschnek. In der 89. Minuten waren seine Bemühungen von Erfolg gekrönt. Nachdem Morbachs Torhüter Georg Borschnek einen gefährlichen Kopfball über die Latte lenken konnte, fiel nach der anschließenden Ecke der Ausgleichstreffer für die Elf vom Deutschen Eck. Neuzugang Jan Hawel wuchtete den Ball unhaltbar in die Tormaschen. Und Koblenz bleib gefährlich: In der 91. Minute hatte Morbach Glück, dass der Schiedsrichter Michael Beck ein fragwürdiges Abseitztor von David Buschbaum nicht wertete.
Trotz der aufreibenden Schlussphase blieb es bei dem 1:1. Morbach konnte sich für seine engagierte Leistung nicht belohnen, Rot-Weiß Koblenz zehrte vor allem aus der starken Schlussphase. Im nächsten Heimspiel empfängt der SV Morbach die nächste Mannschaft vom Deutschen Eck: Am Sonntag gastiert die U23 von TuS Koblenz im Alfons-Jakob-Stadion.
SV Morbach: Borschnek – Stüber, Petry, Görgen, Wild – Brandscheid (92.Nalbach) , Thom, H. Weber, J. Weber, Galle (46. Knöppel) , Müllers (85. Schneider)
TuS RW Koblenz: Becker – Hachenthal (36. Wagner-Galda), Cift, Buehrmann, Lazarevic – Milles, Akkaya (72. Buschbaum), Lauer, Grasmick – Hawel, Ötztürk
Tore: 1:0 (60.) Thom; 1:1 (89.) Lauer
Schiedsrichter: Michael Beck (Palzem)
Zuschauer: 250
VIDEO mit Spielszenen und Stimmen zum Spiel
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Eintracht Trier II – Spvvg Burgbrohl 1:0 (0:0)
Die zweite Mannschaft von Eintracht Trier kam am heutigen Abend am zweiten Spieltag der Rheinland-Liga zu einem 1:0-Erfolg gegen die SpVgg Burgbrohl. In einem gutklassigen Spiel war Trier die glücklichere von zwei engagiert kämpfenden Mannschaften.
Bei subtropischem Klima waren die Gäste aus dem Brohltal über das gesamte Spiel feldüberlegen, Trier konnte die körperlichen Vorteile der Sportvereinigung durch Spielwitz und eine hervorragende taktische Einstellung wettmachen. Das Team von Herbert Herres hatte auch in der ersten Halbzeit die besseren Gelegenheiten, jedoch vergaben Michels und Sözen in aussichtsreicher Position. Neben Sözen sammelte auch Narciso Lubasa aus dem Regionalliga-Kader Spielpraxis. Der Neuzugang von Alemannia Aachen zeigte sein technisches Vermögen blieb aber im großen und ganzen über die gesamte Spielzeit blass.
Tim Hartmann mit dem goldenen Tor
In der zweiten Halbzeit übernahm Burgbrohl immer mehr das Kommando, klare Gelegenheiten blieben jedoch Mangelware. Außer mit Fernschüssen blieben die Rheinländer ungefährlich, wenngleich sich die Spielanteile nun merklich zu Gunsten des Gastes verschoben hatten. Mitten in die Drangphase der Sportvereinigung schlug Trier dann eiskalt zu: nach einer sehenswerten Kombination schloss Tim Hartmann einen Konter zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden 1:0 für die Eintracht ab (65.). Burgbrohl rannte nun wütend an, es fehlten aber die spielerischen Mittel um die kämpferisch und taktisch hervorragend eingestellte SVE-U23 in wirkliche Bedrängnis zu bringen. Symptomatisch: die beste Gelegenheit für die Brohltaler war eine verunglückte Flanke, die auf der Torlatte landete. Trier hätte dann den Sack endgültig mit einer der weiteren Kontergelegenheiten zumachen können, doch im Abschluss fehlte Präzision und Konzentration. Somit blieb es beim glücklichen aber nicht unverdienten 1:0 für die jungen Eintrachtler, die ein gelungenes Heimdebut in der Rheinlandliga feierten.
Eintracht Trier U23 : Strellen – Braun, Cordier, Thieser, Fabian Mohsmann – Hartmann, Michels (74. Bukoshi), Balota, Lubasa – Sözen, Arbeck (64. René Mohsmann).
Tor: 1:0 Hartmann (65.)
Zuschauer: 100
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