Willkommen zu dem Schier‘ sein Adventskalender!
Jeden Tag im Dezember erwartet Sie hinterm Türchen eine lustige, hilfreiche, lehrreiche oder gänzlich absurde kleine Zeitverschwendung. Damit sich das Lesen aber dennoch lohnt, versteckt sich ein kleines Rätsel in den Texten:
Schauen Sie sich einmal die ersten Wörter der Texte an. Kombiniere, kombiniere!
Wer erkennt, zu was sich die ersten Wörter der Texte zusammenfügen lassen, der kann mit einer Email an ([email protected]) an unserem persönlichen kleinen „El Gordo“ teilnehmen:
Gemeinsam mit unserem Partner Ticket-Regional verlosen wir einen 50Euro Gutschein für die Lösung unseres Advents-Rätsels. Ist das was?
Einsendeschluss ist der 24.12.2022. Der Gewinner wird in Schier seinem ersten Senf 2023 bekanntgegeben und von uns benachrichtigt. Viel Spass beim knobeln wünschen Ticket-Regional und 5vier.de! Zu den Teilnahmebedingungen!
Tür 13
Mit gegangen – mit gefangen. Ja, die berühmte Firmen-Weihnachtsfeier… für mich als Musiker eher ein Spektakel, zu dessen Realisierung ich gebucht wurde und dem ich nur als Beobachter beiwohnen durfte bzw. musste. Ich würde Ihnen gerne ein paar Beobachtungen von Ereignissen mitgeben, die man als Mitarbeiter des feiernden Betriebs meist aufgrund des erhöhten Alkohol Pegels nicht mehr so mit bekommt, die ich aber als (natürlich fast nüchterner) Dienstleister sehr genau beobachten konnte. Es ist wie bei einem Autounfall: man möchte wegsehen, aber ist gleichzeitig fasziniert.
Stromberg
Ich nutze für diese Geschichte mal den Decknamen „Stromberg“ für einen offenbar mindestens mal leitenden Angestellten oder dem Eindruck nach emsigen aufstrebenden Assistenten der Geschäftsleitung, der uns im schlecht sitzenden burgunderfarbenen C&A Anzug förmlich begrüßte und einwies. Der Deckname passt wie die Faust aufs Auge, da der Herr nicht nur in seiner Haar- und Barttracht, sondern auch in seinem Gebaren im Lauf des Abends sehr an die Serienfigur erinnerte. Wir verloren ihn zunächst aus den Augen, der offizielle Teil der Feier nahm seinen Lauf, danach sollte die heisse Sohle aufs Parkett folgen. Hier stellt sich natürlich die Frage, wie heiß diese sein darf, damit man nach der Feier noch erhobenen polierten Hauptes zur Arbeit kommen kann. Stromberg bewies, dass dieser Begriff dehnbar war, denn als ich ihn das nächste Mal wieder sah, trug er bereits das etwas zu große Polyestersakko nicht mehr und seine Krawatte saß auch anders: er hatte sie nämlich als Stirnband um den kahlen Kopf gebunden, während er sein durchgeschwitztes Jackett beim Tanzen wie ein Lasso über seinem Kopf kreisen liess. Interessant war dabei auf jeden Fall, dass das ausser ihm echt niemand geil fand. Wer jetzt glaub, der Höhepunkt der Peinlichkeit sei erreicht, der hat die Rechnung ohne Onkel Alkohol gemacht, denn als ich nach dem Abbau um ca.3:30 morgens die Toilette der Veranstaltung besuchte, traf ich Stromberg wieder – er mich aber nicht, denn er lehnte schlafend mit der überlangen Stirn über dem Urinal gegen die Wand, das ausgepackte Vanillekipferl in der Hand und schnarchte laut.
Hier vielleicht der erste gute Tipp: jegliches Personal an einem solchen Abend hat ein Handy in der Tasche, und zwar eines mit Kamera. Mir verboten sowohl mein Anstand als auch unser Bandleader, diese hilflose Situation zur Belustigung auszunutzen, jedoch bezweifele ich dass ein 18-jähriger Aushilfskellner oder Technik Mitarbeiter grundsätzlich diese Reife besitzt.
Austern-Wettessen
Dies gilt jetzt nicht nur für komplette Entgleisungen ähnlich der, die ich eben beschrieb, sondern auch fürs Abdriften in die Dekadenz, wie mir eine sündhaft teure Weihnachtsfeier in einem extra zu diesem Zweck errichteten Festzelt an einem malerischen See in Luxemburg zeigte. Das Buffet liess natürlich keine Wünsche offen, es wurden keine Kosten gescheut und (kein Standart!) Die Musiker durften sich auch dran bedienen. In sofern konnte ich aus nächster Nähe eine Gruppe äußerst unsympathischer junger Männer beobachten – Sie wissen schon: die, die Golftaschen mit dem Logo ihrer Sportwagen drauf haben, ihren Poloshirt-Kragen keck hochklappen wie lachsfarbene Dracula Capes, und deren Nasenscheidewand vermutlich nur noch als Ruine existiert. Diese Gruppe junger Männer, altersmäßig auf dem Scheideweg zwischen „am Samstag Mama die Wäsche bringen“ und „Bitcoins sind der heiße Scheiss“ fragte sich irgendwann, wer wohl die meisten Austern (,die selbstverständlich frisch und mit dauerhaftem Nachschub auf einem Berg Crash Eis aufgestapelt waren) am Stück schlürfen konnte. Umso befriedigender war es für uns „Proleten“, zu sehen, wie sehr die Austern dem Gewinner ein paar Stunden später hinter dem Zelt zu schaffen machten und er diese mit jeder Menge Trüffel, Moet und lautem Gewürge wieder von sich gab. Klarer Fall von Karma.
Nächster Tipp: Wenn Ihr Magen noch auf Muttis Kakao eingestellt ist, hilft es nichts, wenn Ihr Konto kein Taschengeld mehr nötig hat.
In jedem Fall gilt: Benehmen sie sich – Sie werden beobachtet. Ich persönlich lobe mir da die kleinen feinen Weihnachtsfeiern, deren Eskalation von Unbeteiligten unbemerkt bleibt, z.B. jene, die ich im Kreise meiner Bands erlebt habe. Mal sehen, ob ich mich irgend wann dazu durchringen kann, diese niederzuschreiben.
Ihnen Allen wünsche ich eine schöne Betriebsfeier, bleiben Sie sauber !
Schier sein Adventskalender 2022
Gewinne einen
50EUR Gutschein
für ein Event in deiner Region!
(von 5vier.de und Ticket Regional)
Mehr Sempf und weitere Themen von Johannes‘ bekommt ihr in seinem Podcast „Discöföx“, in dem er zusammen mit Philipp Godart das Weltgeschehen kommentiert. „Schier sein Podcast“ ist schier gut. Weitere Infos findet ihr zudem auf den Websites der Boys:
Jöhännes www.johanneschier.de
Philipps: www.philippgodart.de
Schreibe einen Kommentar