Von Janik Krause
Am Donnerstag, 13. März, 20.00 Uhr, kommt mit Sido einer der größten deutschen Musiker in die Europahalle nach Trier. Mit im Gepäck hat das Hip-Hop-Schwergewicht seine neue Platte „30-11-80“. Das mittlerweile fünfte Studioalbum beinhaltet Hits wie „Einer dieser Steine“, „Liebe“ und „Arbeit“. Vieles hat sich im Laufe der Zeit bei dem Berliner geändert – sowohl musikalisch, als auch privat.
Wer hätte das gedacht? 2003 begann die einzigartige Solokarriere eines jungen Berliners, der anfangs noch mit einer silbernen Totenkopfmaske in der Öffentlichkeit für Empörung sorgte. Grenzwertige Texte über Drogenkonsum, Pornographie und das Leben auf der Straße führten zu zahlreichen Indizierungen seiner Songs durch die BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien). Eltern und Politiker stürzten sich auf den in der ehemaligen DDR geborenen Künstler und warfen ihm vor durch seine Gewaltverherrlichung eine ganze Generation Jugendlicher ins Verderben zu stürzen.
30-11-80
Nun hat er bekanntermaßen die Maske seit einiger Zeit abgelegt und sie durch einen Bart und eine Brille ersetzt. Zum Vorschein kam ein nachdenklicher 33-Jähriger, der mit bürgerlichem Namen Paul Würdig heißt und auch sanftere Töne anschlägt. „30-11-80“ ist nicht nur das Datum seiner Geburt – gleichzeitig ist es auch so etwas wie ein Statement einer etablierten Größe: Hier bin ich, das habe ich erreicht, so sehe ich die Welt. Ehrlichkeit, Sozialkritik, Moral, seine Rolle als Vater – ja sogar ein Song über Liebe findet sich auf seiner 14 Songs fassenden Platte. Greifbarer, fast geläutert wirkt seine durch Wortwitz und Lebenserfahrung geprägte Musik. Der Dank seiner Fans: Platz Eins in den Charts.
In dem Song „Arbeit“ seines neuen Albums rappt er mit Helge Schneider übers Chillen und Nichtstun. Stagnation beim Rapper? Nein, dieses Wort würde nicht in Sidos Vita passen. Dem Sohn einer allein erziehenden Mutter gelang es, sich in einer in Deutschland sehr kritisch beäugt und anfangs meist von den Radiosendern boykottierten Szene zu behaupten und herausragende Erfolge zu feiern. Auf den Straßen Berlins lernte er früh sich durch zu kämpfen. Die Ausbildung zum Erzieher schmiss er zu Gunsten der Musik. Lohn für den langen steinigen Weg – metaphorisch auch in „Einer dieser Steine“ erzählt – gibt es genug: Geschmückt mit allen wichtigen Trophäen, Auszeichnungen in Gold und Platin, sogar eine eigene Talentshow. Allein, der Erfolg gibt ihm Recht.
Musikalisch gelang es dem Künstler zudem einen neuen Maßstab bei Kollaborationen zu setzen. Ganze 14 (!) Künstler lieferten auf dem gleichnamigen Song „30-11-80“ zum Album einen Featurepart ab. Sogar Deutschrap-Urvater Smudo (Fantastische Vier) setzt den Berliner darin auf eine Ebene mit sich selbst: „Wir sind aus ei’m Holz, denk dran – Papa ist stolz.“ Ein wahres Meisterwerk.
Hochzeit mit Charlotte Engelhardt
Privat führt Sido ein geordneteres Leben als noch zu Beginn seiner Karriere. Für Furore sorgte auch die Hochzeit mit Moderatorin Charlotte Engelhardt 2013. Auf dem Album widmete er ihr den Song „Liebe“. Darin heißt es: „Guck ma‘ was sie mit mir gemacht hat, diese Liebe, weil ich dich Liebe“ und weiter: „Diese Liebe, is‘ wenn ich an dich denk und es mir gut geht. Und wie dieser Kloß in meinem Hals wenn du fehlst“, reimt er über ihr gemeinsames Glück und den gemeinsamen Sohn. Das Paar wohnt in einem Einfamilienhaus nahe Berlin. Trotz all der Erfolge und der Entwicklung seiner Musik, hat er die Wurzeln zu seiner geliebten Hauptstadt also nie vergessen. Auch wenn die wilden Zeiten, zu denen der Rapper auf der Bühne kein gutes Haar an der sozialen Situation in Deutschland ließ vorbei sind, erwartet die Fans ein tolles Konzert eines herausragenden Künstler.
[statistik]Karten zum Konzert in der Europahalle Trier am 13. März und weitere Tourdaten gibt es bei Universal und unter www.kartenvorverkauf-trier.de[/statistik]
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