Trier. Über seine abenteuerlichen Reisen in „50 Jahren Reportage-Fotografie“ berichtet Harald Schmitt am 03. November 2022 um 19:30 in der Tuchfabrik in Trier. Eingeladen hat ihn die Fotografische Gesellschaft Trier, deren Mitglied er ist.
Denn Harald Schmitt, 1948 in Mayen geboren, ist in Trier und Köln aufgewachsen, hat in Trier im bekannten Fotogeschäft Thoemmes eine Ausbildung zum Fotografen gemacht und war bei der ehemaligen Landeszeitung als Laborant und Fotograf angestellt. Von Trier aus startete Schmitt 1970 sein Medien-Leben zunächst in München als Sportreporter, dann als Fotograf für die bekannte Agentur Sven Simon, und von 1979 bis 2014 als festangestellter Fotoreporter beim STERN.
6 Jahre für den STERN
Von 1977 bis 1983 war er in der ehemaligen DDR im Auftrag des STERN bis sein Visum 1983 nicht mehr verlängert wurde. Insgesamt hat er in seinem Leben 142 Länder bereist. Sechsmal wurde ihm der World Press Photo Award für seine hochkarätigen Fotoarbeiten verliehen. In all den Jahren entstanden Fotoarbeiten von politischen Ereignissen ausgefallene Portraits von Indira Ghandi, Arafat, Gorbatschow, Brandt, Loriot, Vergessene und Unvergessene. Berichtete über die großen Weltreligionen. Immer hält Harald Schmitt authentisch lebende Menschen in ihren kleinen Lebenswelten, oder an ungewöhnlichen
Orten mit seiner Kamera fest. In seinem Vortrag in Trier berichtet Harald Schmitt aus seinem bewegten Leben als Fotoreporter: In Zentralafrika lernte er die berührende 12-Ton-Musik der Pygmäen kennen,
lebte in der Blockhütte bei einem Trapper in Kanada oder durchquerte die Einsamkeit der dünn besiedelten Mongolei. Was ihn interessierte war immer der Mensch in seinem von Natur und Lebensumständen geprägten Dasein. Er segelte mit Arved Fuchs nach Grönland und im Winter zu den Lofoten, hielt die Dioxin-Vergiftungen in Vietnam fest, belegte wie Kinder unter den gravierenden Agent Orange-Nachwirkungen litten.
Bayrische Staatsbibliothek digitalisiert Millionen von Fotos
Nach den Jahren für die Zeitschrift stern folgte ein neues Abenteuer: 45 000 Kilometer, in fünf unterbrochenen Jahren, bereiste er zusammen mit seiner Frau Annette alle 23 Länder Osteuropas. Es entstanden Zeitdokumente über den Zusammenbruch des Sozialismus: Polen, Tschechoslowakei, Lettland, Litauen, Aserbaidschan und Armenien gehörten u.a. dazu. „Sekunden, die Geschichte wurden – vom Ende des Sozialismus“ heißt eines seiner erschienenen Fotobücher. Die Menschen in ihrem Lebensraum in ihrer Zeit, die er festhielt, sind historisch gesehen Dokumente der jeweiligen Realitäten, die erhalten werden müssen. Der zeitgeschichtliche Wert seiner Fotos ist immens: Mehrere 100 000 seiner Fotos digitalisiert die Bayrische Staatsbibliothek in München. Das gesamte stern Archiv mit etwa 15 Millionen Fotos, Dias und Negativen wird dort digitalisiert und verwaltet. Das wichtigste zeitgeschichtliche Archiv der Nachkriegszeit.
PM – Heidi Neyses-Wimmer
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