Testspiele hatten die Gladiators Trier schon einige, erstmals präsentierten sie sich jedoch am Samstag, den 09. September in der heimischen Arena. Mit dem ambitionierten niederländischen Erstligisten aus Den Bosch erwarteten die Beteiligten einen Härtetest. Diese Erwartungen wurden mit dem 84:52 Sieg der Hausherren nicht erfüllt.
Nur die „Südtribüne“ wurde ausgefahren, dennoch war noch viel Luft auf den Rängen beim ersten und einzigen Heim-Testspiel der Gladiators. Allzu groß schien das Interesse nicht zu sein, sich von den Neuzugängen ein eigenes Bild zu machen, trotz freiem Eintritt. Dabei gab es doch einige Gelegenheiten dazu, die vorerst optimistisch für die kommende Saison in der ProA stimmen dürfen.
Zuerst genannt werden muss nach diesem Spiel unweigerlich Justin Alston, der seine Premiere in Trier feiert. Die neue Nummer Eins führte mit letztlich 27 Punkten das Team zum Sieg. Und das mit einer Leichtigkeit, die man gegen einen 2,11 Meter großen und kräftigen Nick Oudendag als Gegenspieler erst mal an den Tag legen muss. Es fällt dabei auf, dass Alston vor allem gern mit dem Rücken zum Korb spielt. Auch wenn er Platz zum Wurf hat, geht er lieber über in das Post-Spiel. Wenn der 2,03 Meter große US-Amerikaner es doch aus der Mitteldistanz versucht, sinkt die Zielgenauigkeit.
Ihn unterstützt ein weiterer Neuankömmling: Kyle Dranginis, der im Gegensatz zum Topscorer schon Erfahrung im europäischen Basketball gesammelt hat, was seine Allroundqualitäten andeutet. Sowohl Punkte als auch Assists zeugen von seinem breiten Repertoire. Weiter fallen die „Veteranen“ Simon Schmitz und Thomas Grün auf, die wichtige Impulse durch erfolgreiche Distanzwürfe und Penetrationen setzen.
Erneut zeichnet sich ab, dass Trainer Marco van den Berg variabel spielen lassen will und viel Bewegung samt schnellem Passspiel erwartet. So wechseln die Ballvorträger regelmäßig, auch Stefan Ilzhöfer, Kevin Smit und Rupert Hennen dürfen sich neben den schon Genannten am Spielaufbau beteiligen. Defensiv wird wieder intensiv gearbeitet, was zu direkten oder indirekten Ballgewinnen führt.
Auf beiden Seiten läuft natürlich noch nicht alles rund, symptomatisch eine Spielsequenz, bei der sowohl die New Heroes Den Bosch (die Stadt ist in Trier vielleicht besser als Herzogenbusch oder ‘s-Hertogenbosch bekannt, so viel zum Bildungsauftrag für heute) als auch Trier direkt nacheinander Alley Oops mächtig versemmeln. Auch das Fastbreak-Spiel ist noch nicht so ausgeprägt, wie sich das der Trainerstab wahrscheinlich vorstellt. Für die Reboundarbeit fehlt weiter Kilian Dietz speziell in der Defensive.
Wir vergessen dabei nicht, dass man in Vorbereitungsspielen auch mal negative Erfahrungen machen darf und auch manchmal etwas überhastet versucht, den Zuschauern spektakuläre Unterhaltung zu bieten. Diese lieferte übrigens der Gast: Zum Ende des ersten Viertels trifft Point Guard Sherill von der Mittellinie den Dreier, was aber bekanntermaßen zu keiner Kehrtwende führt.
Noch Luft nach oben hat Publikumsliebling Jermaine Bucknor, der wenig Wurfglück hatte und mit nur einem Punkt das Spiel beendete. Auch so mancher Rollenspieler bekommt noch weitere Möglichkeiten, bis zum Saisonstart etwas wirksamer aufzutreten. Alles in allem scheinen die Gladiatoren zum aktuellen Zeitpunkt auf einem guten Leistungsniveau zu sein.
Punkteverteilung: Alston 27, Schmitz 15, Dranginis 14, Grün 8, Schmikale 6, Smit 4, Ilzhöfer 3, Hennen 3, Buntic 3, Bucknor 1
Kommentar verfassen