Die Zahl der Kirchenmitglieder im Bistum Trier ist erneut gesunken. Generalvikar Georg Bätzing führt diesen Rückgang auch auf das geänderte Verfahren bei Kirchensteuer auf Kapitalerträge verantwortlich. Bei Taufen bilanziert das Bistum ein „hohes Interesse“.
Trier. Die katholische Kirche im Bistum Trier schrumpft und macht auch die Besteuerung auf Kapitalerträge für die Kirchenaustritte verantwortlich. Generalvikar Dr. Georg Bätzing nannte den Rückgang „bitter“. „Gerade im Hinblick auf unsere Bemühungen um Transparenz bedauere ich die erneut hohen Austrittszahlen sehr.“ Die Menschen, die die Kirche verlassen, fehlten in der Solidargemeinschaft der Kirche. Bätzing machte vor allem das geänderte Verfahren zum Abzug der Kirchensteuer bei Kapitalerträgen verantwortlich für den nochmaligen Anstieg der Austritte. 10.692 Menschen haben im Bistum Trier im Jahr 2014 die katholische Kirche verlassen. Das sind 2.126 mehr als noch 2013. Diese Zahl weist die kirchliche Statistik aus, die die Deutsche Bischofskonferenz am 17. Juli veröffentlicht hat. Insgesamt gehören 1.416.489 Menschen der katholischen Kirche im Bistum Trier an. 2013 waren es 1.435.448.
Bätzing betonte, dass es sich bei der Kirchensteuer auf Kapitalerträge nicht um eine neue Steuer, sondern lediglich um ein automatisches Einzugsverfahrens handele. Grundsätzlich habe sich die Einstellung zur Kirche geändert, ist sich Bätzing sicher. Früher hätten die Menschen die Kirche als eine Familie empfunden, in die man hineingeboren wird. Heute sei das Verhältnis eher wie das zu einem Verein oder einer Partei – „da fällt der Austritt leichter“.
Während die Zahl der kirchlichen Bestattungen mit 17.335 etwas gesunken ist (2013: 17.772), sind die Zahlen der Eintritte mit 101 (2013: 94) und Wiederaufnahmen mit 328 (2013: 330) nahezu gleich geblieben.
Die Zahl der Taufen ist 2014 auf 9.310 gestiegen (2013: 9.134). Ganz leicht gesunken sind die Zahlen der Erstkommunionen mit 10.811 im Jahr 2014 (2013: 10.862) und der kirchlichen Trauungen mit 2.414 ( 2013: 2.446), während die Firmungen um 1.671 auf 9.836 (2013: 8.165) gestiegen sind.
Als bemerkenswert bezeichnete der Generalvikar die gestiegene Zahl an Taufen bei gleichzeitig zurückgehenden Geburtenraten. „Viele Eltern sind immer noch davon überzeugt, dass sie ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie sie taufen lassen, das freut uns sehr. Das Evangelium von Jesus Christus ist das Beste, was man einem Menschen mitgeben kann“, erklärt Bätzing.
Eine Übersicht der Eckdaten des kirchlichen Lebens in den deutschen Bistümern gibt es bei der Deutschen Bischofskonferenz. Das Bistum Trier, zu dem die ehemaligen Regierungsbezirke Trier und Koblenz in Rheinland-Pfalz und der überwiegende Teil des Saarlands gehören, umfasst eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. 903 Pfarreien sind in 173 pastoralen Einheiten und 32 Dekanaten zusammengefasst. Weitere Informationen gibt es hier: Bistum Trier.
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