Von Lukas Zimmer
Der Countdown läuft. Die Weltmeisterschaft in Brasilien naht und die Spannung steigt. Doch kurz vor Beginn des Turniers ergeben sich einige Fragen: Wer gehört zu den Favoriten? Welche Teams können überraschen? Wann wird überhaupt gespielt? Welche Neuerungen gibt es bei der WM? 5vier.de findet in einem kleinen ABC zur FIFA WM 2014 in Brasilien Antworten auf viele Fragen und listet einige interessante Fakten auf.
Foto: Lukas Zimmer
Anstoßzeiten – Lange Fußballnächte erwarten uns. Durch die Zeitverschiebung finden die meisten WM-Partien abends um 18, 21/22 und 0 Uhr (MESZ) statt. Wer jedoch die Begegnung der Elfenbeinküste gegen Japan verfolgen möchte, muss um drei Uhr in der Nacht den Fernseher anmachen.
Brasilien – Der Gastgeber erhielt im Oktober 2007 von der FIFA den Zuschlag zur Austragung der 20. Fußball-Weltmeisterschaft. Die Südamerikaner tragen das Turnier nach 1950 zum zweiten Mal aus.
Copacabana – Der berühmteste Strand Brasiliens wird auch während der WM Treffpunkt von Brasilianern und WM-Touristen sein. Wo sich sonst die Strandschönheiten Rio de Janeiros tummeln, werden ab dem 12. Juni zahlreiche TV-Sender, unter anderem ARD und ZDF, ihre WM-Studios errichten.
Deutschland hofft in Brasilien auf den großen Coup. Foto: Lukas Zimmer
Deutschland – Der dreimalige Weltmeister hofft, nach zwei dritten Plätzen bei Weltmeisterschaften in Brasilien nun den großen Coup zu schaffen. Löws 23-Mann-Kader geht wie die Jahre zuvor als einer der Mitfavoriten in das Turnier in Brasilien. Um bestens auf die WM vorbereitet zu sein, absolvierte das DFB-Team ein Trainingslager in Südtirol und wird in Brasilien im neu erbauten WM-Quartier „Campo Bahia“ residieren.
Erste Teilnahme – Erstmals treten die Kicker aus Bosnien und Herzegowina bei einer Weltmeisterschaft an. Einfach nur dabei sein ist für die Mannschaft vom Balkan jedoch zu wenig. Denn die Truppe von Trainer Susic hat mit zahlreichen Bundesliga-Spielern (Spahic, Ibisevic, Salihovic) und Topstar Edin Dzeko Ambitionen für das Achtelfinale.
Freistoßspray – 9,15 m muss der Abstand der Mauer beim Freistoß betragen. Damit sich nun bei der WM jeder dran hält, bekommen die Schiedsrichter ein weißes Spray, welches den Standpunkt der Mauer genau visualisieren soll. Nach etwa einer Minute löst sich der Schaum wieder auf.
Geheimfavoriten – Neben den Topfavoriten aus Brasilien, Spanien und Deutschland, gibt es bei jedem Turnier immer wieder Teams, die wie Phönix aus der Asche steigen. So sollte man in diesem Jahr die jungen, talentierten Belgier, sowie die südamerikanischen Teams aus Uruguay und Chile nicht außer Acht lassen, welche die klimatischen Gegebenheiten vor Ort besser kennen als die Europäer. Auch die erfahrenen Mannschaften aus Italien und Argentinien können für Überraschungen sorgen.
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Hoffnungsträger – Die Hoffnungen im DFB-Lager ruhen neben den Arrivierten um Lahm, Neuer und Schweinsteiger wohl vor allem auf dem offensiven Mittelfeld. Während Thomas Müller, WM-Torschützenkönig 2010, kein Weg zu weit scheint, versucht Mesut Özil, die Mitspieler durch Steilpässe gekonnt in Szene zu setzen. Durch die Verletzung von Marco Reus wird bei der WM ein Platz in der Offensivreihe frei. Mit André Schürrle, Lukas Podolski, Mario Götze, Toni Kroos und Julian Draxler hat Löw jedoch technisch beschlagene Alternativen.
Immer dabei – Der Gastgeber aus Brasilien ist die einzige Fußballnation, die seit 1950 bei jeder WM-Endrunde dabei war. So konnte die Seleção bei bisher 19 WM-Teilnahmen bereits fünfmal Weltmeister werden (1958,1962,1970,1994,2002).
Joachim Löw – 2006 übernahm Jogi das Amt des Bundestrainers der deutschen Nationalelf von Jürgen Klinsmann. Bei allen Großereignissen (2008,2010,2012) schaffte er es mit seiner Mannschaft immer mindestens bis ins Halbfinale. Mit seinen 23 Auserwählten möchte Löw sich den Traum vom WM-Titel in Brasilien erfüllen. Dabei steht der Bundestrainer mächtig unter Druck, denn insgeheim hat er nicht nur einen sondern circa 80 Millionen Co-Trainer, die ihm bei der WM in Brasilien genau auf die Finger schauen.
Mehr als 30°C erwarten die Kicker in Brasilien. Foto: Lukas Zimmer
Klima – Temperaturen um die 30°C und eine Luftfeuchtigkeit von 80% sind bei der WM möglich. Vor allem die südamerikanischen Teams sind aufgrund ihrer Erfahrung bei diesen klimatischen Bedingungen gegenüber den Europäern im Vorteil. Um dies zu simulieren, trainierten die Engländer von Trainer Hodgson mehrfach in dicken Winterjacken.
Lahm – Rechter Verteidiger oder defensives Mittelfeld? Am liebsten würde Joachim Löw Philipp Lahm klonen, da er auf beiden Positionen absolute Weltklasse verkörpert. Aktuell sieht es danach aus, dass Lahm im defensiven Mittelfeld auflaufen wird. Am 13. Juli möchte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft im Maracanã Stadion den goldenen WM-Pokal in die Höhe recken.
Maracanã – 73.531 Plätze bietet das Estadio Maracanã in Rio de Janeiro. Der Mythos des Maracanãs besteht seit der WM 1950 in Brasilien, als fast 200.000 Menschen das Finale zwischen dem Gastgeber und Uruguay sehen wollten. Die Brasilianer hoffen in diesem Jahr jedoch auf einen Sieg in Rio. Vor 64 Jahren unterlag man Uruguay mit 1:2.
Neymar – Neymar da Silva Santos Júnior lautet der vollständige Name des 22 Jahre alten Hoffnungsträgers der Seleção. Der Brasilianer wechselte im vergangenen Sommer für eine offizielle Ablösesumme rund 86 Millionen Euro vom FC Santos nach Barcelona. Der Offensivkünstler steht für spektaküläre Dribblings und eine starke Ballbehandlung. Ob der Jungspund allerdings die Hoffnungen von rund 200 Millionen Brasilianern schultern kann, bleibt abzuwarten.
Oldie – 42 Jahre alt ist Kolumbiens Ersatztorhüter Faryd Mondragon. Der Ex-Kölner nahm bereits an den Weltmeisterschaften 1994, ohne Einsatz, und 1998 teil. Nach 16 Jahren Abstinenz nimmt der Kolumbianer damit wieder an einer WM teil. Sollte er zu einem Einsatz kommen, würde er den Kameruner Roger Milla als ältesten WM-Spieler ablösen.
Wie schon bei der WM 2010 werden auch in diesem Jahr viele Besucher am Viehmarkt erwartet. Foto: Louisiana Trier/FANKevents
Public Viewing in Trier – Auch bei dieser WM wird es wieder einige Möglichkeiten geben, die DFB-Elf auf Großbildleinwänden in Trier zu verfolgen. Wo genau in Trier Public Viewing stattfindet, erzählen wir von 5vier.de Euch ebenfalls im WM-Countdown.
Quoten – Alle 64 WM-Spiele werden live von ARD und ZDF übertragen. Dabei hoffen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender wieder auf Traumquoten von bis zu 30 Millionen Zuschauern wie bei den letzten Großereignissen. Über 200 Länder übertragen die Fußball-WM in Brasilien.
Rekordtorschütze – Sollte es Miroslav Klose gelingen, bei der WM ein Tor zu erzielen, kann er zusammen mit dem Brasilianer Ronaldo (15 Tore) WM-Rekordtorschütze werden.
Samba – Der berühmte brasilianische Tanz wird wohl auch während der WM von vielen Einheimischen ausgeführt werden. Auch die brasilianischen Spieler hoffen auf ein Spektakel, um nach Siegen gemeinsam mit den Fans die Hüften kreisen zu lassen.
Torlinientechnologie – Im DFB-Pokalfinale noch schmerzlich vermisst, wird in Brasilien erstmals bei einer Fußball-WM die Torlinientechnologie zum Einsatz kommen. Überquert der Ball die Linie, nehmen sieben Kameras der Technik GoalControl-4-D dies auf und senden ein Signal auf die Uhr des Schiedsrichters.
Unruhen – Fast mehr Medienpräsenz als der Sport haben zurzeit die Unruhen im WM-Gastgeberland. Vor allem die riesigen Ausgaben sowie Korruption und die Verletzung der Menschenrechte prägen die Stimmungslage in Brasilien vor dem Großereignis.
Vierter Stern – 54, 74, 90…2014? Wird es dem DFB-Team gelingen, nach dem „Wunder von Bern“, dem Erfolg im eigenen Land sowie der „Nacht von Rom“ ein viertes Mal Weltmeister zu werden? 5vier.de-Redakteure werden Euch in den nächsten Tagen erläutern, warum ja und warum nein.
Weiße Hose – Erstmals bei einer WM werden die DFB-Kicker nicht mehr in einer schwarzen Hose unter dem weißen Trikot auflaufen. Die Macher von Adidas möchten damit die Leichtigkeit gepaart mit der Eleganz der deutschen Elf unterstreichen.
Xavi und Xabi Alonso – Der eine 34, der andere 32. Xavi bei Barcelona, Xabi Alonso bei Real Madrid. Beide sollen zusammen das Mittelfeld des Titelverteidigers aus Spanien ankurbeln und dabei Streitigkeiten aus ihren rivalisierenden Vereinen Real Madrid und FC Barcelona zuhause lassen.
Youngster – Auf den letzten Drücker hat es der von Jürgen Klopp zum Außenverteidiger umgeschulte Erik Durm vom BVB in Jogis Kader geschafft. Der 22-jährige feierte gegen Kamerun sein Länderspieldebüt. Jüngster DFB-Kicker in Brasilien ist Freiburgs 20 Jahre alter Innenverteidiger Matthias Ginter.
Zwölfter Mann – Wie auch bei den Turnieren zuvor werden die Fans in Deutschland der Nationalmannschaft die Daumen drücken. Der „Zwölfte Mann“ steht hinter Jogis Jungs und wird entsprechend feiern. Wie Ihr die perfekte WM-Party feiert und Euch weltmeisterlich kleidet, verraten wir Euch im 5vier-Countdown.
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