Von Benedikt Rupp
Zwei Tage nach dem Bekanntwerden des Rücktritts von Trainer Jens Kiefer und seinem Wechsel zum Ligakonkurrenten FC Homburg musste Eintracht Trier ausgerechnet beim neuen Kiefer-Klub antreten. Der SVE, der von den beiden Interimstrainern Rudi Thömmes und Daniel Lingfeld gecoacht wurde, erlitt nach zuletzt zwei Siegen in Folge eine 0:2-Niederlage. Sylvano Comvalius traf nur die Latte und vergab somit die größte Chance für die Eintracht. Antonio Bellanave und André Kilian erzielten die Treffer für die Gastgeber.
Niederlage in Homburg: Im ersten Spiel nach Jens Kiefer hat die Eintracht eine 0:2-Niederlage beim saarländischen FC Homburg hinnehmen müssen. Der Holländer Sylvano Comvalius hatte die Führung für die Blau-Schwarz-Weißen auf dem Fuß, scheiterte aber an der Unterkante der Latte. Kurz vor der Pause gingen die Platzherren mit 1:0 in Front. Nachdem die Homburger auf 2:0 erhöhten, war das Spiel entschieden. Im Vorfeld bot die Partie einigen Zündstoff. So wechselte der ehemalige Trainer des SVE, Jens Kiefer, vor nur zwei Tagen zum heutigen Gegner. Allerdings saß der gebürtige Sankt Ingberter noch nicht auf der Bank des FCH, sondern kümmert sich bis zum Saisonende ausschließlich abseits des Platzes um die Kaderplanung.
Abelski wieder dabei – Bender hinten rechts
Im Vergleich zum Heimspiel in der vergangenen Woche gegen Kickers Offenbach stellte das Interimsgespann Rudi Thömmes/Daniel Lingfeld das Eintracht-Team auf zwei Positionen um. Alon Abelski, der sich beim Aufwärmen vor der Partie gegen die Hessen eine kleine Blessur zuzog, war wieder genesen und stand für Christoph Anton in der Startformation. Der 22-jährige Anton klagte über Probleme im Leistenbereich. Der Deutsch-Japaner Ken Asaeda durfte für Fabian Zittlau auflaufen – sein zweites Spiel von Beginn an seit seiner Verpflichtung in der Winterpause. Zittlau wurde aufgrund seiner langen Verletzungspause geschont. Sowohl Anton als auch Zittlau standen nicht im Kader.
Lars Bender, der in der letzten Begegnung noch im offensiven Mittelfeld agierte, lief in Homburg als Rechtsverteidiger auf. Kapitän Fou Brighache rückte dafür auf die linke Abwehrseite.
Der Trainer des FC Homburg, Robert Jung, musste sogar vier Änderungen vornehmen. Für Kadir Yalcin stand Edin Sancaktar im Kasten der Saarländer. Christian Beisel und Andreas Gaebler spielten für Nino Lacagnina und Emil Noll von Beginn an. Zudem musste der FCH auf seinen Top-Torjäger Pascal Reinhardt (11 Tore) verzichten. Er wurde durch Lutz Radojewski ersetzt. Außerdem stand mit Mario Klinger ein ehemaliger Trierer in der Startelf des FCH.
Comvalius trifft die Latte – Homburg das Tor
Die Partie vor der überschaubaren Kulisse von 743 Zuschauern spielte sich von Beginn an überwiegend im Mittelfeld ab. Die Eintracht hatte aber in der ersten Hälfte insgesamt mehr vom Spiel und kam auch zu der ersten Torannäherung. In der 13. Minute schickte Spielmacher Abelski auf der rechten Seite Ken Asaeda, dessen Flanke Comvalius aus elf Metern aber nur in die Arme des FCH-Keepers Sancaktar beförderte.
Acht Minuten später wurde es dann zum ersten Mal richtig gefährlich. Matthias Cuntz und Abelski arbeiteten sich mit schönem Direktspiel in Richtung des gegnerischen Gehäuses. Schließlich drang der wuselige Techniker Abelski in den Strafraum der Homburger ein und bediente wiederum den schlaksigen Comvalius, der mit einem schönen Heber allerdings nur die Unterkante der Latte traf.
Im folgenden Verlauf der ersten Hälfte schienen die Moselstädter die Begegnung weiter im Griff zu haben. Sie hielten die Offensivkräfte der Homburger immer wieder geschickt vom eigenen Gehäuse fern, ohne aber selbst große Torgefahr zu entwickeln. Zwei Distanzschüsse von Steven Kröner, die weit am Tor der Gastgeber vorbeiflogen, waren die einzigen Angriffsaktionen der Trierer bis zum Halbzeitpfiff. Obwohl der SVE weitgehend sicher und kompakt in der Defensive stand, mussten die Moselstädter sieben Minuten vor der Pause einen bitteren Nackenschlag einstecken.
Die Hausherren aus Homburg kamen das erste Mal gefährlich vor das Tor von Chris Keilmann und prompt klingelte es – und das nach einem Konter im eigenen Stadion. Die Eintracht hatte einen Freistoß nicht hoch genug in den Strafraum befördern können. Die Defensive des FCH klärte das Leder geschickt aus der Gefahrenzone, Claudio Bellanave schnappte sich die Kugel, lief am herausstürmenden SVE-Schlussmann Keilmann vorbei und schob ins leere Tor zur 1:0-Führung für die Saarländer ein.
Sonntagsschuss besiegelt Eintracht-Pleite
Zunächst gingen beide Mannschaften unverändert in die zweite Hälfte. Doch nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff wurden die beiden Interimstrainer der Eintracht, Thömmes und Lingfeld, zu einem Wechsel gezwungen. Matze Cuntz konnte wegen Kniebeschwerden nicht mehr weitermachen. Für ihn kam der 21-jährige Christopher Spang in die Partie.
Die zweiten 45 Minuten begannen zerfahren. Beide Teams leisteten sich einige Fehlpässe, sodass nennenswerte Chancen erstmal ausblieben. Bis zur 60. Minute erarbeiteten sich die Blau-Schwarz-Weißen fünf Ecken (Homburg nur eine). Jedoch konnten die Moselstädter die Standardsituationen nicht in Zählbares ummünzen.
In einer Phase, in der es sowohl Homburg als auch Trier an gelungenen Aktionen mangelte, erhöhten die Hausherren aus heiterem Himmel auf 2:0. Auf dem rechten Flügel kam FCH-Spielführer André Kilian an das Spielgerät. Seine Mitspieler machten ihm den Weg zum Tor geschickt frei, Kilian nahm Maß und feuerte das Leder aus gut 20 Metern ins linke obere Toreck – ein fulminanter Sonntagsschuss, der für Eintrachts Keeper Keilmann unhaltbar war.
Nach dem zweiten Gegentreffer für die Moselstädter war die Begegnung gelaufen. Ein Aufbäumen der SVE-Jungs war bis zum Schlusspfiff nicht mehr zu spüren. Stattdessen hätten die Gastgeber noch einen nachlegen können. Dennis Gerlinger schoss die Kugel relativ unbedrängt aber weit über das Eintracht-Gehäuse. Schließlich musste die Elf mit der Porta Nigra auf der Brust in ihrem letzten Auswärtsspiel der Saison eine verdiente Niederlage hinnehmen.
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Statistik
FC Homburg – Eintracht Trier 2:0 (1:0)
FC Homburg: Sancaktar – Lacagnina, Noll, Hajri, Baier (29. Keseroglu) – Radojewski, Kilian – Pinna (78. Mbele Mombo), Bellanave – Timpone (60. Gerlinger), Klinger
Eintracht Trier: Keilmann – Bender, Buchner, Hollmann, Brighache – Cuntz (52. Spang), Kröner – Asaeda (78. Kuduzovic), Abelski – Quotschalla, Comvalius
Tore: 1:0 Bellanave (38.), 2:0 Kilian (65.)
Schiedsrichter: Philipp Schmitt
Zuschauer: 743
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