Der FSV Salmrohr hat seine Mini-Krise rechtzeitig zum Spitzenspiel der Oberliga beendet und siegte am Ende verdient gegen den SC Hauenstein. Dabei bringt ein Tor in der 71. Minute den FSV auf die Siegerstraße, welches im Nachhinein noch für Gesprächsstoff sorgen sollte.
Das Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten aus Salmrohr und dem punktgleichen Verfolger aus Hauenstein begann mit einem verhaltenen Abtasten. Salmrohr versuchte es zunächst mit langen Bällen in die Spitze, die jedoch zu Beginn keinen Abnehmer fanden. Aus dem ersten Fehler der Partie resultierte prompt das erste Tor. Nach einem Salmrohrer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung bekam Hauensteins Spieler Florian Cordier das Leder in den Fuß, drehte sich elegant um seinen Gegenspieler und vollstreckte zur 1:0-Führung für die Gäste (11. Spielminute). Doch postwendend fiel der Salmrohrer Ausgleich. Über die rechte Seite gelangte der Ball in den Rücken der Abwehr, dort stand Pascal Meschak goldrichtig und zirkelte den Ball gegen die Laufrichtung des Torwarts in das rechte obere Eck. In den Folgeminuten ergaben sich Torchancen auf beiden Seiten, erst rettet Hauensteins Keeper Raphael Marhoefer gegen Bidon, dann ist sein Gegenüber Sebastian Grub rechtzeitig zur Stelle und lenkt einen Schuss des Torschützen Cordier über die Latte. In den ersten 25 Minuten erwies sich die Salmrohrer Abwehr alles andere als sattelfest bot dem Gegner durch eigene Fehler gute Möglichkeiten.
Aluminium für Hauenstein- Glück für Salmrohr
Schrecksekunde für den FSV in der 29. Minute, als Hauensteins Max Knorn im Mittelfeld zu viel Platz hatte und das Leder aus gut und gerne 30 Metern an den Querbalken drosch, Torwart Grub blieb da nur die Rolle des überraschten Zuschauers. Kurz vor der Pause erneut nur Aluminium aus Sicht der Gäste. Am zweiten Pfosten kam Hauensteins Kapitän Paul frei zum Kopfball, der Winkel war jedoch zu spitz und so klatschte der Ball nur an den Außenpfosten. Halbzeit eins bot eine unterhaltsame und ansehnliche Partie mit Chancen auf beiden Seiten, nach der Hauensteiner Führung folgte nur eine Minute später der Ausgleich des FSV.
Tor nach Einwurf
Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit waren überwiegend durch Zweikämpfe und Fouls geprägt, immer wieder kam es zu Spielunterbrechungen. Der Auftakt in eine turbulente Schlussphase gehörte der Heimmannschaft aus Salmrohr. In der 69. Minute brachte Julian Bidon einen Freistoß auf das Tor der Gäste, der Ball entwickelte sich zur Bogenlampe und rauschte erst im letzten Moment knapp über Gehäuse von Gästekeeper Marhoefer. In der 71. Minute die spielentscheidende Szene. Nach einem langen Einwurf von Matondo Makiadi stand Julian Bidon völlig allein vor dem Tor und überwand den Schlussmann mit einem sehenswerten Lupfer zum 2:1 für die Salmrohrer. Gästetrainer Sascha Hildmann nach dem Rückstand fassungslos:“Nach einem Einwurf auf Abseits zu spekulieren, so etwas habe ich noch nicht erlebt, das Tor war natürlich ein absolutes Geschenk und bringt uns aus der Bahn.“ In der Tat wirkten die Gäste nach dem Rückstand geschockt. Salmrohr wusste die Situation zu nutzen und erhöhte nur drei Minuten später auf 3:1. Ein Pass in die Tiefe hebelte die komplette Viererkette aus, Dominik Kinscher war auf und davon, umkurvte Gästekeeper Marhoefer und schob das Leder locker ein. Mit der Führung im Rücken agierte der FSV mit deutlich mehr Selbstbewusstsein und bestimmte fortan das Geschehen. Strittige Szene in der 76. Minute, als Hauensteins Torwart FSV Spieler Dominik Kinscher außerhalb des Sechzehners zu Fall brachte. Der Schiedsrichter beließ es bei einer gelben Karte. Mit dem Schlusspfiff erhöhte der eingewechselte Sebastian Schäfer nach einem weiteren Konter auf 4:1 und sorgte endgültig für großen Jubel auf der Seite des FSV Salmrohr.
„Super, super zufrieden!“
FSV Trainer Uwe Schüller war die Erleichterung nach dem 4:1-Sieg sichtlich anzumerken:“Kompliment an die Mannschaft, die sich heute absolut den Respekt verdient hat. Wir haben zur Zeit eine schwierige personelle Situation, heute waren nur zwölf einsatzfähige Oberligaspieler im Kader, da entscheiden Kleinigkeiten über den Ausgang des Spiels. Das Ergebnis ist mit Sicherheit um das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen, der SC Hauenstein hatte mehr Ballbesitz, dafür haben wir unsere Konterchancen gut genutzt.“ Gästetrainer Hildmann haderte nicht nur mit dem zweiten Salmrohrer Treffer, sondern auch der Gesamtsituation, in der sich seine Mannschaft momentan befindet:“Unsere Lage ist zur Zeit nicht einfach, wir kassieren Eigentore, verschießen Elfmeter und fangen uns heute so einen Gegentreffer. Wir müssen versuchen in den nächsten Wochen aus dieser Lage heraus zu kommen.“ Zum Abschluss wünschte er dem FSV, dass die drohende Insolvenz noch abgewendet werden kann, schließlich solle der sportliche Aspekt am Ende über den Ausgang der Liga entscheiden.
Der FSV verkündete im Anschluss an das Heimspiel, dass die Unterlagen für die Regionalliga fristgerecht eingereicht wurden, eine Überprüfung aber erst in den kommenden Wochen stattfinden werde.
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Statistik
FSV Salmrohr: Grub, Adrian, Meschak, Kinscher, Mertinitz (88. Braun), Makiadi( 72. Sebastian Schäfer), Lars Schäfer, Petersch, Zwick, Bidon, Schraps
Tore: 0:1 Florian Cordier (11.) , 1:1 Pascal Meschak (12.) , 2:1 Julian Bidon (71.) , 3:1 Dominik Kinscher (74.) , 4:1 Sebastian Schäfer (90.)
Schiedsrichter: Timo Klein (Schmidt/Quirin)
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UPDATE Sonntag, 13. April:
Dem SV Mehring ist dieses Wochenende der erste Auswärtssieg der Saison geglückt. Das Team von Trainer Frank Meeth siegte beim Tabellenschlusslicht Saarbrücken II mit 1:0. Das Tor des Tages erzielte Ahmed Boussi in der vierten Spielminute.
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