Wird es das vorerst letzte Spiel in der ersten Liga? Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen reisen am Samstag (18 Uhr) zum Saisonfinale nach Leverkusen, gehen dort nur als Außenseiter in die Partie und müssen auf ein kleines „Handballwunder“ hoffen, um durch eine Hintertür vielleicht doch noch erstklassig zu blieben. Einen Sieg vorausgesetzt und einer gleichzeitigen Niederlage von Göppingen (in Buxtehude) hätten Entscheidungsspiele zur Folge.
Trier. Abschied oder Entscheidungsspiele: Die Konstellation für die Miezen vor dem Saisonfinale am Samstag bei Bayer Leverkusen (18 Uhr) ist klar definiert. Gewinnt die Mannschaft von Trainerin Cristina Cabeza beim Tabellensechsten und verliert Göppingen zeitgleich in Buxtehude, haben beide Teams 12 Punkte auf dem Konto. Da Göppingen die gewonnenen zwei Zähler gegen Blomberg aber am grünen Tisch verloren hat, ist das Torverhältnis bei Punktgleichheit hinfällig. Entscheidungsspiele über den Verbleib in Liga eins würden anschließend stattfinden.
Wann, wie und wo eventuelle Entscheidungspartien ausgetragen würden, ist derzeit offen. Im Lager der Miezen ist das aber auch kein Thema: „Natürlich kennen wir die Konstellation, aber darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es soweit ist. Denn wir müssen erst mal in Leverkusen gewinnen, damit es soweit kommt“, so Cabeza. Und diese Aufgabe dürfte alles andere als leicht sein, denn die „Elfen“ sind trotz vieler verletzungsbedingter Ausfälle derzeit in einer bestechenden Form.
Kantersiege gegen Celle (31:17) und Bad Wildungen (39:26) zeigen, dass „Leverkusens Kindergarten“ die Ausfälle von Anne Jochin, Ex-Mieze Natalie Adeberg (beide Kreuzbandriss) sowie Ruta Latakaite-Willig gut weggesteckt hat. In Bad Wildungen fehlte zudem Nationalspielerin Kim Naidzinavicius, Dreh-und Angelpunkt im Spiel der Mannschaft von Renate Wolf. Auch gegen die Miezen wollen sich die Gastgeberinnen im letzten Heimspiel keine Blöße geben.
Die Moselanerinnen dagegen müssen gewinnen, um im 15. Jahr der Bundesligazugehörigkeit doch noch erstklassig zu bleiben. Eine Herkulesaufgabe, der man sich stellen will: „Leverkusen hat eine sehr gute Form, aber die kleine Chance die wir haben, wollen wir nutzen“, sagt Cabeza und ist überzeugt, dass ihr Team an das Wunder glaubt: „Wir haben 2015 das Maximale aus unsere Möglichkeiten gemacht, haben auch in schwierigen Phasen weitergemacht, den Kopf oben gehalten. Dafür gebührt dieser Mannschaft Respekt. Und all das werden wir versuchen am Samstag nochmal abzurufen. Ob es dann reicht, werden wir nach Spielende wissen.“ Klingt ein wenig nach Abschied, aber in dieser verrückten Spielzeit scheint auch ein Finale furioso mit Entscheidungsspielen möglich.
Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider, Linsey Houben, Andrea Czanik, Mégane Vallet, Judith Derbach, Jana Kordel, Maxime Struijs, Franziska Garcia
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah
Info: Bayer Leverkusen – Miezen (Samstag, 18 Uhr, Smidt-Arena, Leverkusen)
Von Franzi Garcia
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