Von Lukas Zimmer
Lange hielten sich die Gerüchte. Am Montag wurde dann alles unter Dach und Fach gebracht. Wenn am Freitag, 27. Juni, der neue Eintracht-Coach Peter Rubeck zum Trainingsauftakt ruft, wird auch Neuzugang Ajdin Zeric dabei sein. Der 26-Jährige in Bosnien und Herzegowina geborene zentrale Mittelfeldspieler unterschrieb einen bis zum 30. Juni 2015 laufenden Vertrag in der ältesten Stadt Deutschlands. 5vier.de sprach mit SVE-Neuzugang Ajdin Zeric.
„Trier habe ich immer als eine der besten Mannschaften in der Liga gesehen. Es war immer unangenehm und man hat immer ungern gegen Trier gespielt. Ich glaube auch, dass ich nie in Trier gewonnen habe“, äußert sich Neuzugang Ajdin Zeric voll des Lobes über seinen neuen Arbeitgeber, „ich hoffe, dass es dieses Jahr auch so bleibt, dass Trier zu Hause und auswärts so viele Spiele wie möglich gewinnt.“
Regionalligaerfahrener „Sechser“
Der im heutigen Bosnien und Herzegowina geborene Zeric wird in der kommenden Spielzeit im zentralen defensiven Mittelfeld der Eintracht auflaufen. „Das System ist ein bisschen anders als beim vorherigen Verein, aber wir haben genug Zeit, um uns daran zu gewöhnen und uns einzuspielen“, sagte Zeric über die Umstellung auf das 4-4-2-System. Mit einer Körpergröße von 1,87 m sticht der in Kusel wohnhafte Neuzugang des SVE natürlich durch seine Physis heraus. So verwundert es nicht, dass Ajdin Zeric seine Stärken „im Spielaufbau, im Kopfballspiel, defensiv wie offensiv, und den Standards“ sieht, auch wenn er „eigentlich ungern über sich selbst redet.“ Zeric begründet seinen Wechsel nach Trier damit, dass er „mit dem Trainer ziemlich gute Gespräche geführt und gemerkt hat, dass er auf mich setzt, mich unbedingt haben will. Das war ausschlaggebend.“ In der vergangenen Saison absolvierte Zeric 30 Partien für Waldhof Mannheim in der Regionalliga Südwest und erzielte dabei zwei Tore.
Zwölfmal durfte Ajdin Zeric für die U18-Auswahl seines Heimatlandes auflaufen. „Zu der Zeit habe ich noch in Bosnien gelebt. Ich war in Deutschland, weil bei uns in Bosnien Bürgerkrieg war. Im Jahr 2000 musste ich dann wieder zurück, weil wir ausgewiesen wurden, da es hieß, dass es in Bosnien nicht mehr gefährlich ist und dass man dort wieder leben kann. Fünf Jahre habe ich dann in Bosnien gelebt. In dieser Zeit hatte ich dann auch die Ehre, für die U18-Nationalmannschaft zu spielen“, beschreibt Ajdin Zeric seine Erfahrungen als Juniorennationalspieler Bosnien und Herzegowinas, „später als ich dann wieder nach Deutschland gekommen bin im Jahr 2005, war es dann schwieriger, weil der Verband nicht so viel Geld ausgibt, Spieler aus Deutschland oder anderen Ländern für Junioren-Länderspiele einfliegen zu lassen.“ Im Jahr 2005 kam Zeric dann alleine nach Deutschland zurück und kickte fortan für den 1. FC Kaiserslautern in der A-Junioren-Bundesliga und in der zweiten Mannschaft.
„Freue mich auf die Rolle, die Jungen mitziehen zu können“
Der 26-Jährige hat auf den Stationen in Kaiserslautern, Idar-Oberstein, Elversberg, Pirmasens und Mannheim bereits einiges an Erfahrung in Ober- und Regionalliga sammeln können. „Soweit ich weiß, haben die jungen Spieler immer gut von mir geredet, weil ich versuche, sie aufzubauen und ihnen zu helfen. Mit meinen 26 Jahren sehe ich mich jetzt nicht als ganz alten Hasen. Aber ich freue mich auf jeden Fall auf die Rolle, die Jungen mitziehen zu können und das Beste aus ihnen herauszuholen“, beschreibt Ajdin Zeric seine Rolle bei den Blau-Schwarz-Weißen.
Hoch motiviert fiebert der gebürtige Bosnier, der circa 80 Kilometer nach Trier pendeln wird, dem offiziellen Trainingsauftakt am Freitag entgegen: „Ich habe mich ausgeruht, aber ich denke, jetzt ist auch mal gut. Als Fußballer freut man sich natürlich, wieder gegen den Ball zu treten. So geht es mir auch. Ich freue mich riesig, die neue Herausforderung anzugehen, die neuen Spieler und den Trainer noch besser kennenzulernen. Da ist die Vorfreude auf jeden Fall groß.“
Neue Gesichter und ein alter Bekannter
Persönlich wünscht sich der zweikampfstarke Mittelfeldakteur, „gesund und fit zu bleiben und so viele Spiele wie möglich zu machen“. Zurückhaltend gibt sich Zeric, konkrete Ziele für die neue Saison zu definieren, da er seine Mitspieler erst einmal genauer kennenlernen möchte, um dann zu sehen, welches Ziel man sich für die neue Saison vornimmt. Auf einen alten Bekannten wird Zeric jedoch beim Trainingsauftakt auf dem Gelände des Trierer Moselstadions treffen. In der Hinrunde der vergangenen Saison spielte der Bosnier mit Erich Sautner zusammen bei Waldhof Mannheim. „Wir haben schon ein paar Mal geschrieben. Erich hat ja vor mir unterschrieben und hat mich dann gefragt, als er gehört hat, dass ich vielleicht auch nach Trier komme, ob das stimmt. Wir freuen uns, uns beim Trainingsauftakt wieder zu sehen“, gibt Ajdin Zeric zu Protokoll.
Mit der Verpflichtung von Ajdin Zeric hat Eintracht Trier wenige Tage vor dem offiziellen Trainingsauftakt bereits 19 Spieler unter Vertrag genommen.
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