Trier zeigte sich über weite Strecken der Partie stark verbessert, reboundete stärker als zuletzt, musste sich aber aufgrund haarsträubender Ballverluste und eines glänzend aufgelegten Steve Wachalski am Ende aber mit 71:88(36:48) geschlagen geben. Wachalski, der 26 Punkte erzielte und acht Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie traf, entschied das Spiel im Alleingang. Trier leistete sich zudem 21 Ballverluste – zu viele, wenn man auswärts eine Chance haben will.
Bonn. Nicht Adin Vrabac oder Laurynas Samenas mussten zuschauen, sondern Jermaine Bucknor setzte wegen einer Magen-Darm-Erkrankung aus. Trier startete mit Jermaine Anderson, Mathis Mönninghoff, Adin Vrabac, Stefan Schmidt und Vitalis Chikoko in die Partie.
Die Moselstädter versuchten es von Beginn an mit einer Zonen-Verteidigung, nachdem Bonn am vergangenen Wochenende Probleme aus der Distanz hatte. Schnell setzten sich die Gäste aus der ältesten Stadt Deutschlands ab, lagen mit 6:0 in der Fremde in Front. Erst nach mehr als 2,5 Minuten gelang den Bonnern der erste Punkt: Dirk Mädrich traf von der Linie. Innerhalb von 30 Sekunden gelang es den Bonnern nun, den Rückstand aufzuholen (6:7). Es entwickelte sich ein munteres Spiel mit hohen Quoten. Vor allem die Trierer trafen hochprozentig von Außen und konnten ihre Führung wieder ausbauen. Die Telekom Baskets leisteten sich einige Ballverluste gegen die Trierer Zone, nach einem Vier-Punkte-Spiel von Ricky Harris und einem weiteren Dreier von Laurynas Samenas lag man mit neun Punkten in Führung (25:16). Wachalski beendete das Viertel standesgemäß mit einem Dreier und die Moselstädter gingen auswärts mit einem 25:19 in die Viertelpause.
Der Spielfluss ging im zweiten Viertel verloren, Trier versuchte zu viel mit Einzelaktionen zu erzwingen. Vor allem Marko Lukovic traf einige fragwürdige Entscheidungen, die den Bonnern in die Karten spielten. Mädrich verkürzte zum 29:27 – Auszeit Henrik Rödl. Die Besprechung zeigte keinerlei Wirkung und Bonn übernahm endgültig das Kommando. Harris versuchte es allein, Caloiaro traf per Dreier: 29:30. Wenig später wollte Rödl beim Stand von 29:35 erneut entgegenwirken, aber hier hatte jetzt ganz klar Bonn die Oberhand. Die Trierer leisteten sich einige haarsträubende Ballverluste, Bonn suchte und fand Mädrich, der jetzt zum Fixpunkt der Offensive des Heimteams wurde. Als Veikalas dann auch noch mit der Pausensirene traf und einen Bonusfreiwurf zugesprochen bekam, ging es mit 36:48 in die Kabine. Ein Viertel zum Vergessen.
Adin Vrabac, hier im Spiel gegen Bayreuth, zeigte sich stark verbessert, muss aber noch seine Ballverluste in den Griff bekommen. Foto: Lisa Löwe[/caption]Adin Vrabac, hier im Spiel gegen Bayreuth, zeigte sich stark verbessert, muss aber noch seine Ballverluste in den Griff bekommen. Foto: Helmut Thewalt[/caption]Im Gegensatz zu den letzten Auswärtsauftritten kam Trier jedoch bissig aus der Kabine. Laurynas Samenas zeigte seine stärkste Leistung in dieser Saison und war mit neun Punkten im dritten Viertel maßgeblich an einer tollen Aufholjagd beteiligt.Plötzlich lag man nur noch 57:59 in Rückstand. Da Vitalis Chikoko mit vier Fouls vorbelastet war, bekam Dennis Kramer viel Spielzeit. Defensiv machte der Center einen guten Job, leistete sich aber gleich zwei haarsträubende Ballverluste nach erfolgreichem Rebound. So konnte Bonn den Vorsprung bis Ende des Viertels doch noch einmal auf fünf Punkte hochschrauben (59:64). Für Trier war nach starken zehn Minuten aber wieder alles drin.Steve Wachalski, der schon im dritten Viertel zwei wichtige Würfe mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr für die ehemaligen Hauptstädter verwandelte und einen Führungswechsel verhinderte, wurde immer mehr zum Albtraum der TBB Trier. Drei Dreier aus der Ecke brachten Bonn mit 10 Punkten in Front, während sich die Moselstädter einen Ballverlust nach dem anderen leisteten. Hier trat Adin Vrabac negativ in Erscheinung, der immer wieder in der Vorwärtsbewegung den Ball leichtfertig herschenkte und den Gastgebern Fastbreaks ermöglichte. Es trübte das Bild einer ansonsten guten Leistung des 20-Jährigen. Am Ende verloren die Schützlinge von Henrik Rödl komplett den Faden, verloren noch deutlich mit 71:88. Maßgeblich daran beteiligt: Wachalski, der noch drei weitere Dreier im Korb der Moselstädter einnetzte. Der Scharfschütze wurde an seiner Lieblingsposition allerdings auch sträflich alleine gelassen. Trotz des deutlichen Ergebnisses war es eine klare Leistungssteigerung gegenüber den letzten Auswärtsauftritten – darauf muss Rödl nun aufbauen.
Stimmen zum Spiel
Henrik Rödl:„Das Ergebnis ist nicht ganz indikativ für das Spiel, welches Bonn dennoch vollkommen zurecht gewonnen hat. Ich mag die Mannschaft der Telekom Baskets, die toll zusammengestellt ist und der schön zuzusehen ist. Wir konnten in der zweiten Hälfte den Druck, der uns bis auf zwei Punkte herangebracht hat, nicht aufrecht erhalten und mussten deswegen am Ende abreißen lassen.“
Mathias Fischer (Headcoach Telekom Baskets Bonn:„Die Partie war über weite Strecken offen, auch wenn wir zwischenzeitlich zweistellig geführt haben. Trier hat sich nie aufgegeben und in der zweiten Hälfte tatsächlich noch fast die Wende geschafft – das zeugt vom Charakter dieser Mannschaft. Wir haben viel durchrotiert, den Ball viel nach innen gebracht und daraus für das Team kreiert. Es war enorm wichtig, dass alle dabei geholfen haben die heiße Hand Steve Wachalskis zu finden. Denn diese haben wir gebraucht, um heute den Sieg nach Hause zu bringen.“
[statistik]
Statistik
Zuschauer: 5330
Zwischenstände: 19:25 | 48:36 | 74:69 | 88:71
Telekom Baskets Bonn: McConnell (2), Veikalas (14), Mädrich (9), Klimavicius(12), Koch(2), Mangold (3), Wachalski (26), Caloiaro (10), Brooks(7), Lawrence (3)
TBB Trier: Harris (10), Chikoko (8), Anderson (12), Samenas (17), Mönninghoff (2), Lukovic(0), Canty (3), Schmidt(4), Vrabac (13), Kramer (0)
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