Nicht nur die Universität Trier, sondern auch die Fachhochschule hat einige außergewöhnliche Studiengänge zu bieten. 5vier gibt Einblick in den Ingenieursstudiengang Bio, Umwelt und Prozessverfahrenstechnik an der FH Trier-Birkenfeld.
Was ist Bio, Umwelt und Prozessverfahrentechnik überhaupt ?
Diese Frage stellt man sich bei dem etwas umständlichen Namen natürlich als erstes, aber sie ist relativ leicht zu beantworten. Bei dem Studiengang handelt es sich um eine Ingenieursstudiengang, der sich stark an Biotechnologie und Chemie orientiert und damit Umweltfragen und Naturprobleme lösen möchte. Da heißt die Studenten lernen Verfahrenstechniken, die sich auf viele Felder der chemischen und produzierenden Industrie anwenden lassen. So gilt der Gedanke der Nachhaltigkeit als Leitziel des Studiengangs und die Techniken lassen sich später im Berufsleben zum Beispiel bei der Werkstoffrückführung, Lebensmittelverarbeitung oder Pharmazie anwenden. Im Laufe des Studiums wird einer der drei Punkte (Bio, Umwelt, Prozess) als Schwerpunkt gewählt und vertieft.
Bio, Umwelt und Prozessverfahrenstechnik ist ein relativ junger Studiengang, der aber eine Zukunftsperspektive bietet und wirklich wichtige Spezialisten für nachhaltigen Ressourcenverbrauch hervorbringt. Allgemein sind Absolventen von Ingenieurstudiengängen auf dem Arbeitsmarkt zu Zeit sehr gefragt und so macht sich auch die Studentin Ida Jenner keine großen Sorgen über ihre Arbeitsmarktchancen.
Ida studiert das Fach bereits im 3. Semester am Umweltcampus in Birkenfeld und ist sich sicher, die richtige Wahl für sich getroffen zu haben. „Ich habe nach einem Studiengang gesucht, der meine mathematische Begabung fördert aber den Aspekt auch mit andern Sachverhalten verbindet. Da ich mich außerdem für unsere Umwelt und Chemie interessiere, habe ich mich für Verfahrenstechnik entschieden.“ Dabei gab es auf den Studiengang an der FH Trier- Birkenfeld keine besonderen Beschränkungen. Nur im Studienverlauf müssen zwölf Wochen Praktikum absolviert werden, damit zu der theoretischen Arbeit im Hörsaal auch der Arbeitsalltag kennengelernt wird. Darüber hinaus arbeiten die Studenten schon ab dem ersten Semester im Labor und absolvieren dort Übungen.
Wie sieht der Studiumsalltag aus ?
„Zu Beginn müssen wir alle uns natürlich erst mal die Grundlagen aneignen bevor wir wirklich damit arbeiten können. Bisher wird viel theoretisch in der Vorlesung besprochen, aber in unserem Curriculum sind viele Praktika vorgesehen. Auch ich, die jetzt das dritte Semester beginnt hat schon ihr zweites Praktikum am Campus gemacht“, sagt die Studentin. „Aber es ist auch viel Lernerei und Arbeit, wie wahrscheinlich in jedem Studiengang.“
Durch die ausgedehnten verfahrenstechnischen Praktika und ein eigenes Fachseminar werden die interdisziplinären Projektarbeiten der Studenten im Labor oder in Kleingruppen unterstützt. Der Stundenplan beinhaltet neben Verfahrenstechnik und Laborübungen auch einige Mathematikkurse und ein wenig Informatik. Die Studenten werden in den ersten Semestern grundausgebildet um dann in höheren Semestern ihren Schwerpunkt zu wählen.
Was sollte man über den Studiengang sonst wissen ?
„Man sollte schon naturwissenschaftlich begabt sein und Mathe und Chemiekenntnisse aus der Oberstufe beherrschen“, beantwortet Ida die Frage nach den geforderten Fähigkeiten. “ Ohne ein gewisses Talent für den Bereich, macht es keinen Sinn es zu studieren.“ Neben der immer wichtigeren Sozialkompetenz werden besonders Einsatz und Freude an der praktischen Arbeit vom Studium eingefordert. Wenn man als Student lieber nur im Hörsaal sitzt und viel Theorie abarbeitet, dann ist man bei Verfahrenstechnik falsch. Der Studiengang bietet allen anderen jedoch vielfältige Wege, ein eigenes Berufsziel zu entdecken und durch die enge Verzahnung von Instituten und Unternehmen wird ein enger Bezug zur Praxis hergestellt.
Der Umweltcampus der FH Außenstelle in Birkenfeld bietet zudem neben den üblichen Studien der Verfahrenstechnik den besonderen Umweltaspekt. „Neben der Nähe zu meiner Heimat hat mich an der FH Birkenfeld besonders der Umweltaspekt interessiert, der so nur an wenigen Instituten angeboten wird“, erklärt die Studentin ihre Entscheidung für das etwas abgelegene Birkenfeld. Besonders der Aspekt der maximalen Ressourcenschonung und einer minimierten Umweltbelastung spielt dabei eine besondere Rolle. So wird ein Großteil des Energiebedarfs des Campus von Anlagen auf dem Gelände selbst erzeugt, einzigartig in ganz Deutschland. Die FH Birkenfeld bietet neben der schönen Natur der Eifel auch eine sehr angenehme, familiäre Campusatmosphäre, da nur etwa 2300 Studenten dort eingeschrieben sind. Zum Vergleich, an der Universität Trier studieren 15.000 Menschen.
Ich glaube aber, dass die Ausstattung genauso gut wie an anderen, größeren Hochschulen ist , vielleicht sogar besser“, sagt Ida zum Schluss unseres Gesprächs. Abschließend lässt sich festhalten, das Bio, Umwelt und Prozessverfahrenstechnik ein in der Zukunft immer wichtiger werdender Studiengang mit einem sehr fortschrittlichen Studiumskonzept ist, das dem Absolventen im Anschluss spannende Berufsfelder bieten kann.
5vier.de bedankt sich bei Ida für das Gespräch und wünscht weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Studium.
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