Nachdem die Kicker des SVE am vergangenen Mittwoch die letzte Hürde Rheinlandpokalfinale souverän übersprungen hatten, stand der Teilnahme der Eintracht am DFB-Pokal nichts mehr im Wege. Die gestrige Auslosung brachte dann Klarheit über den Gegner, der zwischen dem 15. und 18. August ins Trierer Moselstadion reisen wird. Dabei zog Losfee Fernanda Brandao zwar nicht die ganz großen Knaller Bayern München oder Borussia Dortmund, wohl aber einen ambitionierten Bundesligisten: Den SC Freiburg. Im Lager der Moselstädter ist man mit dem Pokalgast dabei sichtlich zufrieden.
„Ich freue mich sehr auf das Spiel. Das wird nochmal ein echtes Highlight meiner Laufbahn“, lautete das Fazit von SVE-Abwehrchef Torge Hollmann zur Auslosung der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal. Zwischen dem 15. und dem 18. August wird der SC Freiburg an der Mosel zu Gast sein, der genaue Spieltermin wird noch bekannt gegeben. Wenn der Sportclub auch nicht der ganz große Kracher ist – auf den SVE wartet ein harter Brocken. 2013 scheiterten die Breisgauer erst im Halbfinale am VFB Stuttgart, in dieser Saison war ebenfalls erst im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen Schluss. „Das ist für uns ein sehr attraktives Los! Wir sind wirklich zufrieden mit dem Gegner. Durch die räumliche Nähe erhoffen wir uns außerdem auch zahlreiche Gästefans“, freute sich Eintrachts Geschäftsführer Jens Schug auf das Südwest-Duell.
Auch wenn die Resultate des Bundesligisten im DFB-Pokal auf den ersten Blick durchaus beeindruckend sind, gibt es auch Grund zur Hoffnung für die Blau-Schwarz-Weißen. In der vergangenen Spielzeit schrammte das Team von Cheftrainer Christian Streich nur knapp am blamablen Erstrunden-Aus vorbei, gegen Regionalligist TSG Neustrelitz gewann man erst nach 120 Minuten knapp mit 2:0. Auch 2012 machten es die Breisgauer bei Victoria Hamburg mit einem knappen 2:1-Erfolg spannend, im Jahr zuvor scheiterte man sogar in der ersten Runde an der SpVgg Unterhaching. Trotzdem warnt Torge Hollmann vor allzu großer Euphorie in der ältesten Stadt Deutschlands: „Der SC Freiburg wird uns, insbesondere mit diesem Trainer, wohl leider nicht den Gefallen tun uns zu unterschätzen. Eine Partie wie gegen Neustrelitz passiert ihnen so wohl nicht mehr – aus unserer Sicht kam der Warnschuss da leider ein Jahr zu früh.“
„Die 90 Minuten müssen erstmal gespielt werden.“
Trotz der wohl realistischen Erwartungen denkt der 32-jährige Routinier gar nicht daran das Spiel schon im Vorfeld herzuschenken: „An einem ganz besonderen Tag geht immer was. Wir haben nicht zuletzt beim Rheinlandpokalfinale gesehen, dass sich der Favorit trotz des Klassenunterschiedes schwer tun kann.“ In der Tat hat das Team von Cheftrainer Peter Rubeck keinen Grund sich zu verstecken. Der Name Eintracht Trier lässt im DFB-Pokal regelmäßig auch die ganz großen Namen zittern. Neben der inzwischen legendären Saison 1997/1998, in der die damals Drittklassigen Moselstädter mit Champions League-Sieger Borussia Dortmund und UEFA-Cup-Champion Schalke 04 gleich die gesamte Europapokalelite eliminerten, folgten auch in der vergangenen Jahren immer wieder sensationelle Erfolge in Deutschlands wichtigstem Pokalwettbewerb.
Letztmalig sorgte der SVE in der Saison 2011/2012 für Furore, als man in der ersten Runde erst den FC St.Pauli ausschaltete und dann nach großem Kampf nur knapp mit 1:2 nach Verlängerung gegen den HSV verlor. Auch im letzten Jahr verkaufte sich das Team mit der Porta Nigra auf der Brust teuer, am Ende musste man sich dem 1.FC Köln nur knapp mit 0:2 geschlagen geben. Dass der Pokal seine ganz eigenen Gesetze hat, weiß natürlich auch Torge Hollmann: „Bei uns muss über die gesamte Spielzeit alles passen. Dazu braucht man dann auch das nötige Glück. Die 90 Minuten müssen erstmal gespielt werden.“ Geschäftsführer Jens Schug glaubt ebenfalls an einen guten Auftritt seines Teams: „Ich bin mir sicher, und dafür steht auch der Name Eintracht Trier, dass wir uns in diesem Spiel wieder gut verkaufen werden.“
Hexenkessel Moselstadion
Damit die Eintracht-Elf, die im August gegen den SC Freiburg auf dem Spielfeld stehen wird, auch wirklich an der Sensation schnuppern kann, benötigt sie die besondere Unterstützung der Anhänger. „Ich hoffe wirklich, dass wir vor einer gebührenden Kulisse spielen. Die Atmosphäre im Pokal ist immer etwas ganz besonderes. Ein Spiel vor mehr als 3000 Zuschauern macht einfach noch mehr Spaß“, formuliert Hollmann, dessen Vertrag kürzlich bis 2016 verlängert wurde, seine Erwartungen an den eigenen Anhang. Ein ausverkauftes Haus, wie es wohl gegen Bayern München oder Borussia Dortmund möglich gewesen wäre, ist allerdings nicht zu erwarten. Dafür verfügt der Name des SC Freiburg insgesamt nicht über ausreichende Strahlkraft. Trotzdem darf man mit einer tollen Kulisse im Moselstadion rechnen, der Anhang des SVE wird wohl für einen echten Hexenkessel sorgen und auch die Freiburger Fans werden ihren Teil zur Festtagsstimmung beitragen.
Knapp zweieinhalb Monate wird es noch dauern, bis es zum großen Showdown für den SVE kommt. Die Vorfreude ist allen Beteiligten jedoch schon jetzt deutlich anzumerken. „Der Pokal ist einfach etwas ganz Besonderes. Wir wissen, dass wir dann gegen ein Team auf einem wahnsinnig hohen Level spielen – da ist man nochmal zusätzlich fokussiert und konzentriert. Das Schöne ist gleichzeitig: Wir sind die totalen Außenseiter, haben keinen Druck. Wir werden alles zeigen und versuchen, unsere Minimalchance zu nutzen!“, versucht Hollmann das Gefühl DFB-Pokal zu beschreiben.
[statistik]
Die 1.Hauptrunde des DFB-Pokals im Überblick
- FC Homburg – Borussia Mönchengladbach
- Chemnitzer FC – FSV Mainz 05
- FSV Optik Rathenow – FC St. Pauli
- Eintracht Trier – SC Freiburg
- BSV SW Rehden – VfR Aalen
- Preußen Münster – Bayern München
- Bremer SV – Eintracht Braunschweig
- Holstein Kiel – 1860 München
- SV Alemannia Waldalgesheim – Bayer Leverkusen
- Dynamo Dresden – Schalke 04
- 1. FC Magdeburg – FC Augsburg
- VfL Bochum – VfB Stuttgart
- MSV Duisburg – 1. FC Nürnberg
- Viktoria Köln – Hertha BSC
- Stuttgarter Kickers – Borussia Dortmund
- FV Illertissen – Werder Bremen
- Sieger Viktoria Berlin/Tasmania Berlin – Eintracht Frankfurt
- RB Leipzig – SC Paderborn
- Sportfreunde Siegen – FSV Frankfurt
- SV Wehen-Wiesbaden – 1. FC Kaiserslautern
- Darmstadt 98 – VfL Wolfsburg
- Kickers Würzburg – Fortuna Düsseldorf
- Carl-Zeiss Jena – Erzgebirge Aue
- USC Paloma Hamburg – 1899 Hoffenheim
- 1. FC Neubrandenburg – Karlsruher SC
- Arminia Bielefeld – SV Sandhausen
- FC Astoria Walldorf – Hannover 96
- 1. FC Heidenheim – Union Berlin
- Kickers Offenbach – FC Ingolstadt
- FT Braunschweig – 1. FC Köln
- Energie Cottbus – Hamburger SV
- SV Waldkirch – SpVgg Greuther Fürth
[/statistik]
Kommentar verfassen