Was bleibt der Trierer Trainerin Daniela Filip anderes übrig als von „Fortschritten“ zu sprechen? Stützt sich eine Mannschaft auf eine Spielerin namens Joline Müller (Foto), die 15 der 29 Tore im Auswärtsspiel gegen den TV Nellingen erlangte? Der letzte Tabellenplatz wiegt schwer, auch auf die Motivation der Spielerinnen.
Trier / Osterfilden. Zwei Mannschaften begegneten sich unweit von Stuttgart, die mit dem Spielende entgegengesetzter nicht sein können: Die Zweitliga-Handballerinnen des TV Nellingen spielten gegen die Trierer Miezen mit 41:29 (21:15) Toren. Zum Ende des 2. Spieltags steht der TV Nellingen auf dem Tabellenplatz 1 und die Trierer Miezen auf dem Tabellenplatz 16 (siehe unten).
Was in der ersten Hälfte des Spiels tatsächlich als „eine Entwicklung“ (Daniela Filip) bezeichnet werden könnte, wurde in der zweiten Hälfte enttäuscht.
„Wir befinden uns in einem Prozess und von daher bitte ich um Geduld“, sagt Trainerin Daniela Filip und ergänzt: „Man darf nicht vergessen, was für eine Mannschaft wir auf dem Feld haben. Dieses Team hat nichts mit dem Team aus der Vorsaison zu tun.“
Bei der Auswertung der 29:41-Niederlage in Nellingen macht Filip vor allem die erste Hälfte Hoffnung, denn dort agierten die Miezen zumindest bis zur 21. Minute auf Augenhöhe, lagen lediglich mit 12:15 im Hintertreffen und machten den Gastgeberinnen das Leben schwer. „Wir waren aggressiv in der Abwehr, haben kämpferisch dagegen gehalten – haben die Trainingsinhalte gut umgesetzt“, sagt Filip.
Da die Moselstädterinnen anschließend aber „ein paar Bälle zu leichtfertig und unüberlegt hergaben“, konnten die Schwaben Hornets ohne größere Probleme bis zur Pause auf 21:15 davonziehen. Und auch die dritte Zeitstrafe sowie rote Karte gegen Linsey Houben nach 25 Minuten bedeutete für die Filip-Sieben nicht nur einen weiteren Rückschlag, sondern auch ein fast aussichtsloses Unterfangen in Halbzeit zwei. Ohne Auswechselmöglichkeit im Rückraum zog Nellingen mit einem 4:0-Lauf auf 25:15 (34.), die Entscheidung in einer nun einseitigen Partie.
Dem Bundesliga-Absteiger war der Kräfteverschleiß der ersten 30 Minuten anzusehen, in der Deckung nicht mehr konsequent und bissig, in der Offensive wenig torgefährlich. Trotz 15 Treffern von Joline Müller – die damit die Hälfte aller Miezen-Tore erzielte – hatte Nellingen wenig Mühe. „Wir kommen schnell an unsere Grenzen, haben wenig Substanz und können nicht mehr zulegen“, so die Erkenntnis der 45 Jahre alten Rumänin. Aber, und das muss man den Moselanerinnen zu Gute halten, sie ließen sich nach dem ersten Zehn-Tore-Rückstand nicht hängen, versuchten das Ergebnis im Rahmen zu halten.
Am Ende ohne Erfolg und doch mit dem Wissen im Vergleich zur Vorwoche „eine Entwicklung gemacht zu haben.“ Wo die Reise hingeht, wird sich am kommenden Samstag zeigen, wenn man zu Gast in Beyeröhde (18.45 Uhr) ist. Einer Mannschaft, mit der die Miezen auf Augenhöhe sein sollten.
2. Handball-Bundesliga – Frauen – Tabelle:
Platz | Team | Spiel | Diff. | Pkt. |
1 | TV Nellingen | 2 | +26 | 4:0 |
2 | Neckarsulmer SU | 2 | +21 | 4:0 |
3 | VL Koblenz / Weibern | 2 | +18 | 4:0 |
4 | TSV Haunstetten | 2 | +9 | 4:0 |
5 | HSG Bensheim / Auersbach | 2 | +6 | 4:0 |
6 | BSV Sachsen Zwickau | 1 | +9 | 2:0 |
7 | HC Rödertal | 2 | +3 | 2:2 |
8 | TV Beyeröhde | 2 | -5 | 2:2 |
9 | SG H2Ku Herrenberg | 2 | -7 | 2:2 |
10 | SG Mainz-Bretzenheim | 1 | -1 | 0:2 |
11 | SV Union Halle-Neustadt | 1 | -8 | 0:2 |
12 | FSG Mainz 05 / Budenheim | 1 | -11 | 0:2 |
13 | SV Werder Bremen | 2 | -4 | 0:4 |
14 | SG 09 Kirchhof | 2 | -14 | 0:4 |
15 | TG Nürtingen | 2 | -16 | 0:4 |
16 | DJK / MJC Trier | 2 | -26 | 0:4 |
Foto: DJK/MJC Trier Sportmanagement e.V.
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