Es gibt einen Autoführerschein, Tauchschein, Angelschein, Flugschein und vieles mehr, aber wer hat schon einmal etwas von einem Hundeführerschein gehört? Sicher die wenigsten. Gerd Thiel, der Gründer des Therapiekonzepts DogTher® (5vier.de berichtete), bot einen solchen auch in diesem Jahr gemeinsam mit dem Kinderschutzdienst und Kinderschutzbund für Kinder an.
Vom 22. bis 26. April konnten sich Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren am Veranstaltungsort „meine Burg – die Lobby für Kinder“ für den großen Hundeführerschein qualifizieren. Die jungen Teilnehmer hatten bereits alle den kleinen Hundeführerschein im vergangenen Jahr absolviert und versuchten sich nun an dem Großen. Gemeinsam mit dem zehnköpfigen DogTher®-Team erfuhren sie in den fünf Tagen mehr über beispielsweise die Anatomie des Hundes, wie man ihn richtig füttert oder medizinisch versorgt. Nach der Theorie ging es für die Kinder an den praktischen Teil. Zusammen mit dem Hund lernten sie, sich im Straßenverkehr und gegenüber anderen Hundehaltern richtig zu verhalten.
„Die Hunde waren genauso aufgeregt wie wir“, sagte eines der Kinder. Hunde haben ein sehr feines Gespür für den Menschen, so übertragen sich Gefühle von Hund und Mensch aufeinander. Die Kinder hatten die Möglichkeit, jeden Tag mit einem anderen Hund zu arbeiten, so lernten sie unterschiedliche Charaktere kennen und mit ihnen zurechtzukommen. Die bunte Gruppe von Kindern, Erwachsenen und Hunden sorgte für Aufsehen. „Passanten sprechen uns auf der Straße an und sind begeistert von dem, was wir tun“, so Thiel.
Die wichtigste Regel neben gegenseitigem Respekt waren Spaß, Lachen und Freude. Zwischen dem Team und den Kindern herrschte ein freundschaftliches Verhältnis. „Einige Kinder kenne ich noch vom letzten Jahr, als sie den kleinen Hundeführerschein absolviert haben, und das Vertrauen war sofort wieder da“, erinnerte sich Thiel. Unterstützt wurde die familiäre Atmosphäre von Inka Desing vom Kinderschutzdienst und Monika Passek vom Vorstand des Kinderschutzbundes.
Neben zahlreichen anderen Projekten helfen sie beim Hundeführerschein mit und verwöhnten die Kinder mit leckerem Essen und spielerischer Betreuung. „Es ist unglaublich, wie verschlossene Kinder plötzlich mutig werden“, so Inka Desing. Man könne beobachten, wie die Kleinen selbstbewusster werden und ihre eigenen Grenzen, als auch die des Hundes kennenlernen. Mit dem Führerschein können sie sich selbst etwas beweisen und werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Was für viele Kinder ganz essenziell ist, da sie aus schwierigen Familienverhältnissen stammen oder schlechte Erfahrungen mit Hunden durchlebt haben. „Aber nicht alle Kinder bringen ein Trauma mit. Wir haben den Hundeführerschein zu einem offenen Projekt gemacht. Jeder, der Lust hat kann teilnehmen“, erzählte Desing.
Spenden helfen, all das zu verwirklichen
Das gesamte Projekt wird allein durch Spenden finanziert. „Ohne die Sponsoren könnte so vieles nicht stattfinden. Wir sind um jede einzelne Spende überaus dankbar“, betonte Monika Passek. Ebenso „meine Burg“, welche allein durch Sponsoren erbaut werden konnte. Das Haus ist für viele Kinder eine wichtige Anlaufstelle. Wie der Name schon sagt, bedeutet es für sie Schutz und hält das Böse fern. Das Kind steht im Fokus und jedes einzelne von ihnen erfährt individuellen Umgang. So ist der Hundeführerschein nur eines von zahlreichen Projekten des Kinderschutzdienstes, der in dem Kinderschutzbund integriert ist.
Am Ende der Woche erhielten die Kinder eine Urkunde zur bestandenen Prüfung und dazu ein passendes T-Shirt. Abschließend waren alle Kinder am letzten Tag auf die DogTher® Naturakademie in Brauneberg zum Toben, Spielen und gemeinsamen Grillen eingeladen. „Am Ende einer solchen Woche ist es schön, zu Hause zu sitzen und zu wissen, alle werden einen Schritt in ihrem Leben weitergekommen sein“, so Thiel. Sechs Tage voller Höhen und Tiefen, die sich am Ende für alle Beteiligten gelohnt haben.
[statistik]Im Herbst wird wieder der kleine Hundeführerschein angeboten. Weitere Informationen zum Hundeführerschein und anderen Projekten gibt es auf der Homepage des Kinderschutzbundes oder DogTher®.[/statistik]
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