Einen Schritt nach vorne hatte Peter Rubeck am Montag ausgemacht, als seine Mannschaft im Moselstadion gegen die TuS Koblenz ein torloses Remis erspielen konnte. Nun soll gegen den Ex-Bundesligisten Waldhof Mannheim der nächste Schritt folgen. Am Sonntag trifft die U19 des SVE im Moselstadion im A-Junioren-DFB-Pokal auf den Nachwuchs des FC St. Pauli.
Trier. Nur ein Sieg trennt die Kontrahenten. Am kommenden Samstag, 27. September, reist der SV Eintracht Trier 05 ins Carl-Benz-Stadion nach Mannheim, um sich mit dem SV Waldhof zu messen. Während Eintracht Trier allerdings schon fünf Niederlagen in neun Spielen verkraften musste, haben die Mannheimer erst zwei Spiele verloren. Auch dies ein Grund, warum Waldhof aktuell den neunten Platz in der Tabelle belegt.
Mannheim spielt unentschieden gegen Hoffenheim
Das jüngste der vier Unentschieden der Quadratestädter resultiert aus dem 1:1-Unentschieden unter der Woche gegen Hoffenheim II. Im Gegensatz zur Eintracht, die sich mit einem torlosen Remis gegen Koblenz begnügen musste, weiß die Mannschaft von Kenan Kocak zumindest, wie der gegnerische Keeper überwunden werden kann. In den bisher neun gespielten Partien konnte die Kocak-Elf doppelt so viele Tore (12) erzielen wie der SVE (6), der auch dank der grassierenden Torflaute aktuell den vierzehnten Tabellenrang belegt. „Das Spiel nach vorne müssen wir verbessern. Gegen Koblenz haben wir zumindest hinten wenig zu gelassen“, analysierte SVE-Trainer Peter Rubeck das Match vom Montag. Um mehr Druck auf des Gegners Tor zu entwickeln, hat der Coach unter der Woche den Spielaufbau gesondert trainieren lassen. „Wir haben Defizite im Aufbau und daran gearbeitet“, sagte auch Erich Sautner, der wie Ajdin Zeric früher für Mannheim gegen den Ball getreten hat.
Zeric und Sautner zurück in der alten Heimat
Für Ajdin Zeric ist die Partie im Carl-Benz-Stadion (Samstag, 27. September, 14 Uhr) also auch eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Insgesamt streifte der gebürtige Bosnier in 62 Einsätzen das Trikot der Mannheimer über, bevor er im Sommer an die Mosel gewechselt ist. Sautner kam in zwölf Spielen für Waldhof zum Einsatz und erzielte dabei ein Tor. Nach dem Auftritt gegen Koblenz will der 22-Jährige nun an seine Leistung aus dieser letzten halben Stunde anknüpfen. „Ich glaube, da habe ich gut in das Spiel gefunden und da will ich gegen Mannheim weiter machen. Mein Formtief habe ich überwunden“, sagte Sautner am Freitag und während er es formulierte, nickte Rubeck eifrig mit dem Kopf. „Er muss jetzt beweisen, warum wir ihn nach Trier geholt haben. Wenn er an die Leistung von Koblenz anknüpft, sehe ich da keine Probleme“, sagte Rubeck ergänzend.
Eintracht Trier gegen SV Waldhof Mannheim, diese Partie gab es in der Vergangenheit bereits 19. Mal. In zehn Begegnungen konnten die kommenden Gastgeber das Feld als Sieger verlassen, zwei Spiele endeten Unentschieden. Sieben Begegnungen konnte Eintracht Trier gewinnen. Am Samstag findet die Partie zum 20. Mal statt. „Es ist immer eine besondere Atmosphäre, in diesem Stadion zu spielen“, sagte Sautner mit dem Wissen, dass seine Leistungssteigerung auch ein Zeichen an die Mannschaft sein kann. Unter der Woche wurde der Spielaufbau gesondert trainiert, der Coach setzt auf Kontinuität, will höchstens auf „ein, zwei Positionen etwas verändern“ und Robin Koch nach seinem Debüt wahrscheinlich wieder von Beginn an aufstellen. „Er hat ein gutes Debüt gegeben und gut trainiert. Warum sollte ich da etwas verändern“, fragte Rubeck in die Runde und hatte selbst die Antwort schon längst gefunden. Nun müssen seine Spieler die Antworten auf dem Platz geben.
FC St. Pauli zu Gast im Moselstadion
Das lange Warten hat bald ein Ende: Sonntag, 28. September, 11 Uhr, empfängt die U19 des SV Eintracht Trier 05 als A-Junioren-Regionalligist den klassenhöheren Nord/Nordost-Bundesligisten FC St. Pauli zum Achtelfinale im DFB-Junioren-Vereinspokal im Moselstadion. „Wir nehmen das Spiel ernst und freuen uns riesig auf den Vergleich mit einem solch prominenten und spielstarken Gegner. Gleichwohl hat die Liga für uns Priorität. Wir gehen in diese Begegnung ohne Druck und sehen das Ganze als Bonusspiel an“, bekennt SVE-Trainer Jörg Kröschel. Beide Teams haben sich durch die Gewinne der Landespokale für den DFB-Pokal qualifiziert. Der jeweilige Punktspielstart gelang: Der SVE-Nachwuchs ist in der Regionalliga Zweiter, St. Pauli in der Bundesliga Vierter.
Zum Spiel: „Wir haben uns einige Informationen über St. Pauli besorgt“, berichtet Trainer Jörg Kröschel. Naturgemäß erwartet er den Favoriten aus der Hansestadt als das agierende, früh angreifende Team. „Wir müssen sicher stehen, werden uns aber bestimmt nicht nur hinten einigeln“, kündigt der Coach an. Wichtig sei der Start: „Je länger es zu Null steht, desto mehr wird das Selbstvertrauen meiner Jungs steigen.“ Als positives Beispiel nennet er den Auftritt der damaligen Eintracht-U19, die 2012 dem Hamburger SV seinerzeit alles abverlangte und sich mit einer 0:2-Niederlage sehr achtbar aus dem Wettbewerb verabschiedete. „Träumen ist erlaubt. Wir wissen aber, dass schon einiges zusammen kommen muss, um die Sensation zu schaffen“, sagt Kröschel zu den Erfolgsaussichten. Schiedsrichter ist Niklas Dardenne aus Nettersheim in der Nordeifel.
Sportliche Situation der U19: Jörg Kröschel hat das Team zur neuen Saison von Alex Stieg übernommen. Kapitän Moritz Jost ist einer der wenigen Akteure aus dem älteren A-Junioren-Jahrgang. Seit Anfang Juli arbeitet Kröschel – zuvor lange Jahre Spieler und später Trainer bei der SG Binsfeld – mit seinen Schützlingen und macht deutliche Fortschritte in punkto spieltaktisches Verhalten aus. Markant ist aus seiner Sicht der „große Wille, mit dem die Jungs in die Spiele gehen“. So wurde sowohl im Auftaktmatch gegen die SG Mülheim-Kärlich (3:1), wie auch zuletzt im Vergleich mit dem stark einzuschätzenden SV Gonsenheim (2:1) ein Rückstand umgebogen. Dazwischen gab es einen ebenfalls vollauf verdienten 3:1-Sieg bei der DJK/SV Phönix Schifferstadt. Mit der Maximalausbeute von neun Punkten aus drei Spielen belegt der SVE-Nachwuchs derzeit punktglich mit Spitzenreiter FK 03 Pirmasens den zweiten Platz in der A-Junioren Regionalliga Südwest. Bester Torschütze der U19 ist Luca Sasso-Sant mit vier Treffern.
Der Gegner: Die „Boys in Brown“ werden vom früheren Profi des FC St. Pauli und des 1. FC Nürnberg, Joachim Philipkowski, trainiert. Der heute 53-Järige war zwischenzeitlich auch schon mal Cheftrainer des Kiezklubs und ist seit 2009 Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des Vereins und ist zudem die U19 verantwortlich. Prominent ist auch der Torwarttrainer des FC-Nachwuchses: Klaus Thomforde erlangte als „Kultkeeper“ der Paulianer in den achtziger und neunziger Jahren Berühmtheit. Zudem ist Thomforde seit rund einem Jahr Torwarttrainer der deutschen U21-Auswahl. Nach fünf Spieltagen in der A-Junioren-Bundesliga, Staffel Nord/Nordost belegt der kommende Trierer Gegner den vierten Platz – hinter Hertha BSC, Eintracht Braunschweig und dem VfL Wolfsburg, aber noch vor dem Stadtrivalen HSV. Zuletzt wurde die Partie beim bisherigen Tabellenführer Braunschweig nach einem 1:2-Rückstand gedreht und noch mit 4:3 gewonnen. Vier Mal netzte bereits Nico Empen ein. Im November vergangenen Jahres kam er zu einem U18-Länderspieleinsatz beim 2:2 der DFB-Elf gegen Tschechien.
Personal: Coach Kröschel, der von Assistent Stefan Metzen und Torwarttrainer Daniel Kuda unterstützt wird, kann voraussichtlich auf seinen vollen Kader zurückgreifen. Auch der zuletzt erkrankte Mathis Homburg dürfte wieder zur Verfügung stehen.
Spielstätte und Eintritt: Ausgetragen wird die Partie zwischen dem SV Eintracht Trier 05 und dem FC St. Pauli am Sonntag, ab 11 Uhr (Einlass: 9.30 Uhr) auf dem Moselstadion-Hauptplatz. Die Zuschauer haben freie Platzwahl – und das bei einem Eintrittspreis von fünf Euro (Erwachsene). Ermäßigte (Jugendliche ab 15 Jahre, Schüler, Auszubildende, Studenten, Rentner) zahlen 2,50 Euro. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre sind eintrittfrei. Im Gegensatz zu den Ligaspielen müssen auch die Inhaber von Dauerkarten für die Regionalliga (1. Mannschaft) und Mitglieder des SVE diesmal ihren Obolus an der Kasse entrichten. Hintergrund sind Vorgaben des DFB und die Einnahmenteilung mit den Gästen aus Hamburg.
Besonderes: Mehrere Schulklassen und Jugendmannschaften haben ihren Besuch für Sonntag im Moselstadion angekündigt. Der DFB entsendet mit Peter Lipkowski, ansonsten Jugendchef des Fußballverbandes Rheinland, eigens einen Matchdelegierten. Kurz nach dem Spiel des SVE gegen die Paulianer findet eine öffentliche Pressekonferenz in der diesmal für alle zugänglichen „Schnorpfeil-Nullfünf-Lounge“ oberhalb der Haupttribüne statt. Der SVE hofft auf rund 400 Zuschauer am Sonntag Morgen.
Der Verein: „Ein solches Spiel ist auch die Möglichkeit für uns als Eintracht Trier, Werbung in eigener Sache zu betreiben“, sagt Herbert Herres vom Kompetenzteam Jugend. Zwischen der U10 und der U19 sind inzwischen alle Teams in die neue Saison gestartet. „Punktemäßig hat´s noch nicht überall so geklappt. Wir haben aber viele, viele richtig gute Jungs. Sie weiter auszubilden, damit sie eines Tages vielleicht auch unserer ersten Mannschaft helfen können, ist unser großes Ziel“, so Herres – und nennt als aktuelles Beispiel Robin Koch. Der eigentlich noch für die U19 spielberechtigte Verteidiger absolvierte am Montag seinen ersten Einsatz in der Herren-Regionalligamannschaft und wusste beim 0:0 gegen Koblenz auf Anhieb voll zu überzeugen.
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