Von Niklas Stilz
Morgen ist es endlich soweit. Um 16 Uhr empfängt Regionalligist Eintracht Trier im heimischen Moselstadion den SC Freiburg um Kult-Trainer Christian Streich. Mit der zweiten Mannschaft der Breisgauer messen sich die Moselstädter regelmäßig im Liga-Alltag, das Aufeinandertreffen mit dem Bundesliga-Team stellt hingegen ein echtes Highlight dar. 5vier zeigt euch, was den letztjährigen Europa League-Teilnehmer ausmacht, wo es Veränderungen gab und wie die bisherige Bilanz des SVE gegen den Sport-Club ausfällt.
Die zweite Mannschaft der Freiburger gastiert regelmäßig in der Regionalliga an der Mosel.Über die Philosophie des SC Freiburg braucht man wohl keine großen Worte mehr zu verlieren, sie ist landesweit be- und anerkannt. Seit Jahren bauen die Breisgauer, wie wohl kein Bundesliga-Klub sonst, in erster Linie auf den eigenen Nachwuchs. Insbesondere seit Ex-Junioren-Coach Christian Streich bei den Freiburgern das Sagen an der Seitenlinie hat, schafften unzählige Nachwuchsspieler den Sprung in Deutschlands Eliteklasse. Der inzwischen wohl bekannteste Kicker auf der langen Liste von Talenten ist Weltmeister Matthias Ginter, den es nach dem Turnier in Brasilien für zehn Millionen Euro zu Vize-Meister Borussia Dortmund zog. Nur mal zum Vergleich: Der Etat des SVE liegt in dieser Saison bei knapp 600.000 Euro.
Neben dem Abgang von Ginter hat der SCF noch zwei weitere herbe Verluste zu verkraften. Ex-U21-Nationalkeeper Oliver Baumann zog es aus dem beschaulichen Breisgau in den nicht minder beschaulichen Kraichgau – der Torhüter steht in Zukunft bei der TSG 1899 Hoffenheim zwischen den Pfosten. Außerdem verließ überraschend auch Mittelfeldspieler Gelson Fernandes den Verein, der Schweizer wechselte erst kürzlich für zwei Millionen Euro nach Frankreich zu Stade Rennes. Auch wenn der Umbruch beim Sport-Club in diesem Sommer nicht so hart ausfällt wie im letzten Jahr, gilt es die Abgänge zu kompensieren.
Am besten gelingen dürfte diese Kompensation wohl im Tor. Mit dem Schweizer WM-Fahrer Roman Bürki, der für 1,8 Millionen Euro aus Zürich kam, und dem Ex-Bremer Sebastian Mielitz streiten sich gleich zwei starke Keeper um die Baumann-Nachfolge. Im Moselstadion wird dabei am Sonntag in jedem Fall Mielitz im Kasten stehen, eine endgültige Entscheidung über seine Nummer eins wird Streich aber erst zum Bundesliga-Auftakt treffen. Als Ginter-Ersatz steht in der Innenverteidigung Stefan Mitrovic bereit, der in der letzten Saison noch bei Europa League-Finalist Benfica Lissabon unter Vertrag stand. Im defensiven Mittelfeld sollen am Sonntag der aus Nürnberg gekommene Mike Frantz, oder Rückkehrer Sascha Riether die Fernandes-Lücke schließen.
Streich-Elf zum Auftakt traditionell mit Problemen
Neben den genannten Neuzugängen hat das Team von Trainer Christian Streich aber ohnehin große Qualität: WM-Torschütze Admir Mehmedi, Flügelspieler Jonathan Schmid und Kapitän Julian Schuster sind da nur einige prominente Beispiele. Mit Caleb Stanko und Maximilian Philipp stehen derzeit auch zwei Akteure im Kader des Trierer Pokalgegner, die in der vergangenen Spielzeit noch mit der zweiten Mannschaft des SC im Moselstadion zu Gast waren und dort in der Rückrunde einen 4:1-Sieg einfahren konnten.
Mindestens zwei Akteure im Kader der Breisgauer wissen also wie es ist, gegen den SVE zu spielen. Dafür, dass es für sie jetzt schlechter laufen sollte als zu Regionalliga-Zeiten, spricht auf den ersten Blick wenig. Schaut man aber auf die vergangenen Erstrunden-Auftritte des SC Freiburg im DFB-Pokal, gibt es durchaus Grund zur Hoffnung. Im letzten Jahr benötigten die Bundesliga-Stars die 30 Extra-Minuten der Verlängerung um Regionalligist TSG Neustrelitz knapp mit 2:0 zu bezwingen, 2012 glückte ebenfalls nur ein enger 2:1-Erfolg beim SC Victoria Hamburg. Besonders die Spielzeit 2011/2012 sollte den Moselstädtern Mut machen – dort unterlag der Sport-Club der SpVgg Unterhaching mit 2:3. Mit einem ähnlichen Resultat wäre man wohl auch in Reihen des SVE am morgigen Sonntag mehr als zufrieden.
Ein weiterer Grund zur Hoffnung für die Blau-Schwarz-Weißen dürfte das Fehlen von Mittelfeldstratege Vladimir Darida sein. Der tschechische Internationale laboriert aktuell noch an einer Leistenverletzung. Auch Innenverteidiger Immanuel Höhn steht SC-Coach Streich im Moselstadion nicht zur Verfügung.
Bilanz relativ ausgeglichen
Schon beim letzten Aufeinandertreffen für die Eintracht am Ball: Routinier Milorad Pekovic.Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams datiert vom 20.04.2003. In der 2.Bundesliga gastierten die Freiburger, damals noch unter dem langjährigen Coach Volker Finke, am 29.Spieltag in der ältesten Stadt Deutschlands. Am Ende hieß es 0:1 aus Sicht der SVE, Last-Minute-Torschütze war damals Zlatan Bajramovic. Auch zwei Figuren der heutigen Eintracht dürften sich noch gut an die Partie erinnern. Rückkehrer Milorad Pekovic stand damals über die komplette Spielzeit auf dem Feld, Co-Trainer Rudi Thömmes wurde in der 69.Minute eingewechselt. Schon das Hinspiel in Freiburg hatten die Trierer damals mit 0:1 verloren. Am Ende der Saison stiegen die Breisgauer als souveräner Tabellenführer ins deutsche Oberhaus auf, die Moselstädter beendeten die Saison als Aufsteiger auf einem starken 7. Tabellenplatz.
Insgesamt ist die Bilanz zwischen beiden Teams recht ausgeglichen. Von den bisher insgesamt acht Pflichtspielen zwischen den beiden Mannschaften gewann der SVE zwei. Drei mal trennte man sich Unentschieden, ebenso oft siegten die Breisgauer. Am morgigen Sonntag wird die Elf von Eintracht-Coach Peter Rubeck alles geben, die Bilanz gänzlich ins Reine zu bringen und erneut Pokal-Geschichte zu schreiben. Christian Streich und sein Team dürften gewarnt sein.
schustermanni meint
auf gehts jungs, gebt alles, ist ja klar , aber wir als außenseiter, haben eine kleine chanse, das ding heute im moselstadion für uns zuentscheiden , und somit eine runde weiterzukommen , mit bayern münschen als nächsten gegner , vor ausverkauftem moselstadion mit zusatztribühnen ich bin guter hoffnungfür heute mittag und einen knappen sieg für uns gruß mannischuster