Von Janik Krause
Boris Becker – den meisten Sportfans aus Trier ist dieser Name vor allem aufgrund des berühmten ehemligen deutschen Tennisspielers sofort ein Begriff. Doch in Zukunft soll der Name vor allem mit Fußball in Verbindung gebracht werden. Boris Becker folgte dem Ruf von Neu-Eintracht-Coach Peter Rubeck und wird in Zukunft im SVE-Trikot mit der Rückennummer 23 auflaufen. 5vier sprach mit dem Blondschopf, der kürzlich 23 Jahre alt wurde, über seine Entscheidung künftig das Jersey mit der Porta Nigra auf der Brust zu tragen, Erwartungen, Perspektiven und ehemalige Stationen seiner bisherigen Spielerkarriere.
Im russischen Tambow geboren und im Alter von vier Jahren nach Deutschland übergesiedelt, landete der fußballbegeisterte Allrounder schnell beim 1. FC Kaiserslautern, wo Becker zahlreiche Jugendmannschaften durchlief. Seine energische, offensiv ausgelegte Spielweise ließ den damaligen Coach der FCK-Reserve und jetzigen Trainer vom SV Sandhausen – Alois Schwartz – früh auf ihn aufmerksam werden. Die Zeit beim ehemaligen Bundesligisten hat ihn geprägt.
„Ich hätte damals noch A-Jugend spielen können. Er hat mich in die Kabine geholt und mich gefragt, wo ich spielen möchte. Daraufhin antwortete ich, dass es mir nicht so wichtig sei, wo ich eingesetzt werde, sondern, dass ich immer alles für das Team geben will und auch nach vorne spielen möchte“, erinnert sich Becker zurück. Primär kam er fortan auf der Position des rechten Außenverteidigers zum Einsatz und entwickelte sich bei den Zuschauern der Zweiten Mannschaft der Pfälzer aufgrund seiner engagierten Spielweise zu einem Publikumsliebling. Insgesamt absolvierte er zwischen 2008 und 2013 75 Einsätze in der Regionalliga für die „Roten Teufel“. Erfahrungen sammelte er auch beim DFB-Nachwuchs, bei dem er von der U-16 bis zur U-18 22 Mal zum Aufgebot zählte.
Peter Rubeck und die Flexibilität
Als er 2013 dann Kaiserslautern gen Großaspach verließ, landete er nach nur einem Monat bei der SG beim SVN Zweibrücken, wo er auf Peter Rubeck traf. Eine folgenreiche Zusammenarbeit. „Unter ihm habe ich fast überall gespielt. Meistens auf der Sechs, aber auch als Außenverteidiger, als Achter oder sogar im Sturm“, berichtet der 1,70 Meter große Allrounder. Auch der Eintracht-Coach war bei der Verpflichtung voll des Lobes für Becker: „An Boris werden wir hier noch viel Freude haben. Er ist technisch sehr versiert, ist links wie rechts und auch in der Zentrale einsetzbar und kann powern ohne Ende“, gab er auf der Eintracht-Homepage zu Protokoll. Besonders das Vertrauen und die Ehrlichkeit des Übungsleiters scheint dem Deutsch-Russen imponiert zu haben.
„Als feststand, dass Peter Rubeck Zweibrücken Richtung Trier verlassen würde, kam er zu mir und sagte, dass ich ein Spieler sei, den er gerne dorthin mitnehmen würde. Daraufhin haben wir uns mit meinem Berater zusammengesetzt und zum Glück hat das dann auch geklappt.“ Beim SVE unterzeichnete er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015, trifft auch auf einen alten Bekannten aus Kaiserslautern und freut sich auf die Herausforderung in der Moselstadt.
„Trier ist auf jeden Fall schöner als Kaiserslautern“
„Chris Keilmann kenne ich noch vom FCK, in der Jugend haben wir schon zusammen gespielt. Ich freue mich aber auch auf ein gutes Stadion und die tollen Fans. Außerdem habe ich ein paar Jahre in Kaiserslautern gewohnt und Trier hat auf jeden Fall eine schönere Innenstadt. Hier kann man mal durch die Stadt spazieren oder einfach mit Freunden einen Kaffee trinken gehen. In Kaiserslautern war ich sehr selten in der Stadt unterwegs“, berichtet er.
Für die kommende Saison hat sich der Neuzugang derweil einiges vorgenommen: „Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft, die trotzdem Erfahrung hat. Ich denke, ein Platz unter den ersten drei in der Tabelle kann man schon anpeilen.“ Ein Statement, das den Eintracht-Fans auf jeden Fall gefallen dürfte.
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