Von Florian Schlecht
430 Kilometer können ganz schön lang sein. Für die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Trier ist die Fahrt vom Bodensee zurück in die Heimat aber halb so wild. Mit einem 3:2-Sieg beim SC Pfullendorf nahm die Mannschaft von Trainer Roland Seitz eine Extra-Portion gute Laune mit auf den weiten Rückweg.
Sieben Punkte hat Trier nun in vier Spielen eingefahren – und sich unbeeindruckt von dem enttäuschenden 0:0-Rückschlag gegen den 1. FC Kaiserslautern gezeigt, bei dem das Team einen starken Auftritt ablieferte, aber keinen Ertrag einfuhr. Und wieder drohte in Pfullendorf ein ähnlicher Verlauf. „Es war ein Spiegelbild der letzten Spiele. Wir haben gut gespielt, hätten den Sack früher zumachen müssen. Letztlich haben die Jungs den Sieg aber einfach gewollt. Wer zweimal führt, zweimal den Ausgleich kassiert und das Wissen im Kopf hat, bis dahin schon das Spiel für sich entschieden haben zu müssen, hat danach noch tolle Moral bewiesen“, sagte Trainer Roland Seitz stolz.
Mit zwei Veränderungen startete die Eintracht im Vergleich zur Vorwoche in die Begegnung. Moussa Touré ersetzte auf der linken Außenbahn Christoph Anton, der auf der Bank Platz nahm. Steven Kröner kehrte nach seiner Sperre erwartungsgemäß in die Startelf zurück und rückte für Christopher Spang im defensiven Mittelfeld. Alon Abelski stellte früh die Weichen mit seinem bereits dritten Saisontreffer. Der Regisseur traf trocken nach einer Freistoßfinte, bei der er von Matthias Cuntz im Strafraum bedient wurde (4.). In der Folge dominierte Trier, ohne Kapital aus der Überlegenheit zu schlagen. Cuntz per Freistoß (16.), Kröner per Distanzschuss (21.) und Kopfball (37.) verbuchten die Chancen zum 0:2, die ungenutzt blieben. Pfullendorf war zumeist über ruhende Bälle gefährlich. Andreas Lengsfeld rettete kurz vor der Halbzeit mehrfach – und musste dann vor der Pause ausgewechselt werden. „Das Innenband im Knie scheint es erwischt zu haben“, so Seitz. Weitere Untersuchungen sollen bis Montag ergeben, wie lange der Torhüter ausfallen muss. Für ihn kam Chris Keilmann zu seinem ersten Saisonspiel.
Turbulente zweite Halbzeit
Auch in der zweiten Halbzeit hatte Trier die Gelegenheiten, das Ergebnis hochzuschrauben. Eine Abnahme von Abelski wurde auf der Linie geklärt (56.), ein Kopfball von Comvalius ging hauchdünn am Tor der Heimelf vorbei (57.). Und erneut drohte sich die fahrlässige Chancenverwertung zu rächen, als Marco Kehl-Gomez zum 1:1 traf (62.). „Da flippst du erst einmal aus, wenn du draußen sitzt. Aber die Jungs haben die richtige Reaktion gezeigt.“ Comvalius antwortete prompt mit dem 1:2 (65.) mit einem maßgerechten Schuss ins lange Eck, aber ein Seitfallzieher von Andreas Frick bescherte den Platzherren das postwendende 2:2 (68.). Das war aber noch nicht das Ende einer turbulenten Schlussphase. Kapitän Fouad Brighache sorgte acht Minuten vor dem Ende doch noch für ein Trierer Happy-End, als er mit einem traumhaften Schlenzer den 2:3-Siegtreffer erzielte (76.). In der Schlussphase investierte Pfullendorf mit langen Bällen noch mal alles – aber Chris Keilmann entschärfte die letzten brenzligen Situationen.
Bereits am Dienstag spielt Eintracht Trier wieder in der Regionalliga. Dann geht es zu Aufsteiger SpVgg. Neckarelz. Das Duell wird um 19 Uhr im Stadion des Zweitligisten SV Sandhausen angepfiffen.
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Statistik und Noten
SC Pfullendorf – Eintracht Trier 2:3 (0:1)
Pfullendorf: Demmer – Hepp (59. Battaglia), Narr, Sauter, Straub, Kehl-Gómez – Weller, Ozorio Fuschilo, Jonuzi, Frick (85. Gruler), Hörtkörn.
Trier: Lengsfeld (2,5, ab 45. Keilmann 3,5) – Brighache (3), Dingels (3), Buchner (3), Zittlau (3,5) – Kröner (3), Cuntz (2,5, ab 71. Spang) – Quotschalla (3), Abelski (2), Touré (3,5, ab 89. Kuduzovic) – Comvalius (3).
Tore: 0:1 Abelski (4.), 1:1 Kehl-Gomez (62.), 1:2 Comvalius (65.), 2:2 Frick (68.), 2:3 Brighache (82.).
Spieler des Spiels: Alon Abelski. Der Regisseur überzeugte mit einem Tor und als präsenter Abräumer gegen den Ball.
Zuschauer: 450.
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