Die Trierer Bundesliga-Handallerinnen stehen nach der deutlichen 24:34 (12:19)-Niederlage in Oldenburg und dem gleichzeitigen Punktgewinn der Vulkan-Ladies (23:23 gegen Bietigheim) mehr denn je unter Druck. Um in den Abstiegsgipfeln gegen Berlin (4.4) und eine Woche später gegen wiedererstarkte Vulkan-Ladies bestehen zu können, bedarf es allerdings einer klaren Leistungssteigerung. Gegen Oldenburg ließen die Miezen wichtige Elemente vermissen.
Oldenburg. Die Luft im Abstiegskampf wird immer dünner. Viel schlimmer als die verdiente 24:34 (12:19)-Niederlage in Norddeutschland war allerdings die Leistung, die die Moselstädterinnen in der EWE-Arena aufs Parkett legten. Zumindest in Halbzeit eins präsentierten sich die Miezen wie ein Absteiger und machten es keinesfalls immer überzeugenden Gastgeberinnen einfach. Und so musste auch MJC Vorstand Jürgen Brech ernüchternd festhalten: „Die Mannschaft kann kämpfen, dass hat sie oft genug bewiesen. Heute allerdings hat das Team wichtige Elemente vermissen lassen.“
Vor allem in der Defensive hatte die Mannschaft von Cristina Cabeza große Mühe und das obwohl mit Angie Geschke Oldenburgs beste Werferin verletzungsbedingt gar nicht auflaufen konnte. „19 Gegentore in einer Halbzeit sind indiskutabel“, sagte Cabeza und ergänzte: „Das werden wir intern aufarbeiten und ich erwarte von der Mannschaft in der kommenden Trainingswoche eine Reaktion. Die Spanierin war nach Spielende angesichts der Vorstellung ihrer Damen sichtlich geladen, bescheinigte ihrer Sieben „ohne jegliche Intensität und Aggressivität verteidigt zu haben.“
Bis zum 7:9 (16.) konnten die Moselstädterinnen noch einigermaßen mithalten, anschließend profitierte die Oldenburger Sieben aber immer wieder von technischen Fehlern der Cabeza-Sieben und kam im Gegenstoß zu einfachen Treffern. Vor allem Julia Wenzl war zu keinem Zeitpunkt der Partie in den Griff zu bekommen und erzielte trotz Manndeckung elf Treffer. Beim 8:13 (21.) lagen die Miezen bereits mit fünf Treffern in Rückstand, der bis zur Halbzeit bis auf 12:19 anwuchs. „Mit so einer Halbzeit werden wir in den kommenden Partien keine Chance haben. Da müssen wir uns auch nichts vormachen“, so Franziska Garcia deutlich.
Mit den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte dagegen können sich alle Beteiligten berechtigte Hoffnungen auf erfolgreiche Spiele machen. Da nämlich agierte die Miezen, auch dank einer Abwehrumstellung, auf einmal bissig, aggressiv und kamen über Ballgewinne zu einfachen Toren. Beim 18:21 (42.) waren die „Unabsteigbaren“ auf einmal wieder mittendrin im Spielgeschehen, eine Zeitstrafe gegen Garcia machte dann aber alle Hoffnungen auf eine mögliche Überraschung zunichte. Bleibt zu hoffen, dass die Moselanerinnen in den Heimspielen am kommenden Samstag (19.30 Uhr) gegen Berlin und eine Woche später (19.30 Uhr) gegen Koblenz von Beginn an begreifen worum es geht. Die Zeit der Ausreden ist dann nämlich vorbei.
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Stenogramm: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler (2), Esther Mohr, Katrin Schneider (5/2), Linsey Houben(2), Andrea Czanik (2), Mégane Vallet (2), Judith Derbach (3), Jana Kordel, Maxime Struijs (5), Silvia Solic, Franziska Garcia (3)
Beste Werferinnen Oldenburg: Julia Wenzl (11/1), Caroline Müller (5/2)
Spielfilm: 3:3 (7.), 3:6 (10.), 7:9 (16.), 8:14 (21.), 12:19 (30.), 15:21 (39.), 18:21 (42.), 19:25 (46.), 20:29 (54.), 24:34 (60.)
Schiedsrichter: Marco Piotraschke/René Ratzmer
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