Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen stehen am Samstag (16.30 Uhr) in Blomberg vor einer hohen Hürde. Neben der Tatsache, dass die HSG 2015 noch ungeschlagen ist, hat der Grippevirus die Miezen arg gebeutelt. Dazu kommen die immer noch Langzeitverletzten. Mit gerade einmal neun Feldspielerinnen reisen die Moselstädterinnen ins Lipperland.
Trier. Ein Blick auf die Tabelle zaubert Miezen-Trainerin Cristina Cabeza ein Lächeln ins Gesicht. Da stehen die Miezen seit mehr als einer Woche auf Platz 12, auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, auf dem Platz, der es auch am Ende der Saison sein soll. Göppingen ist aufgrund einer mehr absolvierten Partie hinter den einstigen deutschen Meister gerutscht. „Das ist natürlich schön zu sehen und Ansporn für alle“, so Cabeza, die aber betont, dass „der Weg zum angestrebten Klassenerhalt noch sehr lang ist.“
Die spanische Trainerin müsste nach dem 26:21-Sieg gegen Göppingen und der Entwicklung ihrer Mannschaft zufrieden sein, allerdings wird Cabeza immer wieder in ihren Planungen zurückgeworfen. Neben den vielen Langzeitverletzten (Andrea Czanik, Marta Pilmayer, Celine Michielsen) hat in den vergangen zwei Wochen der Grippevirus zugeschlagen. Leistungsträgerinnen wie Katrin Schneider und Judith Derbach konnten nur eingeschränkt trainieren, Jana Kordel sowie Sanne Backhed treten die Reise in die Nelkenstadt erst gar nicht an.
Optimal ist anders, jammern aber gilt nicht: „Wir können natürlich hingehen und festhalten, wie schwer alles ist, wir können aber auch enger zusammenrücken“, fordert Cabeza von ihrem verbliebenen Häuflein Einsatz und Leidenschaft. Ob das in Blomberg reicht wird sich zeigen, denn die Gastgeberinnen sind derzeit in einer bestechenden Form. Vier Ligasiege in Folge, dazu der Einzug ins Viertelfinale im Europapokal der Pokalsieger: Die HSG ist derzeit die Mannschaft der Stunde und spielt noch dazu attraktiven Handball.
„Sie haben eine außergewöhnliche Mannschaft, die künftig sicher für viel Furore sorgen wird“, ist Franziska Garcia voll des Lobes über den kommenden Gegner. Trainer Andre Fuhr schafft es Jahr für Jahr erfolgreich Talente aus der Jugend in den Bundesliga-Kader einzubauen. Mit 21,7 Jahren Durchschnittsalter hat die HSG das jüngste Team der Liga, das sich allerdings äußerst homogen präsentiert. Mit Xenia Smits (80), Laura Magelinskas (52) sowie der Flügelzange Franziska Müller (67) und Lisa Bormann-Rajes (61) haben vier Spielerinnen mehr als 50 Treffer in der laufenden Saison erzielt.
Bei aller Lobhuldigung wollen sich die Miezen aber keinesfalls verstecken. Vielmehr will man an die Leistung aus der Partie gegen Frisch Auf Göppingen anknüpfen: Selbstbewusst, mutig und mit jeder Menge Biss. „Wir müssen schauen, dass wir unser Spiel zum Tragen bringen und uns nicht auf das Tempo von Blomberg einlassen“, sagt Cabeza und ergänzt: „Zu was es dann am Ende reicht, werden wir sehen. Ich bin aber trotz des kleinen Kaders zuversichtlich, dass wir eine gute Leistung abliefern.“
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Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider, Linsey Houben, Mégane Vallet, Judith Derbach, Maxime Struijs, Silvia Solic, Franziska Garcia
Schiedsrichter: Marco Piotraschke/René Ratzmer
Info: HSG Blomberg-Lippe – Miezen (Samstag, 16.30 Uhr, Ulmenallee,32825 Blomberg)
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Von Franzi Garcia
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