30 Minuten lang liefert die TBB den FRAPORT Skyliners Kampf und Einsatz, doch im Schlussviertel machen Voigtmann & Co. die Schotten dicht. Die Gäste gewinnen klar mit 58:75.
Trier. Ein nicht gerade punktreiches erstes Viertel gewann die TBB mit 19:14 gegen Gäste, die sich mit der Trierer Zonenverteidigung noch recht schwer taten. Fehler auf beiden Seiten boten aber auch einen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf, in der weniger der große basketballerische Glanz, dafür viel Kampf und Krampf zu sehen war. Die klaffende Chikoko-Lücke machte die TBB mit viel Einsatz und gutem Rebounding wett – zum Beispiel dank Stefan Schmidt, der defensiv eine gutes Spiel machte und die ‚Hand aus Simbabwe‘ beim Block gegen Morrison würdig vertrat. Ein Johannes Voigtmann war trotzdem nicht zu kontrollieren; das 22-jährige Centertalent machte den Gastgebern schwer zu schaffen und kam am Ende als Topscorer zu 23 Punkten.
Voigtmann konkurrenzlos, Anderson bietet Paroli
Vor allem dank Anführer Jermaine Anderson blieb die TBB aber dran. Der Kanadier hielt den Laden zusammen und stellte die Skyliners selbst vor einige Probleme, zog kraft seiner Erfahrung immer wieder Fouls beim Drive Richtung Korb oder schloss aus der Distanz sicher ab. Denkbar knapp ging es daher mit 35:36 in die Halbzeitpause. Frankfurt erarbeitete sich danach eine leichte Führung, der TBB fiel außer Verlegenheitsdreiern zunehmend weniger ein – ein gepflegtes Pick and Roll fand überhaupt nicht mehr statt, effektiv unterbunden durch eine starke Verteidigung der Gäste. Dank einer Kette überflüssiger Fehler – so vertändelte Cobbs beim Aufbau ohne Not – rollte man der TBB, die spät im dritten Viertel eigentlich nur noch von Anderson und an der Freiwurflinie lebte, aber wieder den roten Teppich aus. Vor dem Schlussviertel war immer noch alles drin (49:54).
Skyliners am Ende beherrschend – Rödl: „Engagiert, aber nicht glücklich“
Trier fehlte in der entscheidenden Phase aber einmal mehr die Offensiv- und Reboundoption unter dem gegnerischen Korb. Zwar traf Laurynas Samenas noch einen wichtigen Dreier zum 52:56, der Litauer konnte jedoch nicht auf die Treffsicherheit der Kollegen zählen (33% Feldwurfquote, 8 von 23 Dreier). Zu einfachen Punkten kam die TBB gar nicht mehr, Anderson und Harris rieben sich in der kompakten Defense der Frankfurter völlig auf. Zudem sicherten sich Voigtmann und Barthel die Lufthoheit am eigenen Brett, sodass Trier keine zweiten Chancen mehr bekam. Robertsons Dreier zum 52:60 war der Anfang vom Ende, danach zogen die Gäste unaufhaltsam davon.
„Ich fand uns zwar engagiert, aber nicht immer glücklich. In der Endphase ist uns nicht mehr viel eingefallen, wir konnten den Ball kaum laufen lassen um einfache Punkte zu kreieren“, so die ungeschminkte Analyse des Trainers nach Spielende. Über ungebrochene Unterstützung durch die Fans vor und während der Partie zeigte sich der Headcoach dankbar, beurteilt die Chancen auf den nunmehr nur noch theoretisch möglichen Klassenerhalt aber realistisch: „Es ist eine besondere Situation, mit der wir alle hier nicht besonders glücklich sind. Trier hat die Fans, die Halle und das Umfeld, um in die erste Liga zu gehören. Aber im Moment sieht es nicht mehr danach aus.“ Frankfurt untermauert mit dem Auswärtssieg die Playoff-Ambitionen, für die Trier geht es ohne große Verschnaufpause schon am Sonntag auswärts in Hagen weiter.
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Statistik
Zuschauer: 3444
Zwischenstände: 19:14 | 35:36 | 49:54 | 58:75
TBB Trier: Anderson (17), Samenas (10), Schmidt (7), Harris (6), Mönninghoff, Bucknor (je 5), Lukovic (4), Vrabac, Kramer (je 2)
FRAPORT Skyliners: Voigtmann (23), Robertson, Armand (je 18), Cobbs (5), Morrison (4), Bright (3), Barthel, Doornekamp (je 2), Koivisto (0)
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