Von Niklas Stilz (Text), Lars Eggers (Video) und Benjamin Judith (Interviews)
Eintrachts Trainer Roland Seitz hatte im Vorfeld der Partie klare Worte für die Ansprüche an das Spiel gegen Tabellenschlusslicht Pfullendorf gefunden. „Wir müssen gewinnen. Und werden das auch tun“, diktierte der Coach in die Blöcke der anwesenden Journalisten. Doch alles kam ganz anders. Der haushohe Favorit machte zwar das Spiel, zum Schluss sprang aber wieder nur ein Unentschieden heraus. Die Spieler der Eintracht verließen mit hängenden Köpfen und unter Pfiffen den Platz.
Der SVE begann die Partie mit den zwei erwartbaren Veränderungen gegenüber der Pleite in Kaiserslautern. In der Innenverteidigung spielte Christoph Buchner für den gesperrten Michael Dingels und Marco Quotschalla durfte für den zuletzt glücklosen Sylvano Comvalius ran. Gleich in den ersten Minuten entwickelte sich das von Trainer Seitz prognostizierte Spiel auf ein Tor, ohne dass die Eintracht jedoch zu echten Großchancen kam. Nach 13 Minuten hatten die Gastgeber bereits sechs Ecken zu verzeichnen – gefährlich wurde es aber nicht wirklich. „Pfullendorf stand natürlich von Beginn an mit elf Mann hinten drin. Wir haben viel versucht – leider hat nichts geklappt“, kommentierte Eintrachts Matthias Cuntz das Geschehen. Gästetrainer Stephan Baierl fand ebenfalls deutliche Worte: „Wie zu erwarten, war das Spiel natürlich klar in Trierer Hand. Wir wussten, dass wir spielerisch nicht wirklich dagegen halten können – und haben das deshalb auch gar nicht versucht.“
Den ersten Aufreger der Partie bekamen die 1.689 Zuschauer dann in der 16.Minute zu sehen. Eine Hereingabe von Steven Kröner legte Marco Quotschalla in der Mitte auf Alon Abelski ab. Der quirlige Spielmacher fiel, der erhoffte Pfiff blieb jedoch aus. In der Folge witterten auch die Gäste gelegentlich ihre Chancen und zogen immer wieder mit schnellen Kontern in die Hälfte der Eintracht, wo jedoch spätestens am Sechzehner die Defensive des SVE zur Stelle war. Immer wieder suchten die Blau-Schwarz-Weißen ein Loch in der Gästeabwehr – leider ohne Erfolg. Obwohl der Keeper der Gäste, Thomas Löffler, immer wieder Schüsse prallen ließ und insgesamt keinen ganz abgeklärten Eindruck machte, gelang es den Moselstädtern nicht ihre Überlegenheit in Tore umzuwandeln. Pünktlich schickte Schiedsrichter Dominik Bartsch deshalb die beiden Mannschaften nach 45 Minuten zum Pausentee.
Kaum Besserung in der zweiten Hälfte
Das Geduldspiel ging dann in Halbzeit zwei weiter, auch wenn die Eintracht sich jetzt immer wieder mit schönen Kombinationen vor das Tor der Gäste spielen konnte. Ein toller Schuss von Marco Quotschalla verfehlte in Minute 52 knapp den linken Giebel, nur drei Minuten später landete ein Kopfball von Torge Hollmann aus dem Gewühl heraus an der Latte des Pfullendorfer Tores. „Wir haben uns viel vorgenommen, deshalb ist das schon eine gefühlte Niederlage. Vorne hatten wir dann auch das Glück nicht“, hadert auch Kapitän Fouad Brighache mit dem Endergebnis im Moselstadion.
Der große Schock folgte dann in der 67. Minute: Torhüter Chris Keilmann erhält einen Rückpass, wartet und spielt dem Pfullendorfer Volina den Ball in den Fuß. Christoph Buchner bekommt zwar in letzter Sekunde den Gegner gestoppt, den anschließenden Freistoß verwandelt Thomas Weller aber traumhaft im rechten Eck. 0:1. Plötzlich führt der Außenseiter. „Wieder hat uns so ein individueller Fehler ein Gegentor beschert. Das ändert aber nichts daran, dass wir über 90 Minuten einfach auch zu wenig getan haben“, urteilte Eintracht-Chefcoach Roland Seitz.
Ausgleich! – Mehr aber auch nicht
Der Trainer wechselte anschließend zwar gleich drei mal aus, die wütenden Angriffe seines Teams aber stellten die Pfullendorfer Abwehr im Anschluss kaum vor große Probleme. Erst in Minute 83 kam die Eintracht wieder gefährlicher vor das Tor von Gästekeeper Löffler – Sylvano Comvalius legte den Ball mit dem Kopf auf Christoph Anton, der ebenfalls per Kopf aus vollem Lauf den Torhüter überlupfte und den viel umjubelten Ausgleich erzielte. Für Roland Seitz war der Treffer jedoch nur ein kleiner Lichtblick: „Das positive war sicher, dass wir nach dem Rückstand wieder aufgestanden sind. Trotzdem sind wir natürlich alle enttäuscht, das war einfach zu wenig.“
Im Anschluss an den Ausgleichstreffer gelang es den Blau-Schwarz-Weissen nicht mehr den Gegner nennenswert zu fordern, in der Nachspielzeit vergab Christoph Buchner die letzte kleine Chance und besiegelte damit den Verlust der so fest eingeplanten zwei Punkte. Für die Aufstiegsambitionen der Eintracht ein weiterer herber Dämpfer, wie auch ein sichtlich geknickter Matthias Cuntz nach Spielende eingestehen musste: „Wir sind alle betrübt, weil wir uns so viel vorgenommen hatten. Wir haben heute alle 100% gegeben, uns fehlt aber im Moment auch einfach die Leichtigkeit. Den Fans kann ich nur versprechen, dass wir am Sonntag in Koblenz alles geben werden. Wir wissen, wie wichtig das Derby für sie und auch für uns ist.“ Bleibt zu hoffen, dass den klaren Worten diesmal Taten folgen…
Die VIDEOs zum Spiel
Spielbericht
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Stimmen zum Spiel
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Statistik
Eintracht Trier 1-1 SC Pfullendorf
Torschützen: 0:1 Weller (67.), 1:1 Anton (83.)
Zuschauer: 1.689
Eintracht Trier: Keilmann – Brighache, Buchner, Hollmann, Konrad – Kröner, Cuntz (71.Kuduzovic) – Bender(71.Lushtaku), Abelski, Anton – Quotschalla (71. Comvalius)
SC Pfullendorf: Löffler – Weller, Hepp, Steinhauser, Kehl-Gomez – Frick, Meßmer,Stark, Gruler (90./+1 Behr) – Volina (86.Zuta), Arnold (76.Erne)
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Die Bilder zum Spiel
Fotos: Anna Lena Grasmück
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