Die Aktion „Autofasten“ geht in diesem Jahr in die 15. Runde. Das Bistum Trier und ganz besonders Werner Rössel, der Gründer der Initiative, begrüßten die Aufmerksamkeit für das Projekt und warben am Aschermittwoch auf dem Domfreihof für eine klimafreundliche Gesellschaft.
Der Aschermittwoch läutet den Beginn der christlichen Fastenzeit ein. 40 Tage soll der Verzicht und die Selbstbeherrschung den Alltag begleiten um an die Zeit zu erinnern, als Jesus durch die Wüste ging. Natürlich wird nicht geraten es Jesus gleich zu tun und ein Spiel mit Leben und Tod einzugehen. Es wird zu einer lebensverträglichen Variante geraten: der Askese. Einhergehend mit der christlichen Bereitschaft zur Buße und Umkehr. Denn der Gedanke, dass die Entstehung von etwas Neuem die Vergänglichkeit von etwas Altem voraussetzt, ist die Grundthese der christlichen Fastenzeit.
Jedoch darf in diesem Sinne nicht auf die Vergänglichkeit der Welt angespielt werden. Durch den Grundgedanken des biblisch-christlichen Glaubens, dass Gott uns als Menschen seine Schöpfung zur pfleglichen Nutzung anvertraut hat, sollte uns in Zeiten des Klimawandels einen kleinen Denkanstoß geben. Dies dachte sich auch Dompropst Werner Rössl vom Bistum Trier, der die Aktion „Autofasten“ ins Leben gerufen hat. „Wir alle sind deshalb aufgefordert, auch unseren persönlichen Lebensstil klimaverträglicher zu gestalten!“ , betont er auf auf Eröffnungsveranstaltung der Aktion am heutigen Aschermittwoch.
Er macht aber auch deutlich, dass auch ihm die Vorzüge der Mobilität durchaus zusagen. Auch auf die Frage hin, ob er auf sein Fahrzeug verzichten werde, antwortet er lächelnd: „Ja, soweit es in meiner Macht steht.“ Denn für Stadtbewohner ist es relativ leicht auf den „Auto-Luxus“ zu verzichten, für die Bewohner ländlicher Regionen kann dies durchaus zum Problem werden. Es wird aber auch kein absoluter Verzicht ausgesprochen, sondern lediglich ein Denkanstoß gegeben vielleicht auch mal auf öffentliche Verkehrsmöglichkeiten umzusteigen.
So angenehm kann fasten sein
Unterstützt wird diese Aktion von dem Verkehrsbund Region Trier (VRT), da dieser für den Fastenzeitraum ein vier-wöchiges „Fastenticket“ anbietet. So wird das Ausprobieren von Alternativen zum Auto durch den günstigen Preis von 51,50 Euro schmackhaft gemacht.
Eine andere weiter Möglichkeit kann auch das Fahrradfahren sein. Geprägt vom Diätgedanken, der durch viele Köpfe gerade nach der anstrengenden Fastnachtszeit geistert, beteiligt sich die RadStation der Bürgerservice GmbH an der Autofasten-Aktion. So kann man dort (unter anderem) sein Fahrrad kostenlos durchchecken lassen.
Doch nicht nur Trier stellt das Wohl des Klimas in den Vordergrund. Der kleine Stein hat innherhalb von 15 Jahren doch ganz schön weite Kreise gezogen. Das Saarland, Rheinland-Pfalz, Lichtenstein, Österreich und Luxemburg sind Befürworter der Aktion. So werben alle mit dem Slogan „Klima schützen – anders unterwegs sein“ für eine autofreie Zeit vom 4. März bis zum 1. April. Anmelden kann man sich bis zum 27. Februar im Internet auf www.autofasten.de .
Nachdenken, und dann vormachen
Zum Abschluss nun noch ein paar kleine Anregungen, warum man den Autokonsum doch ein wenig reduzieren könnte:
- Der Raum für den Autoverkehr (ohne Parkplätze!) versiegelt fünf Prozent der Fläche Deutschlands. Das ist mehr als die Fläche aller Wohngebäude.
- Es gibt Städte, in denen ist bis zu 60 Prozent der Gesamtfläche von stehenden Autos belegt.
- Es gibt kein Auto, dessen Gesamtkosten unter 250 Euro im Monat liegt. Der Preis für einen Autopersonenkilometer liegt weit über dem entsprechenden Preis der Bahn.
Also denkt darüber nach, ob es sich nicht doch lohnen könnte das ein oder andere mal auf das Auto zu verzichten – nicht nur ihr profitiert davon.
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