In Trier wird nicht wenig gebettelt. Wer die Augen offenhält, wird schnell feststellen, dass es verschiedene Arten von Bettlern in Trier gibt. Verschiedene Strategien und Ideenreichtum, um an das nicht zu versteuernde Geld zu kommen, zeichnen sie aus.
Trier. 5vier.de hat sich die Zeit genommen, eine Bettelstrategie mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie gehören zu unserem Alltag, also warum setzen wir uns mit diesem Job oder Lebensstil nicht einfach mal auseinander? Man kann ja vom Betteln halten was man will, aber es ist Teil unserer Gesellschaft. Was hinter diesem Phänomen steckt, wird hier gar nicht beleuchtet und auch das Betteln ansich nicht gewertet. Hier werden nur die einzelnen Konzepte mal genauer angeschaut.
Heute im regionalen Bettlerreport: Der „fast“ Ehrliche
Verhalten
Meistens sitzen diese Bettler in der Nähe des Kornmarktes oder auf dem Weg zur Porta Nigra. Er ist nicht scheu, aber distanziert. In Kontakt mit seinen Zielen tritt er über seinen mitgebrachten Ghettoblaster, aus dem Ohrenbetäubende Musik dröhnt, die sich abseits des Mainstreams befindet. Die Texte der Musik befassen sich in erster Linie mit anarchischen Themen, der Glorifizierung von Alkoholkonsum und der Auslebung der Sexualität. Oft sitzen sie in einer Truppe von bis zu vier Leuten da.
Strategie
Vor dem nach Geld Fragenden befindet sich der Aufbau einer Art Kassensystems, welches aus drei bis vier Plastikbechern besteht. An den Bechern sind kleine Schilder angebracht, die dem Spendenbereiten mitteilen wohin die Einnahmen fließen. Dieser transparente Umgang mit dem Umsatz, verursacht bei dem einen oder anderen Vorbeiziehenden einen Schmunzler, wobei manch einem die Investitionen sauer aufstoßen. Das erzielte Geld fließt in erster Linie in Prostitution, Alkohol- und Drogenkonsum und Zigaretten.
Kritik und Verbesserungsvorschlag
Es ist zwar clever die Menschen mit Musik zu locken, allerdings wirkt es so, als ob diese Musik in erster Linie zur eigenen Unterhaltung dient. Wenn man eher auf popkulturelle Klänge oder Klassik zurückgreifen würde, könnte es den vorbeiziehenden Menschen vielleicht besser gefallen. Das offene und transparente Kassier System ist zwar recht nett, doch leider konnte man schon zu oft beobachten, wie alle Becher zusammengeschüttet worden. Das kratzt etwas an der Glaubwürdigkeit. Auch die vorgegebenen und geplanten Investitionen der Einnahmen, könnte man besser verpacken und auch im Allgemeinen einmal überdenken.
Vielleicht mal statt Bier Rotwein versuchen, denn der Gerstensaft entwickelt mit der Zeit einen seltsam penetranten Eigengeruch. Farbenfrohe Haare sind willkommen, aber wenn man das schon macht, dann bitte richtig. Bunte Kleider wären hier eine mögliche Lösung und würden perfekt die farbigen Haare ergänzen. Bitte liebe Bettelnde, seht diese Ratschläge nur Ideenanstöße. Ihr habt ein interessantes Konzept auf die Beine gestellt, welches aber noch Potential bietet, ausgebaut zu werden.
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